Die Luft wird immer dünner in Paris!

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Am sechsten Tag wurden in Roland Garros die ersten Matches, die zur Qualifikation für das Achtelfinale führten, angesetzt. Die Luft wird immer dünner in Paris, denn die absolute Weltspitze – außer Halep und Wozniacki – hat sich bisher schadlos gehalten. Julia Görges und Annika Beck gehören in Paris zu dem exklusiven und kleinen Kreis von Profis, denen es gelungen ist, einen der Favoriten straucheln zu lassen. Von den übrig gebliebenen sechs deutschen Teilnehmern, wurden am Freitag Beck, Lisicki und Kerber in das Rennen geschickt.

Als einzige Deutsche trat Annika Beck, die vorher Radwanska überraschend bezwungen hatte, zu der ersten Vormittags-Spielrunde am Freitag an. Gegen die an 19-gesetzte Elina Svitolina ging die Gießenerin wieder als Außenseiterin auf Court 6.  Die  20-jährige Ukrainerin, die zu den Aufsteigern der Saison gehört,  demonstrierte zu Beginn der Begegnung auch gleich ihre vermeintliche Überlegenheit und ging schnell 4:0 in Führung. Annika Beck stabilisierte sich dann, gewann 3 Spiele in Folge und verkürzte auf 3:4. Einige leichte Fehler von ihr in der jetzt entscheidenden Phase,  brachten die Ukrainerin wieder zurück auf die Siegerstraße: Svitolina gewann den 1.Satz dann mit 6:3.

svitolina

Im 2.Satz hat Annika ihre Chancen erkannt und nutzt sie: Jetzt geht sie 4:0 in Führung, bis ihre Kontrahentin das erste Spiel in diesem Durchgang gewinnt und ihre Aufholjagd startet. Die junge Deutsche gönnt Svitolina nur noch ein einziges Spiel und setzt sich mit 6:2 im 2.Satz durch. Dass sich bei einer derartigen Ausgeglichenheit der Kontrahentinnen im entscheidenden Satz ein Tennis-Thriller entwickelt, war vorauszusehen. Bis 3:3 wogt der Kampf hin und her, dann erkämpft sich Svitolina zwei Spiele in Folge, übernimmt mit 5:3 die Führung. Beck hält dagegen, verkürzt auf 4:5. Svitolina ist entschlossen, breakt die deutsche Spielerin und gewinnt das Match mit 6:4. Annika Beck hat trotz dieses bedauerlichen Ausscheidens ein großartiges Turnier in Paris gespielt.

Die an 20-gesetzte Sabine Lisicki hatte mit Lucie Safarova auch eine Gegnerin, die sich in den letzten Monaten in den Vordergrund gespielt hatte. Die Tschechin (WTA Nr. 13) returnierte die harten Aufschläge von „Bine“ meist mühelos, breakte sie im ersten Spiel und ging 2:0 in Führung. Beide Spielerinnen schlagen gut auf (Sabine hart und direkt,  Safarovas beste Waffe ist der typische geschnittene Linkshänder-Aufschlage von der linken Seite),  gehen kompromisslos aggressiv in ihre Grundschläge. Safarova produziert etwas weniger Fehler und setzt sich im 1. Satz mit 6:3 durch. „Bine“ hatte schon im 1.Satz gutes Tennis gespielt. Anfang des zweiten Durchgangs steigert sie sich um Nuancen, breakt ihre Gegnerin das erste Mal und geht 3:1, dann 5:3 in Führung. Die Tschechin spielt einige glückliche Bälle, gleicht aus. Der Tiebreak muss dann entscheiden. Safarova wirkt etwas selbstbewusster und gewinnt den Tiebreak und das Match mit 6:3, 7:6(3).

Lucie+Safarova

Sabine Lisicki ist die zweite Deutsche, die am heutigen Tag unglücklich ausscheidet.

Alle nationalen Siegeshoffnungen ruhten auf den Schultern von Angelique Kerber. Ihrer Gegnerin Garbine Muguruza (WTA Nr.21) trauen viele Fachleute den Sprung in die absolute Weltspitze zu. Die Kielerin beginnt stark, geht 2:0 in Führung. Die 21-jährige aus Barcelona gleicht zwischenzeitlich auf 3:3 aus, aber Angie entscheidet am Ende den 1.Satz mit 6:4 für sich. Sie hat gewohnt stark gekontert, war aber immer bemüht, die Initiative zu ergreifen und mit eigenen „Winnerschlägen“ zu punkten.

Muguruza, eine typische Hardhitterin der jungen und wilden Generation, gelingen im 2.Satz die Gewinnschläge, auch nach langen Ralleys, besser. Sie geht 4:2 in Führung und lässt sich 6:2-Satzsieg nicht mehr von der Deutschen nehmen.

garbine-muguruza

Im dritten Satz wird die Partie hochklassig – weil die junge Spanierin überragend spielt. Muguruza geht 5:2 ” in Führung. Sie gibt der Deutschen keine Chance mehr und besiegt sie mit 6:2 im entscheidenden Durchgang.

Drei deutsche Niederlagen am schwarzen Freitag – wie gesagt,die Luft wird immer dünner für die deutschen Tennisprofis in Paris.

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