Mit vereinten Kräften hatte man es geschafft, ein attraktives Teilnehmerfeld bei den Deutschen Tennismeisterschaften in Biberach zusammenzustellen.
In der Damenkonkurrenz traten dann auch vier Spielerinnen an, die zu den Top 100 der Weltrangliste zählen. Diese Topstars griffen erst am Freitag im Viertelfinale in das Turnier ein.
Erste Sensation war die Auftaktniederlage der Titelverteidigerin Antonia Lottner (TEC Waldau Stuttgart). Sie musste sich Julia Wachaczyk (TC Union Münster) mit 6:7, 6:2, 5:7 geschlagen geben. Im Viertelfinale verlor die Münsteranerin dann gegen die topgesetzte Julia Görges. Die Bad Oldesloerin scheiterte dann mit 6:7 und 4:6 gegen Anna Lena Friedsam, die in der Runde der letzten Acht Anna Klasen besiegt hatte.
Das 18 –jährige Talent Katharina Hobgarski (Tenniszentrum Sulzbachtal) wird ihre Gegnerin im Finale sein. Bei ihrem 6:2, 6:2-Auftaktsieg gegen Laura Schaeder (TEC Waldau Stuttgart) hatte die Sulzbacherin keine Probleme. Im Viertelfinale schlug sie die an 3-gesetzte Laura Siegemund (Tennisclub Rüppurr). Die 18-jährige Nachwuchshoffnung machte ihre erste Endspielteilnahme bei den Deutschen Meisterschaften dann im Semifinale am Sonnabend perfekt. Sie setzte sich gegen Lokalmatadorin Anna Zaja (TEC Waldau Stuttgart) in einem hart umkämpften Match mit 6:4, 2:6, 6:4 durch.
Die Qualität der Herrenkonkurrenz litt extrem unter kurzfristigen Absagen. Zuerst verzichtete der an Nummer drei gesetzte Maximilian Marterer wegen einer Schambeinentzündung auf seine Teilnahme. Die Nummer 1 der Setzliste, Matthias Bachinger, konnte dann aufgrund einer Knieverletzung, an der er schon seit einiger Zeit laboriert, auch nicht starten.
Da beide Spieler in das Viertelfinale vorgesetzt waren, kamen ihre Gegner ohne Spiel in das Semifinale. Eine Farce.
Am Freitag war ein weiterer Rückschlag zu verkraften. Der an Nummer zwei gesetzte Nils Langer vom TV Reutlingen musste sein Viertelfinale gegen Yannick Hanfmann verletzungsbedingt beim Stand von 6:4, 4:6, 0:5 aufgeben.
Ein weiterer attraktiver Spieler, Philpp Petzschner, war schon in der ersten Runde an Jan Choinski (TC Rüppurr) gescheitert.
Turnierdirektor Rolf Schmid stand die Frustration im Gesicht geschrieben: „Das ist sehr bedauerlich, Verletzungen können wir nicht ändern, aber wir müssen sicher über den Wettbewerb bei den Männern für das kommende Jahr nachdenken“, meinte Schmid.
Nils Langer wurde da eine Spur deutlicher. „Diese Meisterschaften in dieser Konstellation repräsentieren nicht das deutsche Tennis. Wir haben viele gute und sehr gute Spieler. Da muss sich dringend was ändern, sonst kann man auf diese Veranstaltung verzichten.“
Trotzdem wurde am Sonnabend bei den Halbfinalmatches gutes Tennis geboten.
Der ungesetzte Jan Choinski überzeugte beim 6:2, 6:4- Sieg gegen Yannick Hanfmann (TC Weinheim). Nur zu Beginn des zweiten Satzes geriet er kurz auf die Verliererstraße. Doch er kam nach einem 0:3-Rückstand wieder zurück und gewann. “Ich bin richtig glücklich, trotz wenig Matchpraxis nach harten Vorbereitungswochen so weit gekommen zu sein”, meinte Choinski nach seinem Finaleinzug.
Dort wartet der in Biberach an Position sieben gesetzte Oscar Otte (Kölner THC Stadion Rot-Weiß) auf ihn. Er dominierte in zweiten Halbfinale gegen Marko Lenz (TC Wolfsberg Pforzheim) mit knallharten Aufschlägen und druckvollem Spiel und setzte sich mit 6:4, 6:3 durch.