Mischa Zverev erreicht wieder ein Viertelfinale!

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Bei dem Mercedes Cup in Stuttgart konnten am Donnerstag drei deutsche Teilnehmer bei ihren Achtelfinalspielen  beweisen, dass das deutsche Tennis den Anschluss an die Weltspitze wiederherstellen kann.

Mischa Zverev, der sich in der Qualifikation durchsetzte und  mit einem großartigen Sieg über Dominic Thiem in der Auftaktrunde positiv überraschte,  spielte am Mittag gegen Andrea Seppi (ATP Nr.48), der vorher Benjamin Becker ausgeschaltet hatte. Der Linkshänder aus Hamburg , der Anfang Januar 2011 auch schon auf Rang 78 in der Weltrangliste stand und gegenwärtig auf Position 502(!) geführt wird, spult im 1.Satz sein offensives Tennis- Programm a la „Iceborg“ cool, mit unbeweglicher Mine ab und gewinnt den Durchgang klar mit 6:2. Im 2.Satz setzt er seinen „Serve und Volley-Stil“ unbeirrt fort, breakt den Südtiroler bei 4:4 und serviert zum Matchgewinn. Plötzlich wird er vorsichtiger, sogar etwas „shaky“. Trotzdem bringt er sein Aufschlagspiel     durch, gewinnt den Satz mit 6:4 und erreicht nach langer Zeit wieder das Viertelfinale eines großen ATP-Turniers.  Wir freuen uns über diesen Erfolg des sympathischen älteren Bruders  unserer deutschen Nachwuchshoffnung Sascha Zverev, der gestern gegen Victor Troicki im 3.Satz ausgeschieden war.

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Tommy Haas hatte in seinem ersten Match nach langwieriger Verletzungszeit in Stuttgart überzeugt und Hoffnung auf eine Verstärkung des deutschen Herrentennis in naher Zukunft gemacht. Mit Bernard Tomic, der sich in den letzten Monaten Schritt für Schritt in der Weltrangliste vorgearbeitet hat, wartete eine schwere Aufgabe auf den gebürtigen Hamburger. Nach Tommys Auftaktsieg bei den Mercedes Open hatte es Pressestimmen gegeben, die sich über seine Flüche und Unmutsäußerungen während des Matches wunderten. Die hätten Haas einmal im Players Center am Rothenbaum während seiner Backgammon- und Pokerpartien mit seinem Kollegen und Freund Federer beobachten sollen: Da flucht und pöbelt Tommy in nachteiligen Situationen wie ein hanseatischer Bierkutscher. Federer hatte viel Spaß mit Tommy, musste aber immer aufpassen, dass nach einer  unglücklichen Niederlage von Haas, ihm nicht die Karten oder Spielsteine an dem Kopf geworfen wurden…

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Im 1.Satz kann Tommy nur wenige Punkte beim Aufschlag des Australiers gewinnen, er selbst hat bei eigenen Aufschlagspielen viele kritische Situationen zu überstehen. Trotzdem erreicht der 37-jährige den Tiebreak. Dort erspielt er sich zwei Satzbälle. Der erste wird mit einem Ass von Tomic abgewehrt. Bei Aufschlag von Haas wehrt der Australier mit einem „lucky punch“ den 2.Satzball ab und gewinnt auch die nächsten beiden Punkte und den ersten Durchgang mit 7:6. Im 2.Satz wird der arrogant wirkende junge Australier selbstsicherer. Tommy Haas verliert die Siegeszuversicht. Er unterliegt im zweiten Durchgang mit 2:6 und scheidet damit aus dem Stuttgarter Turnier aus.

Matthias Bachinger (ATP Nr. 116) hatte  in der letzten Runde der Qualifikation verloren und kam doch noch als Lucky Looser in das Hauptfeld. In der ersten Runde hatte er die unverhoffte Chance genutzt und gegen Peter Gojowczyk gewonnen. Im Achtelfinale wartete mit dem an 2- gesetzten Marin Cilic ein „richtiger Brocken“ auf den 28-jährigen Münchener:  Der Kroate hatte als US Open-Sieger 2014 für Furore gesorgt, nachdem er vorher lange unter einer Dopingsperre leiden musste. Im 1.Satz gelingt beiden Spielern jeweils ein Break, obwohl 9 Asse geschlagen wurden. Im Tiebreak setzt sich Cilic deutlich durch. Im 2.Satz reicht dem Kroaten ein break, um mit 6:3 in das Viertelfinale des Mercedes Cups einzuziehen.

Der topgesetzte Rafael Nadal hat sich trotz Teilnahme im Doppel noch nicht optimal an den Rasen gewöhnt. Nur mit großen Schwierigkeiten konnte er sich  gegen Marcos Baghdatis in seinem Auftaktmatch mit 7:6, 6:7 und 6:2 durchsetzen.

Rasen ist nicht unbedingt der Lieblingsboden der Spanier. Der an 3-gesetzte Feliciano Lopez schied in der 1.Runde schon aus.

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