Andrea Petkovic ist zurück. Seit Donnerstag letzter Woche gehört sie wieder zu den Top Ten der WTA-Weltrangliste. Im Oktober 2011 war es ihr mit drei Viertelfinalteilnahmen das erste Mal gelungen, sich auf Platz 9 der Weltrangliste vorzuspielen. Dann warfen Rücken-, Knöchel- und Knieverletzungen und damit verbundene Spielpausen sie zurück auf Rang 198 der WTA-Rangliste. Andrea gab nicht auf. Schritt für Schritt kämpfte sie sich wieder voran in der Weltrangliste, überzeugte mit großartigen Einzelsiegen im Fed Cup-Wettbewerb.
Obwohl sie in das neue Jahr mit knappen Niederlagen gestartet war, hat sie es jetzt geschafft, nach dem Turnier in Antwerpen in der nächsten Woche zumindest auf Rang 10 der Weltrangliste zu stehen. Das hängt damit zusammen, dass sie kaum Punkte im Januar und Februar zu verteidigen hatte, aber auch damit, dass ihre nächsten Konkurrentinnen viele Punkte in diesen Wochen verloren hatten.
Im Halbfinalspiel gegen Barbora Zahlavova- Strycova konnte „Petko“ eigentlich frei aufspielen. Die Darmstädterin startet auch sofort entschlossen. Sie gewinnt ihr erstes Aufschlagspiel nach langen Rallies, breakt darauf die Tschechin und geht danach 3:0 in Führung. Sie attackiert sehr erfolgreich den 2.Service der Spielerin aus Pilsen. Im vierten Spiel, das fast 10 Minuten dauert, haben beide Kontrahentinnen zahlreiche Spielbälle. Die Deutsche setzt sich am Ende wieder durch, geht 4:0 in Führung. Dann kassiert sie ein Break, das Rebreak führt zum 5:1. Die Nr.23 der Welt aus Pilsen wird selbstbewusster, breakt Petkovic zum zweiten Mal, verkürzt dann auf 3:5. Unsere neue Nr.1 wirkt beeindruckt. Sie vergibt bei eigenem Service einen Satzball – Strycova verkürzt auf 4:5, gleicht dann auf 5:5 aus. Andreas erster Doppelfehler führt kurz darauf zur 6:5-Führung ihrer Gegnerin, die jetzt fünf Spiele nacheinander für sich entscheiden konnte. Petko lässt sich nicht unterkriegen, sie breakt zurück. Der Tiebreak entscheidet den hart umkämpften 1. Durchgang. In diesem Nerven-Stahlbad fühlt sich das Kämpferherz der Deutschen so richtig wohl. Sie gewinnt die ersten sechs Punkte, vergibt zwei Satzbälle, verwandelt den dritten. Nach 72 Minuten Spielzeit hat Andrea Petkovic den ersten Satz mit 7:6 gewonnen.
Am Anfang des zweiten Satzes lässt die Tschechin um Nuancen nach – Andrea nutzt die Chance sofort, geht schnell mit 2:0 in Führung. Die Tschechin ist so zäh, wie sich ihr Name aussprechen lässt. Sie gestaltet das Match wieder ausgeglichener, kommt auf 3:4 heran, gleicht zum 4:4 aus, geht sogar 5:4 in Führung. Die Spannung steigt auf den Siedepunkt. Jetzt schlägt die Deutsche wieder zurück, gleicht aus. Nach Breakbällen gewinnt Strycova ihr Aufschlag-Spiel, erkämpft sich das 6:5. Petkovic gleicht zum 6:6 aus. Der Thriller, in dem jeder Punkt hart erstritten werden muss, wird wieder im Tiebreak entschieden. Die „Queen of Tiebreak aus Darmstadt“ wehrt einen Satzball ab, verwandelt den ersten Matchball zum 8:6- Tiebreak-Gewinn und zieht mit 7:6 und 7:6 in das Finale von Antwerpen ein. Petko, du hast Nerven wie Drahtseile!
Im Endspiel trifft sie auf Carla Suarez-Navarro, der Nr.17 der aktuellen Weltrangliste.