Wimbledon is calling – einige deutsche Tennisstars scheinen sich auf das Saisonhighlight gut vorbereitet zu haben: Sabine Lisicki freut sich auf „ihr Wohnzimmer“ und stellt so nebenbei mit 27 Assen in einem Zweisatz-Match einen neuen Weltrekord auf. Angie Kerber bewies mit ihren ersten Rasenauftritten, dass Fed Cup-Coach Babara Rittner mit ihrer mutigen Ansage, dass die Kielerin 2015 sogar Wimbledon gewinnen könnte, wieder einmal Durchblick bewiesen hatte.
Altstar und Rückkehrer Florian Mayer demonstriert in Halle, dass auf dem schnellem Grass Cleverness, Variabilität und Entschlossenheit zum Erfolg führen können. Der Bayreuther spielte im Viertelfinale der Gerry Weber Open gegen Roger Federer. Der mehrfache Wimbledonsieger stand in der 1.Runde gegen Philipp Kohlschreiber kurz vor der Niederlage, hatte aber mit Nervenstärke noch den „Kopf aus der Schlinge gezogen“. Bei seinem ersten Pressauftritt hat er darauf hingewiesen, dass die größte Chance, den Weltranglistenersten Djokovic zu besiegen, wohl auf dem heiligen Rasen von Wimbledon sei und damit seinen Konkurrenten deutlich herausgefordert. Der Schweizer spielte dann gegen Mayer einen überragenden 1.Satz mit beeindruckendem „Serve und Volley-Spiel“. Das Ergebnis von 6:0 nach 15(!) Minuten Spielzeit zeigte realistisch seine Überlegenheit.
Im 2.Satz setzte „Flo“ viel besser dagegen und erreichte den Tiebreak. Hier wurde der Deutsche wieder mit 7:1 vom Weltranglistenzweiten deklassiert. „Ich war viel zu nervös am Anfang. Dann steht der da drüben mit seiner Ausstrahlung und man wird immer verkrampfter“, erklärte Mayer das Debakel im ersten Satz.
Mit der Niederlage von Mayer ist jetzt der letzte deutsche Spieler ausgeschieden. Das ist die schlechteste Bilanz seit 2001 bei dem Traditionsturnier.
Unsere Damen haben hingegen ihre Erfolgsspur fortgesetzt: In Birmingham traf Angelique Kerber im Viertelfinale auf Katerina Siniakova. Die Kielerin setzte sich souverän mit 6:4 und 6:2 gegen die Tschechin durch. „Es war viel schwerer als es vom Ergebnis her aussieht“, ordnete die Weltranglisten-Zehnte ihren Sieg nach 83 Minuten Spielzeit ein. „Jedes einzelne Spiel war hart umkämpft. Ich bin bislang sehr zufrieden mit meiner Vorbereitung“, fügte Kerber noch hinzu.
Anschließend ging Sabine Lisicki auf den Ann Jones-Centre Court, um mit einem Sieg über Danila Hantuchova auch das Semifinale der „Aegon Classics“ zu erreichen. Im 1.Satz bewies Sabine ihre neu gewonnene Nervenstärke und siegte im Tiebreak. Im 2.Satz ließ der Widerstand der Tschechin nach und Bine gewann mit 6:2. „Ich bin total happy, dass ich durchgekommen bin. Daniela ist eine gefährliche Gegnerin», äußerte die 25 Jahre alte Berlinerin ihre Freude über das Erreichen des Halbfinales in Birmingham.
Ihre Gegnerin in der Vorschlussrunde wird am Samstag Angelique Kerber sein.