Kurz vor Ende der Saison 2015 hat Mona Barthel sich noch einmal von ihrer besten Seite gezeigt. Bei den Luxemburg Open stand sie am Sonntag im Finale gegen Misak Doi (WTA Nr. 92), die nach dem Turnier in der Weltrangliste mit einem großen Sprung weiter aufsteigen wird. Die Japanerin übernahm sofort die Initiative, verteilte die Bälle über den Court und ging schnell 2:0 in Führung, bevor die Neumünsteranerin dann ihr Aufschlagspiel gewann. Im weiteren Verlauf konnte Mona den Rückstand nicht mehr ausgleichen und verlor den 1.Satz ohne weitere Breakchancen beider Spielerinnen 4:6. Im 2.Satz spielten die Kontrahentinnen auf Augenhöhe und brachten bis 6:5 für die Deutsche wieder ihre Aufschlagspiele sicher durch. Im nächsten Spiel vergab Barthel einen Satzball. Obwohl sie auch im Tiebreak zwei weitere Satzbälle nicht verwandeln konnte, setzte sich die Neumünsteranerin dann doch mit 9:7 durch.
Im entscheidenden Durchgang erspielte sich aber die Japanerin sofort eine 3:0-Führung. Barthel leistete jetzt kaum noch Widerstand und verlor den 3.Satz und das Finale mit 0:6. Schade.
Bei dem WTA-Abschlussturnier der besten 8 Spielerinnen in dieser Saison in Singapur kann Angelique Kerber einer etwas zähen Jahresbilanz des deutschen Tennis noch Glanz verleihen. Die Kielerin geht optimistisch in ihre Auftaktpartie am Montag gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien bei den WTA-Finals in Singapur. „Ich fühle mich gut und bin bereit. Ich will versuchen, so viele Matches wie möglich zu gewinnen. Mein Rücken ist okay“, sagte Kerber und fügte mit einem Lächeln an: „Ich werde kämpfen und laufen, bis die Knie blutig sind.“
In der „Weißen Gruppe“ mit insgesamt drei Linkshänderinnen trifft die deutsche Spitzenspielerin im Laufe der Woche noch auf Wimbledonfinalistin Garbine Muguruza aus Spanien und die Tschechin Lucie Safarova.
Die bisherige Bilanz in ihren Partien gegen die anderen Spielerinnen der Gruppe ist nicht positiv: Gegen Kvitova und Safarova verlor die Weltranglistensiebte vor fast genau einem Jahr im Fed-Cup-Finale von Prag ihre Einzel. Im Duell mit Shootingstar Muguruza zog Kerber zuletzt drei Mal in Folge den Kürzeren – unter anderem bei den French Open und in Wimbledon.
Für die Kielerin spricht allerdings, dass Kvitova (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Safarova (bakterielle Infektion) nach wochenlangen Pausen bisher noch nicht ganz zu gewohnter Stärke zurückgefunden haben.
„Wenn Angie das abruft, was sie kann, dann gehört sie beim Finale zum Kreis der Mitfavoritinnen“, machte Bundestrainerin Barbara Rittner den deutschen Fans Mut.
Am Sonntag fanden schon die ersten Matches der „Roten Gruppe“ statt. Titelverteidigerin Simona Halep demonstrierte im Eröffnungsmatch gegen Flavia Pennetta ihre Ambitionen auch für dieses Jahr. Die topgesetzte Rumänin besiegte die US-Open-Siegerin aus Italien souverän mit 6:0, 6:3.
Maria Sharapova hat sich zu Hause in aller Ruhe auf Singapur vorbereitet und scheint jetzt verletzungsfrei spielen zu können. In ihrem ersten Einsatz in Singapur kämpfte die Russin die Polin Agniezka Radwanska 4:6, 6:3 und 6:4 nieder.