Der Mercedes Cup in Stuttgart kommt in die entscheidende Phase. Der Wechsel vom roten Sand auf grünen Rasen hat sich für den Turnierdirektor Weindorfer schon jetzt bezahlt gemacht. Eine Aufbruchsstimmung ist für ihn spürbar. Für das Wochenende melden die Turnierorganisatoren bereits jetzt ein ausverkauftes Haus.
Am Freitag standen die Viertelfinalspiele auf dem Programm. Um 12 Uhr wurde den Zuschauern schon das erste Highlight geboten: Die deutsche Nr.1, Philipp Kohlschreiber, traf auf dem Center Court auf den an 4- gesetzten Franzosen Gael Monfils. Schon den ersten eigenen Aufschlag musste der Augsburger abgeben. Weil ihm dann ein Rebreak gelang, blieb der erste Satz lange ausgeglichen und spannend. Monfils zweites Break zum 6:5 war die Vorentscheidung für den 7:5 Sieg des Franzosen im 1.Satz.
Bei hochsommerlichen Temperaturen steigerte sich der Augsburger im 2.Satz und sicherte sich mit 6:3 den Durchgang. Den 3.Satz musste der 31-jährige Deutsche nach insgesamt zwei Stunden Spielzeit aber wieder mit 2:6 abgeben. Insbesondere nach eigenen Fehlern haderte Kohlschreiber mit sich, fluchte laut. Unzufrieden mit seiner Leistung war er trotz der Niederlage nach dem Spiel nicht mehr: „Ich habe heute phasenweise sehr gut gespielt. Es war trotzdem ein cooles Turnier.“
Im Anschluss an das Ausscheiden des deutschen Spitzenspielers folgte die nächste attraktive Partie: Der topgesetzte Rafael Nadal kämpfte gegen Bernard Tomic um den Einzug in das Semifinale. Der Spanier, der schon in seiner ersten Runde nach langen Mühen Baghdatis im 3.Satz niederkämpfte, musste auch gegen den Australier über die volle Distanz gehen, um am Ende mit 6:4, 6:7 und 6:3 das Halbfinale des Mercedes Cups zu erreichen.
Mischa Zverev hatte sich durch die Qualifikation bis in das Viertelfinale durchgekämpft. Man konnte davon ausgehen, dass sein an 2-gesetzter Gegner Marin Cilic wohl die Endstation auf Mischas Erfolgsweg bedeuten würde. Damit wäre der letzte deutsche Teilnehmer aus dem Turnier ausgeschieden. Mit diesem Schicksal wollte sich der Hamburger aber nicht abfinden. Er breakte den Aufschlagtitanen aus Kroatien im ersten Spiel des 1. Satzes und ging dann 2:0 in Führung. Bevor der Kroate sein Aufschlagspiel aufnehmen konnte, unterbrach ein Wolkenbruch mit Regen das Match. Als das Spiel wiederaufgenommen wurde, nutzte Mischa seinen Vorsprung und gewann den 1.Satz mit 6:4. Auch im 2.Satz hielte er großartig mit und musste sich erst knapp im Tiebreak geschlagen geben. Trotz einer ebenbürtigen Leistung verlor er auch den 3. Satz im Tiebreak. Mit 6:4, 6:7 und 6:7 schied mit Mischa Zverev der letzte deutsche Teilnehmer in Stuttgart aus.