Angelique Kerber hat einen weiteren Schritt in Richtung Teilnahme am WTA-Saisonfinale in Singapur gemacht: Im Achtelfinale von Hongkong machte sie im Duell mit der Japanerin Kurumi Nara kurzen Prozess. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel benötigte für das 6:2, 6:2 gegen Kurumi Nara (WTA Nr.82) aus Japan nur 75 Minuten und wehrte sämtliche sieben Breakchancen ihrer Gegnerin ab. Im Viertelfinale hat die Kielerin am Freitag gute Chancen für ein Weiterkommen gegen die Französin Caroline Garcia (WTA Nr. 35).
Mit dem Turniersieg in Hongkong – wahrscheinlich auch schon mit einem Finaleinzug – könnte die deutsche Nummer 1 aus eigener Kraft ihr Ticket für Singapur vorzeitig buchen. Sollte dies nicht gelingen, hätte Kerber bei ihrem Start in der kommenden Woche in Moskau noch die Möglichkeit, sich in das elitäre Teilnehmerfeld der mit 7 Millionen Dollar dotierten prestigeträchtigen Saisonabschluss-Veranstaltung, die am 25.Oktober beginnt, zu spielen.
Bei den „Generali Open“ in Linz hat auch Anna-Lena Friedsam den Sprung in das Viertelfinale geschafft: Sie besiegte die Rumänin Andreea Mitu mit 7:5 und 6:3.
Mona Barthel hingegen ist in Österreich im Achtelfinale ausgeschieden. Die Weltranglisten-49. aus Neumünster vergab gegen die Serbin Aleksandra Krunic (WTA Nr.99) im Tiebreak des ersten Durchgangs zwei Satzbälle und verlor nach eineinhalb Stunden Spielzeit 6:7 (6), 3:6.
Friedsam ist damit die einzige von fünf deutschen Starterinnen, die sich in Linz noch im Feld befindet.
Bei den Herren fallen in dieser Woche in Shanghai bei der Road to London zu den ATP-Finals Vorentscheidungen – ohne deutsche Teilnehmer.
David Ferrer, der mit einem großen Vorsprung als Achter der Kandidatenliste in die Shanghai Open ging, hat seinen sicher geglaubten Platz wieder auf das Spiel gesetzt: Der Spanier verlor in der ersten Runde gegen Bernard Tomic mit 4:6, 2:6.
Der Australier schlug dann im Achtelfinale auch Richard Gasquet 6:3, 6:7, 6:4 und nahm damit dem Franzosen die letzte Hoffnung, noch in London teilnehmen zu können.
Von der überraschenden Niederlage Ferrers hätte unter anderen John Isner profitieren können. Der Lulatsch aus den USA gewann auch gegen David Goffin in zwei Sätzen, schied dann aber gegen Andy Murray im Achtelfinale mit 7:6, 4:6 und 4:6 aus.
Rafael Nadal sichert sich mehr und mehr einen Platz in London: Im Achtelfinale minimierte er die Hoffnungen von Milos Raonic auf eine Teilnahme in London: Der Spanier besiegte den Kanadier mit 6:3 und 7:6.
Kei Nishikori hätte sich in Shanghai schon endgültig für die ATP Finals in der O2-Arena qualifizieren können. Er war auf dem besten Weg: Der Japaner räumte bad boy Kyrgios in drei Sätzen aus dem Weg. In einem Thriller schied er dann im Achtelfinale überraschend gegen Kevin Anderson mit 6:7 (10!) und 6:7(4) aus. Der Südafrikaner hielt sich mit diesem Sieg noch Minimalchancen für London offen.
Tomas Berdych ist seit Jahren fester Bestandteil der ATP Finals. Sein 6:3,7:6- Achtelfinalsieg gegen Gilles Simon fundamentierte seine Ansprüche, auch in diesem Jahr dabei zu sein.
Marin Cilic kann nach seiner 5:7, 7:6(7),4:6-Niederlage gegen Stan Wawrinka London wohl vergessen.
Novak Djokoviv führt in der ATP-Weltrangliste und auch im „Race to London“ mit riesengroßem Vorsprung. Bis in das Viertelfinale hat er in Shanghai noch keinen Satz abgegeben. Das wird sich wohl auch nicht gegen Bernard Tomic, seinem Gegner in der Runde der letzten Acht, ändern.