Während bei den Herren das Teilnehmerfeld für die ATP Finals in London relativ klar umrissen ist, streiten noch 19 Damen um einen begehrten Platz bei den WTA Finals in Singapur.
Die China Open in Peking in dieser Woche entscheiden darüber, wer sich bei dem abschließenden Saisonhöhepunkt präsentieren darf.
Wenn Andrea Petkovic (WTA Nr.21) den Titel in Peking gewinnen würde, hätte auch sie noch eine theoretische Chance, die Tür zu den Finals zu öffnen. Im Achtelfinale traf die Darmstädterin auf die Italienerin Sara Errani (WTA Nr.20). Petko war dieses Mal vom ersten Ballwechsel an im Spiel, erkämpfte sich früh eine Dominanz, servierte 4 Asse und gewann den 1.Satz souverän mit 6:3. Die zähe Italienerin widersetzte sich im 2.Satz der Überlegenheit der Deutschen und ging 3:2 in Führung. Verbissen wurde um jeden Punkt gekämpft. Andrea geriet unter Druck, servierte jetzt auch Doppelfehler und verlor den zweiten Durchgang mit 3:6. Der 3. Satz wurde anfangs weiter auf Augenhöhe gespielt, das italienische Energiebündel konnte sich dann aber die Oberhand sichern und gewann den entscheidenden Satz mit 6:2.
Angelique Kerber hat sehr gute Aussichten in Singapur dabei zu sein. Ein Sieg gegen Caroline Wozniacki in ihrem Achtelfinalmatch in Peking würde die Teilnahme fast sichern. Die Kielerin startete vielversprechend in die bedeutungsvolle Partie: ihr gelang zum Auftakt gleich ein Break und sie brachte ohne Punktverlust das eigene Aufschlagspiel durch. Das dritte Spiel des 1.Satzes dauerte dann über 10 Minuten, wurde aber auch von Angelique gewonnen. Damit waren die Weichen für ihren 6:2-Sieg im 1.Satz gestellt – auch weil sie sehr sicher aufschlug. Ein Zeichen dafür, wie umkämpft jeder Punkt in diesem ersten Durchgang gewesen ist, war die 42-minütige Spielzeit.
Die ersten Spiele des 2.Satzes stehen wieder auf des Messers Schneide. Die Deutsche macht die entscheidenden Punkte, geht 3:0 in Führung und baut den Vorsprung auf 5:0 aus. Die Dänin weiß, dass eine Niederlage die Tür nach Singapur zuschlägt. Sie gewinnt die nächsten beiden Spiele, wehrt bei 2:5 einen Matchball ab und verkürzt auf 3:5. Die Norddeutsche bleibt nervenstark, sie breakt ihre Kontrahentin im nächsten Spiel, gewinnt den zweiten Durchgang und das Match mit 6:3. Angie hat das Viertelfinale in Peking erreicht, sich wertvolle Punkte für die Finals in Singapur gesichert und eine Konkurrentin aus dem Weg geschlagen. Chapeau, Angelique!
Drei Konkurrentinnen der deutschen Spitzenspielerin im Kampf um Singapur haben sich bei den China Open erfolgreich durchgesetzt: Garbine Muguruza schlug erwartungsgemäß Irina Falconi in zwei glatten Sätzen, erreichte das Viertelfinale und hatte sich damit endgültig für die WTA-Finals qualifiziert.
Auch Agnieszka Radwanska erreichte die Runde der letzten Acht in Chinas Hauptstadt, weil ihre Gegnerin Madison Keys aus den USA nach verlorenem 1.Satz verletzt aufgab.
Basti Schweinsteiger kann jubeln: Ana Ivanovic hat sich mit ihrem 7:6,6:2-Sieg in einem „Blockbuster-Achtelfinalmatch“ gegen Venus Williams ihre Chancen für die WTA-Finals-Teilnahme gewahrt. Venus kann jetzt zusammen mit ihrer Schwester die Wunden nach der Strapazen reichen Saison zu Hause pflegen.
Bei den Herren sicherte sich in Peking David Ferrer mit einem 7:6, 6:2-Sieg über Rosol wichtige Punkte für die ATP Finals. Die 4:6,4:6-Erstrundenniederlage von Tomas Berdych gegen Pablo Cuevas lässt den Tschechen noch um eine Teilnahme in der O2-Arena in Englands Hauptstadt bangen.
In Tokio hat der London-Aspirant Kei Nishikori seine Chancen mit einem 7:6,6:3-Sieg gegen Querrey fundamentiert. Gilles Simon kann sich mit seinem 6:4,6:2-Erfolg gegen Vesely noch an den letzten Zipfel Hoffnung klammern.
Das Saisonende der Tennis-Profitour ist von Spannung geprägt. Schade, dass mit Angie Kerber nur noch ein deutscher Profi mitmischt.