Julia Görges spielt besser als Champion Roger Federer. Am 7. Tag der Australian Open hat sie die Chance – im Gegensatz zu dem früh ausgeschiedenen Schweizer – in das Viertelfinale des ersten Grand Slams im Jahr 2015 vorzudringen.
„Die Spiele hier in Melbourne haben mir viel Selbstvertrauen gegeben. Das will ich nutzen. Ich glaube, dass ich auch gegen Makarova Möglichkeiten bekomme“, sagte die 26-Jährige aus Bad Oldesloe nach ihrem Sieg in der zweiten Runde. In der Nacht vor dem heutigen Auftritt gegen die Russin in der Hisense-Arena, hat sie erst einmal „entspannt Party gemacht“ – bei der Hochzeit ihres Fitnesstrainers in der australischen Hauptstadt.
Party“ war dann auch bei Julia auf dem Platz in der Margaret Court-Arena angesagt. Nicht Hip-Hop sondern „Hopp oder Top“ war von Anfang an ihre Devise gegen Ekaterina Makarova. Das ging erst einmal schief. Bei eigenem Aufschlag verlor Jule das erste Spiel ohne Punktgewinn Die Linkshänderin aus Moskau, die wie Julia eine knallharte Vorhand als Paradeschlag besitzt, machte auch im weiteren Verlauf weniger leichte Fehler als ihre Kontrahentin und gewann den Satz 6:3. Die Holsteinerin war gegen Ende des Satzes besser in das Spiel gekommen – das machte Hoffnung für den zweiten Satz. Makaravo erhöhte aber noch den Druck. Hervorragende Ballwechsel prägten jetzt das Match. Die entschlossene Russin gewann mehr „big points“ und ging 3:0 in Führung. Die Deutsche rannte und kämpfte, ihr unterliefen aber immer wieder leichte Fehler. Makarova beendete auch den zweiten Satz erfolgreich mit 6:2 und zog damit in das Viertelfinale ein.
Julia schlug 17 Winner, ihr unterliefen aber auch 21 „unforced errors“. Mit dieser Quote war nicht zu gewinnen. Der letzte deutsche Teilnehmer ist bei den diesjährigen Australian Open im Einzel ausgeschieden!
Irina Camelia Begu, die sowohl Kerber als auch Witthöft aus dem Turnier geworfen hatte, machte auch der an 7-gesetzten Eugenie Bouchard das Leben schwer. Die Kanadierin hatte schon klar 6:1 und 3:0 geführt, als die Rumänin zurückschlug und den 2.Satz mit 7:5 gewann. Im entscheidenden Durchgang dominierte aber „Genie“ wieder das Match und zog mit 6:2 im dritten Satz in das Viertelfinale ein.
Maria Sharapova setzte sich klar und deutlich gegen die Chinesin Shuai Peng in der Rod Laver-Arena mit 6:3 und 6:0 durch.Ähnlich souverän besiegte Simona Halep die Belgierin Wickmayer mit 6:4 und 6:2.
Auch Nadal (gegen Kevin Anderson) und Berdych (gegen Tomic) zogen ohne Satzverlust in das Viertelfinale der Herrenkonkurrenz ein.
Höhepunkt des Tages – nicht nur für die Einheimischen – war der Tennisthriller zwischen Nick Kyrgios und dem Federer-Bezwinger Andreas Seppi. Der junge Aussie lag zwei Sätze rurück, setzte unermüdlich dagegen und triuphierte am Ende unter dem tosenden Jubel der Zuschauer mit 5:7, 4:6, 6:3, 7:6 und 8:6.