Die Chance für das deutsche Tennis!

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Es gibt zu viele Flüchtlinge, sagen einige Menschen.

Es gibt zu wenig Menschen, sagen die Flüchtlinge.

 

Spätestens seitdem unsere Bundeskanzlerin deutliche Worte gesprochen hatte, beherrscht die Flüchtlingsproblematik die Medien und die Öffentlichkeit in Deutschland.

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Hier ist nicht der Ort weitere zu kurz greifende Meinungen zu dem Thema zu äußern. Die Integration der Migranten ist aber eine Aufgabe, bei der gerade der Sport  wertvolle Beiträge leisten kann.

Auch – oder sogar besonders – der Tennissport.

In unserer Region ist ein Projekt entstanden, das mit Sport- und Kulturevents zu einem besseren Verständnis zwischen deutschen Kindern und Jugendlichen und ihren von der Flucht betroffenen Altersgenossen beitragen wollte.

Als erster Schritt des Konzepts war der gemeinsame Besuch eines Fußball-Bundesligaspiels geplant. Der Gastgeber HSV hatte großzügig Eintrittskarten zur Verfügung gestellt, der Vorsitzende des Vereins die Migranten freundlich empfangen, ihnen einen Schal als Begrüßungsgeschenk überreicht. Dass die 20-köpfige Gruppe sogar zum Essen eingeladen wurde, war ein weiteres Geschenk, das die positive Willkommenskultur des Fußballvereins kennzeichnete.

Bei der zweiten Veranstaltung wurde anderen Flüchtlingskindern die Möglichkeit geboten. erste Erfahrungen beim Tennis zu sammeln. Die Initiatoren hatten nach dem Bundesligabesuch, der deutlich artikulierte Freude und Dankbarkeit bei den Kindern hervorgerufen hatte, keine sehr hohen Erwartungen mit dieser Aktion verbunden: Tennis ist eine technisch anspruchsvolle Sportart. Es bedarf der Zeit, um die Bälle erfolgreich über das Netz zu schlagen. Erfolg macht bekanntlich Spaß – besonders bei Kindern. Konnte man mit den ersten – noch unzureichenden oder sogar misslungenen – Tennisschlägen nicht auch den Kindern früh die Freude an diesem Sport nehmen?

Diese Befürchtung traf nicht ein – im Gegenteil: Die Kinder nahmen mit Begeisterung teil. Verschlagene Bälle, die weit über den Zaun flogen und auf Nimmerwiedersehen im nahe gelegenen Hain verschwanden, sorgten für ausgelassene Heiterkeit. Erfolgreiche Schläge wurden gefeiert, als wenn der Spieler gerade Wimbledon gewonnen hätte.

Wir wollen hier keine weiteren Argumente für das Gelingen dieses Tennis-Projekts aufzählen. Das Ergebnis spricht für sich: Die Schule, mit der man eng kooperiert hatte, bat die Veranstalter nach diesem „Tennistreff“ darum, in Zukunft den „bunten weißen Sport“ fest in den Sportunterricht für Deutsche und Migranten zu integrieren.

Die Initiatoren haben spontan zugesagt. Auch weil diese Bitte als Würdigung unserer Sportart zu verstehen ist.

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In Zeiten, in denen die Berichterstattung über Tennis eher in die Randnotizen der Printmedien oder in die Spartenkanäle der TV-Medien gerutscht ist, kann man diese Aufforderung als Chance begreifen, den Wert des Tennis wieder der deutschen Öffentlichkeit näher zu bringen.

Zählen wir kurz die positiven Aspekte auf, die Tennis als ideal für derartige soziale Vorhaben erscheinen lässt:

Tennis ist als Breitensport eine friedliche und harmonische Partnersportart, in der die Spieler miteinander kooperieren lernen, um den Ball im Spiel zu halten.

Die schwere Technik fordert Geduld, Disziplin und Frustrationstoleranz heraus.

Gerade weil eine erfolgreiche Aktion relativ schwer ist, ist die Freude über einen gelungenen Schlag umso größer.

Da keine direkten körperlichen Zweikämpfe gefordert werden, ist die Verletzungsgefahr gegenüber anderen Sportarten stark reduziert.

Tennis hat eine ästhetische Komponente, die früher von bekannten internationalen Schriftstellern und Filmregisseuren begeistert dargestellt wurde.

Nutzen wir die Chance!

Lasst uns Tennisaktionen starten, die unsere Flüchtlinge und ihre deutschen Helfer gemeinsam auf den Platz bringen.

Lasst die Öffentlichkeit an der Faszination des Tennis wieder verstärkt teilnehmen!

Mit derartigen Aktionen kann das deutsche Tennis in der Öffentlichkeit ein wertvolles soziales Profil gewinnen.

Der DTB ist gefragt.

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Beschließen wir diesen Post mit einer Utopie: Vielleicht sorgen unsere Aktionen dafür, dass einige Migranten-Talente ihre Liebe zum Tennis entdecken und wie beim Fußball sich zu internationalen Spitzensportlern entwickeln, die ihr (neues) Land würdig und erfolgreich präsentieren!

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