Kerber nach Sieg über Sharapova einzige deutsche Teilnehmerin im Stuttgarter Turnier!

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Sabine Lisicki ist anders als alle Anderen. An guten Tagen ist sie absolute Weltspitze – da sind sich die Fachleute einig. Die Berlinerin ist aber  außergewöhnlich empfindlich. Ihre vielen Trainer können darüber Romane schreiben. Wenn Probleme in ihrer Umwelt vorliegen, leiden ihre Leistungen darunter. Wenn sie ihren eigenen sportlichen Leistungen nicht vertraut, spielt sie noch weiter unter ihrem  normalen Niveau.

Das geht eigentlich allen Menschen so.  „Bine“ ist aber sehr emotional gesteuert. In schwierigen Situationen ist sie kaum offen für rationale Argumente, die dazu verhelfen könnten, das Problem nicht zu überbewerten, es einzuordnen. Deshalb verliert sie schneller als andere die Balance. Eben `mal Hopp – `mal Topp.

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Am vergangenen Wochenende hat die Aufschlagweltrekordlerin bei dem Fed Cup- Halbfinale in Sotschi  überraschend ihr Einzel – nach Matchbällen! – verloren. Als Petkovic und Kerber den Rückstand ausgeglichen hatten und der Einzug in das Finale immer wahrscheinlicher wurde, unterlag Sabine mit Andrea im entscheidenden Doppel. Sicherlich auch, weil ihr Selbstvertrauen nach dem Einzel fehlte.

Jetzt ist sie beim WTA-Premier-Turnier in Stuttgart bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Drei Tage nach der bitteren Fed-Cup-Niederlage verlor die Berlinerin am Mittwoch gegen Zarina Diyas aus Kasachstan sang- und klanglos mit 0:6, 0:6.  Nach etwa einer Stunde Spielzeit war der enttäuschende Auftritt der Nr. 19 der Weltrangliste bereits wieder vorbei.

So what. Wir – aber auch Sabine – sollten jetzt ruhig bleiben. „Bine“ ist so, wie sie ist. In Zukunft wird sie auch wieder für überragende Ergebnisse sorgen…

Andrea Petkovic hat kluger Weise das Stuttgarter Turnier nach all den Strapazen kurzfristig abgesagt.

Angelique Kerber (aktuell wieder auf Nr.14 der Weltrangliste gestiegen) hatte in der 1.Runde Alexa Glatch (WTA Nr. 201), das US-Girl aus Kalifornien, mit 6:2 und 7:5 besiegt. In der zweiten Runde traf sie schon auf die an Nr.1 gesetzte Maria Sharapova. Die russische Glamour-Lady dominierte im 1.Satz. Sie gewann deutlich 6:2. Die Kielerin kämpfte sich in das Match zurück und rang ihre Kontrahentin im 2.Satz unter dem Jubel des Publikums mit 7:5 nieder.

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Das Duell der beiden, die zu den härtesten Wettkämpferinnen in der Weltspitze der Damen auf der WTA-Tour gehören, spitzte sich im entscheidenden Satz zu. In den ersten Spielen präsentierten sich zwei ebenbürtige Gegnerinnen. Nuancen entschieden über den Gewinn der einzelnen Games.Nach dem 1:1 ist die Kielerin immer den entscheidenden Punkt besser als die Russin. Kerber geht 5:1 in Führung. Sie vergibt den ersten, verwandelt den zweiten Matchball, gewinnt den Satz und das Match mit 2:6, 7:5 und 6:1. Ein großartiger Erfolg von Angie, die Selbstvertrauen durch den Turniersieg in Charleston gewonnen hatte. Ihr überzeugender Einzelsieg in Sotschi wird dieses Selbstbewusstsein noch weiter gestärkt haben.

Julia Görges (WTA Nr. 64) schied unglücklich gegen die 18- jährige Schweizer Hoffnung Belinda Bencic (WTA Nr. 34) mit 6:3, 3:6 und 5:7 aus. Da fehlte nach Sotschi wohl auch das entscheidende Quäntchen Selbstvertrauen.

In dem mit Spannung erwarteten norddeutschen Duell zwischen Mona Barthel und Carina Witthöft setzte sich die junge „Hamburger Deern“ mit 7:5 und 6:2 gegen die Neumünsteranerin durch. In der zweiten Runde schied Carina gegen die Französin Caroline Garcia (WTA  Nr. 29), nach starker Gegenwehr im 1. Satz, mit 6:7 und 2:6 aus.

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Alle deutschen Teilnehmerinnen sind jetzt – bis auf Kerber – früh in Stuttgart ausgeschieden. Das deutsche Damentennis hatte sich in den letzten Wochen gerade von dem Fluch des verlorenen Fed Cup-Finales in Prag 2014, in dem keine Spielerin einen Sieg erringen konnte, erholt. Sollte jetzt etwa der Fluch des verlorenen Halbfinales von Sotschi 2015 für alle, die dort ihre Matches verloren hatten, zur Wirkung kommen?

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