Dem Druck standhalten

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Fußball ist in der Winter-Wettkampfpause, die Tennisprofis sind noch in den Startlöchern für die neue Saison.  Am ersten Tage des neuen Jahres schenkt man deshalb seine ungeteilte Aufmerksamkeit den Skifliegern bei der traditionsreichen Vierschanzentournee. Bei der TV-Übertragung schneit dann der Slalomstar Christian Neureuther in die Kommentatoren-Kabine rein und haut vollkommen unerwartet einige Sätze raus, die richtungsweisend sein könnten für die Fußballer vom BVB und vom HSV und für alle Tennisspieler, die im neuen Jahr erfolgreich Wettkämpfe bestreiten wollen.

Auf die Frage, wie er mit Druck umgehe, antwortete Neureuther mit einfachen, aber desto treffenderen Worten:  Er habe früher bei guten Siegchancen öfters verkrampft, dem Druck nicht standhalten können und deshalb unter Niveau agiert.

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Als ihm klar geworden sei, dass Leistungssportler gerade wegen des hohen Drucks ihre Wettkämpfe bestreiten, hatte diese neue Einstellung wie von selbst für die Erfolge gesorgt.

Aufgrund der etwas verdutzten Reaktion der Kommentaren erläuterte er einige Hintergründe: Spitzensportler suchen nach dem außergewöhnlichen Erlebnis, sie wollen die Ausschüttung des Adrenalins in ihrem Körper spüren. Wenn sie eigene Grenzen überschreiten, sind sie in ihrem Element. Um dahin zu kommen, brauchen sie Herausforderungen.

Die beiden Kommentatoren konnten das nachvollziehen.

Auch auf die Gefahr hin, die kluge Antwort Christian Neureuthers mit unseren Erklärungen vielleicht zu verwässern, sei es uns erlaubt, die Zusammenhänge noch näher auszuführen:

In einem Wettkampf auf höchstem Niveau wächst der Druck. Wer den Druck akzeptiert, ihn als eine zusätzliche Herausforderung an die eigene Person, die sich ja gerade von allen anderen in dem Leistungsvermögen unterscheiden will, begreift, handelt dann zielgerichtet, motiviert und fokussiert.  Er hat sich positiv eingestellt, hat immer das Ziel vor Augen und lässt sich nicht von sachfremden Gedanken, wie z.B. die Angst vor dem Versagen, ablenken.

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Wir könnten psychologische Theorien oder Prinzipien der zen-buddhistischen Kampfkünste als stützende Argumente für den Sachverhalt heranziehen, aber das wäre kontraproduktiv. Weil zu viel Wissen bei einer schnellen Entscheidung zum Zögern führen kann. Und dieses Zögern oft dazu führt, dass der richtige Zeitpunkt verpasst wird.

Deshalb handelt  bei allen Wettkämpfen im Jahr 2015 wie Christian Neureuther: Freut euch auf den Druck, seid mutig und fokussiert auf die Bewältigung der Aufgabe! Wenn ihr die schwierige Situation erfolgreich bestanden habt, könnt ihr zu Recht stolz auf euch sein. Das gibt Selbstvertrauen, dass hilft euch, mit neuem Mut auch die nächste noch schwierigere Herausforderung erfolgreich zu bestehen.

 

 

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