Federer glänzt, Nishikori siegt in London

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Die Eigentümer der gefragten Tickets für das abschließende Highlight der ATP- Saison 2014 sind in London noch nicht auf ihre Kosten gekommen: Keines der bisher acht Round-Robin-Matches der „Barclay Finals“ ging über drei Sätze, die durchschnittliche Spieldauer lag knapp über 75 Minuten. Das ist ein teurer Spaß.

Am Donnerstag fielen die Entscheidungen für das Erreichen des Halbfinales in der Gruppe B. Die Spiele versprachen Spannung, man konnte Matches auf Augenhöhe mit knappen Ausgängen erwarten.

In der Afternoon-Session traf Kei Nishikori überraschend auf David Ferrer, der für den am Oberschenkel verletzten Milos Raonic aus der Warteliste einsprang. Der Spanier hätte sich mit einem klaren Sieg in seinem bisher einzigen Match  unter Umständen sogar noch für das Semifinale qualifizieren können. Er gewann dann auch den ersten Satz, aber unterlag dem widerstandsfähigen und entschlossen kämpfenden Japaner doch noch mit 6:4, 4:6,6:1.

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Endlich hatten die Zuschauer einen hart umstrittenen Kampf sehen können, der über drei Sätze ging. Trotz seines zweiten Sieges musste Nishikori noch den Ausgang der letzten Einzel-Begegnung des Tages abwarten, bis entschieden war, ob er das Halbfinale der ATP-Finals erreicht hätte. Durch den Satzverlust des Japaners war Roger Federer vor seinem letzten Round Robin-Match endgültig für die Runde der letzten Vier in London qualifiziert.

In der Abendveranstaltung kam es zum Clash zwischen „Everybodys Darling“ Roger Federer und dem „Local Hero“ Andy Murray. Nach dem Ergebnis des Nachmittagsmatches hätte ein Zwei-Satz-Sieg des Schotten seinen Einzug in das Halbfinale bedeutet. Die ganze britische Insel zitterte mit Andy und hoffte, dass  ihm dies gelingen würde. Federer kennt kein Pardon – er startet in überragender Form, ihm gelingen traumhafte Schläge. So perfekt wie in den ersten Spielen haben wir ihn eigentlich noch nie gesehen. Großes Tennis! Nach wenigen Minuten hat er eine 4:0 Führung erspielt, gibt Murray im ersten Satz kein Spiel mehr und gewinnt 6:0.

roger

Die One-man-Show geht im zweiten Durchgang weiter. Mitleid mit Murray kommt auf.  Der Schweizer kennt weiter kein Erbarmen, geht schnell mit 3:0 in Führung. Im vierten Spiel des zweiten Satzes hat der Schotte Spielbälle,  Federer gelingt trotzdem das Break zum 4: 0. Er serviert glatt durch zum 5:0. Dann hat der Schweizer doch ein Einsehen. Erste leichte Fehler unterlaufen ihm, Murray gewinnt sein Aufschlagspiel zum 1:5. Tosender Beifall in der O2-Arena! Danach macht Roger „den Sack zu“, gewinnt das Spiel, den Satz mit 6:1 und das Match nach 55 Minuten Spielzeit. Federer und Nishikori sind im Semifinale der ATP-Finals 2014 und gesellen sich zu Djokovic!

Vielleicht war Andy Murray etwas gehandicapt (er wischte ungewöhnlich oft die Schlaghand an der Kleidung ab), aber heute hätte wohl keiner gegen den aktuellen Weltranglistenzweiten bestehen können.

Djokovic und Federer zeigen bisher  in London überragende Leistungen. Vieles spricht dafür, dass es im Endspiel der ATP Finals zu einem Showdown der derzeit Weltbesten kommen wird.

 

 

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