Anna-Lena Friedsam kämpft sich in das Achtelfinale der Australian Open!

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„Tennis im Sumpf“? Die Bild-Zeitung irrt sich. Das Grand Slam-Turnier in Melbourne ist auch – oder besonders -  in diesem Jahr ein Sport-Festival. Die Stadien sind gefüllt, die einheimischen Spieler werden begeistert und lautstark unterstützt, die Leistungen der internationalen Profis werden fachmännisch gewürdigt. Die vielen jungen Zuschauer sorgen auch außerhalb der Tenniscourts für frischen Wind in der Hitze des australischen Sommers. Die Presse auf dem fünften Kontinent feiert das Spektakel. Als deutscher Liebhaber des bunten „weißen Sports“ könnte man neidisch werden…

2015 Australian Open - Day 14

Vier deutsche Damen haben den Sprung in die dritte Runde der Australian Open geschafft. Etwas enttäuschend war, dass unsere Gesetzten Lisicki und Petkovic früh ausgeschieden sind. Es ist erfreulich, dass unsere Führungsspielerin, die an 7-gesetzte Angie Kerber, sich in der zweiten Runde vielversprechend steigern konnte und dass unsere bisher „zweite Garde“ für „Petko“ und „Bine“ dann so überzeugend eingesprungen ist.

Am fünften Tag des Turniers ging eine von ihnen, die 21-jährige deutsche Meisterin Anna-Lena Friedsam, in das Rennen. Unser Newcomer spielte ausgerechnet gegen die erfahrene und abgezockte 32-jährige Roberta Vinci, die in der Hauptstadt Australiens an Position 13 gesetzt war. Zum Glück war das Match in der Hisense Arena angesetzt worden. Es regnete in Melbourne – auf den Außencourts war das Spielen für viele Stunden unmöglich.

Der 1.63 Meter große Tennisfloh aus Italien begann fokussiert und fehlerlos. Die Neuwiedenerin agierte anfangs übermotiviert und angespannt. Sie verschlug noch viele leichte Bälle und lag nach 20 Minuten Spielzeit schon 0:5 zurück. Die US Open-Finalistin sicherte sich dann den 1.Satz mit 6:0.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs gelangen der Deutschen einige gute Punkte, sie verwandelte ihren ersten Breakball und ging 1:0 in Führung. Hoffnung keimte auf. Die deutsche Meisterin spielte sich in einen Lauf, baute die Führung auf 4:0 aus. Vinci setzte dagegen, verkürzte auf 3:4. Friedsam gewann ihr Aufschlagspiel und vergab aber bei 5:3 zwei Satzbälle. Entschlossen nutzte sie dann ihren eigenen Aufschlag, gewann den 2.Satz 6:4. Ein beeindruckendes Comeback.

friedsam

Ein Kampf auf Biegen und Brechen kennzeichnete den entscheidenden Durchgang. Anna-Lena geht 3:2 in Führung, muss sich aber wegen Schulterproblemen bei dem Wechsel eine medizinische Auszeit nehmen. Sie verliert ihr Aufschlagspiel, breakt aber die Italienerin zum 4:3, schlug dann bei  5:4 zum Matchgewinn auf. Sie blieb entschlossen, gab keinen Punkt mehr ab und erreichte mit einem 6:4-Sieg im 3.Satz zum ersten Mal in ihrer Karriere das  Achtelfinale eines Grand Slams. Ein bravouröses Match der jungen und vielversprechenden Deutschen.

Die Weltspitze der Damen setzte sich bisher am fünften Tag durch: Die an 4-gesetzte  Maria Sharopova (in drei Sätzen gegen das US-Girl Davis) und die an 12-gesetzte Belinda Bencic ( in drei Sätzen gegen die Ukrainerin Bondarenko) zogen in das Achtelfinale ein.

In der Herrenkonkurrenz  erreichten der an 7-gesetzte  Kei Nishikori (gegen Garcia-Lopez in vier Sätzen) und der an 10-gesetzte Jo Wilfried Tsonga (gegen landsmann Herbert in drei Sätzen) ohne Probleme das Achtelfinale der Australian Open.

Tsonga-2

 

In der Night-Session setzten sich der an 3-gesetzte Roger Federer ( gegen den Bulgaren Dimitrov in vier Sätzen) und der topgesetzte Nole Djokovic (gegen den Italiener Seppi) souverän durch.

Bei den Damen prügelte Serena William die Russin Kasatkina 6:1 und 6:1 vom Platz und Agniezka Radwanska machte bei ihrem 6:0, 6:4-Sieg über Puig auch wenig Federlesens.

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