Dem deutschen Tennis fehlt eine umfassende Strategie!

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In den zahlreichen Rückblicken auf das vergangene Jahr wurde immer wieder geäußert, dass der deutschen Politik eine klare Strategie fehlt.

Ob diese Aussage berechtigt ist, können wir nicht entscheiden. Ganz sicher sind wir uns, dass eine klare Strategie im deutschen Tennis fehlt.

strategie

Viele interessante Initiativen wurden entwickelt — bewirkten aber weniger als erwartet, weil sie nicht in ein Gesamtkonzept integriert waren, unzureichend mit anderen Projekten vernetzt wurden oder ganz einfach nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigt wurden.

Aus den letzten Monaten fallen uns dazu spontan die Probleme des neuen Ranglistensystems ein und wir erinnern uns an die Farce um die Aufstellung des Davis Cup-Teams vor der Relegation. Mit den kurzfristigen Absagen der Topgesetzten bei den Deutschen Meisterschaften vor einigen Wochen wollen wir die Aufzählung abkürzend beenden.

In England, dem Mutterland des weißen Sports, hat man vor mehr als 15 Jahren ein Gesamtkonzept für das britische Tennis erstellt. Das war dringend nötig, weil  sich Tennis in Großbritannien seit Jahrzehnten in einer tiefen Krise befand.

Die englischen Verantwortlichen verbanden den Breitensport mit dem Leistungssport, von den Jüngsten bis zum Profisport wurden ineinander greifende Konzepte entwickelt, da saßen Organisatoren, Turnierveranstalter, Sponsoren und Marketingexperten an einem Tisch.

Als Ausrichter des prestigeträchtigen Wimbledonturniers hatte der englische Verband auch richtig viel Geld in den Kassen. Das war „ein Pfund, mit dem man wuchern“ konnte.

Die neue Strategie führte Schritt für Schritt zu Erfolgen: Endlich stellte die Insel wieder einen Wimbledonsieger,  Ende des Jahres 2015  gewann Großbritannien nach fast einem Jahrhundert wieder den Davis Cup!

dc brit

Dem deutschen Tennis könnte eine Task Force helfen. In dieser Gruppe sollten sich die fähigsten Vertreter aus dem Spitzensport, aus der Systemtheorie, profilierte Sportwissenschaftler sowie erfahrene Marketingexperten, Unternehmensberater und Kommunikationswissenschaftler zusammenfinden, um gemeinsam eine umfassende Strategie zu entwickeln, in der die einzelnen Räder ineinander greifen, um zukünftige Erfolge zu sichern.

team

Deutschland hat in allen diesen Disziplinen überragende Fachleute.

Es ist Aufgabe der DTB-Führung dieses Potential zu nutzen.

dtb

Das ist nicht leicht.

Das ist in der Vergangenheit noch nie gelungen.

Das ist aber dringend nötig, wenn wir in Zukunft mit der internationalen Konkurrenz mithalten wollen.

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