Unsere Aufmerksamkeit war in den letzten Tagen auf das dramatische Semifinalspiel des deutschen Fed Cup-Teams in Sotschi am Schwarzen Meer gerichtet. Zur gleichen Zeit wurde am Mittelmeer, in Monte Carlo, internationale Tennisgeschichte geschrieben.
Beim Monte Carlo Rolex Masters hat sich am vergangenen Sonntag Novak Djokovic seinen 52. ATP-Titel geholt. Der topgesetzte Weltranglistenerste hat im Country Club zum Auftakt der europäischen Sandplatz-Saison das Finale gegen den Tschechen Tomas Berdych nach harter Gegenwehr mit 7:5, 4:6, 6:3 gewonnen. Im Halbfinale hatten die beiden Finalisten ihren Gegnern keine Chance gegeben: Der „Djoker“ schlug Rafael Nadal mit 6:3 und 6:3, Tomas Berdych beendete den Siegeszug von Gael Monfils mit 6:1 und 6:4.
Der Turniersieg des Serben des Serben im Fürstentum Monaco hatte eine besondere Bedeutung: Nole Djokovic hat es als erster Spieler geschafft, die ersten drei ATP-Masters-1000-Turniere innerhalb einer Saison zu gewinnen. Für den 27-Jährigen ist es der 23. Triumph in dieser Turnierkategorie. Damit hat er Ivan Lendl hinter sich gelassen und zu Roger Federer aufgeschlossen. Vor dem „Djoker“ liegt in dieser Kategorie nur noch Rafael Nadal, der in seiner Karriere 27 ATP-Masters-1000-Titel gewonnen hat.
Djokovic hat mit seinem zweiter Titelerfolg in Monte Carlo – nach seinem Sieg im Jahr 2013 – bewiesen, dass er aktuell die beherrschende Persönlichkeit auf der ATP-Tour ist.
Im Interesse der Spannung im Wettkampf der ATP-Profis um die Weltspitze im Jahr 2015, ist zu hoffen, dass Roger Federer aus der Niederlage gegen Monfils neue Motivation gewinnt und das Rafael Nadal seine Fitness und sein Selbstvertrauen wieder voll zurückgewinnt. Stan Wawrinka wird nach der endgültigen Scheidung von seiner Ehefrau noch einige Zeit brauchen, um zur Topform zurück zu finden. Berdych und auch Murray spielen auf hohem Niveau, können sich aber mit der absoluten Souveränität von Novak Djokovic auf Dauer nicht messen. Raonic und Nishikori können an guten Tagen jeden Spieler schlagen, aber es fehlt beiden noch an Nachhaltigkeit.
Bei dem Grand Slam-Turnier in Paris im Mai werden die Karten neu gemischt werden.