Am Ende der Saison 2015 spielen auch andere Herren außer Philipp Kohlschreiber groß auf und ausgerechnet Angie Kerber sorgt für eine leise Enttäuschung. Die Kielerin hatte beim WTA-Finale in Singapur ihre große Chance vergeben und das zum Greifen nahe Halbfinale verpasst. Die Weltranglistensiebte musste sich nach einer enttäuschenden Leistung 4:6, 3:6 gegen Lucie Safarova geschlagen geben. Ein Satzgewinn hätte ihr bereits zum Einzug in die Runde der letzten Vier beim letzten Saisonhöhepunkt gereicht.
Doch im entscheidenden Moment scheiterte Angie an ihren Nerven. Deutschlands in diesem Jahr eindeutig beste Tennisspielerin wirkte etwas zögerlich und angespannt. Sie gab Safarova durch ihre zu passive Spielweise mit zu kurzen Bällen immer wieder die Chance, mit der Vorhand zu punkten. Die Tschechin erzielte 30 Gewinnschläge – damit gelangen ihr nach 1Stunde und 23 Minuten Spielzeit mehr als doppelt so viele „Winner“ wie der Norddeutschen.
Die 27-Jährige hätte die erste deutsche Spielerin seit Steffi Graf 1998 werden können, die das Halbfinale bei den prestigeträchtigen WTA-Finals erreicht.
Durch den Sieg Safarovas hat jetzt Petra Kvitova die Endrunde in Singapur erreicht. Die tschechische Nr.1 unterlag zwar Garbine Muguruza 4:6, 6:4 und 5:7, aber der gewonnene Satz reichte ihr, um als Zweite der „Weißen Gruppe“ hinter der Spanierin in das Semifinale der WTA-Finals 2015 vorzudringen.
In der Vorschlussrunde spielt in Singapur am Samstag Sharapova gegen Kvitova und Muguruza gegen Radwanska.
In Valencia hat der Siegeszug von Daniel Brands jetzt ein Ende gefunden. Nach seinen Erfolgen gegen Kyrgios und Montanes verlor der Deutsche gegen den kanadischen Favoriten Vasek Pospisil im Viertelfinale 3:6 und 3:6.
Leider schied auch Mischa Zverev gegen den Spanier Roberto Bautista Agut 3:6, 4:6 in der Runde der letzten Acht aus.
Drei deutsche Niederlagen am schwarzen Freitag – die kurze Euphorie hat schnell einen Dämpfer erhalten.