Die Siegesserie von Angelique Kerber auf der roten Asche erregt internationales Aufsehen. Wenn sie am Sonntag das Finale des „Porsche Tennis Grand Prix“ in Stuttgart gegen Caroline Wozniacki gewinnen sollte, hätte sie den 11.Sieg in Folge auf Sand erzielt.
Das wird nicht ganz so leicht. Ihre dänische Gegnerin gehört seit Jahren zu der Elite auf der WTA-Tour und ist für die Medien und für die Industrie ein absoluter Star. Caroline versteht sich sehr gut mit Angelique Kerber. Beide haben nie ihre polnischen Wurzeln verleugnet. Der Vater des dänischen Tennisstars hatte als Fußballer, nach großen Erfolgen in Polen, bei Waldhof Mannheim in der Bundesliga gespielt. Als er in die dänische 1.Liga nach Odense wechselte, zog die Familie mit nach Dänemark. Dort kam Caroline 1990 zur Welt. Das sportliche Talent wurde den Wozniackis in die Wiege gelegt. Ihr Bruder ist Fußballprofi in Dänemark und Caroline war im Jahr 2010 für mehr als 60 Wochen die Nr.1 der WTA- Weltrangliste. Ab 2012 rutsche sie aus der absoluten Weltspitze raus – wohl auch, weil sie als High-Society-Girl etwas weniger Stunden auf dem Tennisplatz verbrachte.
Seit ihrer Endrundenteilnahme bei den US Open 2014 geht es wieder bergauf. Aktuell ist sie die Nr.5 der Weltrangliste.
Um 14Uhr 30 gingen die beiden Freundinnen auf den Center Court der Anlage von Stuttgart-Weißenhof. Die Zuschauer auf den ausverkauften Tribünen konnten dann eine erwartet hart umkämpfte Partie sehen. Die Dänin gewann den ersten Satz mit 6:3. Kerber drehte den Spieß im 2.Satz um, erkämpfte sich Dominanz und entschied den Durchgang mit 6:1 für sich. Im 3.Satz wurde um jeden Punkt gekämpft, Nuancen würden über den Sieg entscheiden. Dieses Finale hat absolutes Weltklasse-Niveau. Kerber erspielt sich eine hauchdünne Oberhand, vergibt Matchbälle. Bei 6:5-Führung vergab Kerber den dritten Matchball, verwandelte aber den darauf folgenden.Mit 3:6, 6:1, 7:5 holte sich die Kielerin nach fast drei Stunden Spielzeit den Titel vom Porsche Tennis Grand Prix 2015.
Es war ihr 11.Sieg in Folge auf Sandplätzen – sie ist 2015 weiterhin auf der roten Asche ungeschlagen.
Fed Cup-Teamchefin Barbara Rittner hatte vor der Saison angekündigt, dass Angie Kerber in der Lage sei, im Jahre 2015 Wimbledon zu gewinnen.
Wir sehen eher große Chancen für Angie, den Grand Slam in Paris im Mai zu gewinnen.