Die Schweiz besiegt Deutschland im Fed Cup!

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Nach der Niederlage von Andrea Petkovic und dem Sieg Angelique Kerbers im zweiten Einzel der Fed Cup- Begegnung mit der Schweiz, würdigte Team-Chefin Barbara Rittner den Auftritt unserer Grand Slam-Gewinnerin: „Da ist eine unglaubliche Entwicklung passiert in den zwei Wochen in Australien. Man merkt es bei ihrem ganzen Auftreten. Sie ist jetzt die Nummer eins, die unser Team braucht.”

Am Sonntag ging Angie auf den Platz in der ausverkauften Leipziger Messehalle, um gegen das 18-jährige Schweizer Ausnahmetalent Belinda Bencic die Chancen auf ein Weiterkommen in der Weltgruppe zu wahren. Schon in ihrem ersten Einzel stand die Kielerin nach dem Rückstand und den Reise- und Medienstrapazen unter großem Druck. „When the Going gets tough, the Tough gets going“ -  der ziemlich weise Spruch eines US-Football- Coaches über Spieler, die entscheidende Erfolge garantieren, traf auf unsere „Herzdame“ zu. Im Match gegen die Schweizer Nr.1 am Sonntag war der Druck auf Angie wieder enorm.

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Die Weltranglistenzweite trifft von Anfang an auf entschlossenen Widerstand der Weltranglistenelften. Weil unsere Nr.1 die „Big Points“ für sich entscheidet, geht sie 4:1 in Führung. Der Schweizerin gelingen einige gute Punkte, sie  gleicht auf 4:4 aus und scheint die Oberhand zu gewinnen. Angie kann ihr Aufschlagspiel mit tollen Services durchbringen, Bencic gewinnt ihr Servicegame. Ein Kampf auf Biegen und Brechen. Wieder serviert die Deutsche ausgezeichnet, geht 6:5 in Führung. „Pretty Belinda“ gleicht wieder aus. Im Tiebreak trumpft sie entschlossen auf, geht zum ersten Mal in diesem Satz in Führung und gewinnt den ersten Durchgang mit 7:6 (4).

Im 2.Satz zeigt das  Schweizer Wunderkind, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann sie an die absolute Weltspitze gelangt. Kerber hält bravourös dagegen. Großes Tennis in Leipzig! Bis 4:3 für die Schweizerin gewinnen beide ihre Aufschlagspiele. Dann wird die Kielerin gebreakt. Sie greift sich häufiger an die Muskulatur – die harten Matches der letzten Wochen fordern ihren Tribut. Belinda Bencic lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen. Sie gewinnt den zweiten Durchgang mit 6:3 und bringt die Schweiz 2:1 in Führung.

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Nach dem Spiel berichtet unsere Nr.1, dass am Ende der Akku leer gewesen sei.

Team-Chefin Barbara Rittner war das Wagnis eingegangen, den Fed Cup-Neuling Annika Beck für das vorentscheidende vierte Einzel einzusetzen. Ein mitentscheidender Grund für diese mutige Nominierung war der Sieg der 21-jährigen Deutschen gegen ihre heutige Gegnerin Timea Bacsinszky bei den Australian Open vor wenigen Wochen.

Die 21-jährige gebürtige Gießenerin startet nervös, wird im ersten Spiel gleich gebreakt, findet aber bald ihren Rhythmus und gestaltet das Match auf ebenbürtigem Niveau. Lange, harte Ballwechsel prägen das Geschehen. Nach 45 Minuten Spielzeit steht es 3:3. Annika geht sogar 5:3 in Führung, aber Bacsinszky schlägt zurück und gleicht aus. Die junge Deutsche bleibt unbeirrt, gewinnt 2 Spiele in Folge und den 1. Satz mit 7:5. Die Halle in Leipzig tobt.

Im zweiten Durchgang ist wieder jeder Ballwechsel umkämpft, keine Spielerin kann bis 4:4 einen entscheidenden Vorsprung erkämpfen. Annika Beck geht 5:4 in Führung, verliert nicht die Nerven und setzt sich mit 6:4 im 2.Satz durch. Die Deutsche sinkt erleichtert auf den Boden der Leipziger Halle. Eine tolle Vorstellung der 21-Jährigen!

Annika

Deutschland gleicht dank Annika Beck auf 2:2 aus.

Das Doppel wird die Partie entscheiden. Im Vorfeld ging man davon aus, dass das der sicherste Punkt für die Schweiz sein müsste.

Barbara Rittner nominiert Andrea Petkovic an der Seite der Doppelspezialistin Anna-Lena Groenefeld, Die Kämpferin aus Darmstadt ist „heiß“. In den ersten Spielen tritt Petko überragend auf. Das deutsche Duo geht 2:0 und 3:1gegen Martina Hingis und Belinda Bencic in Führung. Kann sich der Teamgeist der Deutschen gegen die Qualität der Schweizer durchsetzen? Martina Hingis, die beste Doppelspielerin der Welt, übernimmt jetzt noch mehr Verantwortung, dominiert  das Geschehen und die Schweiz gewinnt fünf Spiele in Folge zum 6:3- Gewinn des 1.Satzes.

Beim Seitenwechsel feiern die beiden Schweizerinnen mit Coach Günthardt den Satzerfolg fröhlich lachend und selbstsicher.

Deutschland steht mit dem Rücken zur Wand. Hingis und Bencic behalten souverän die Oberhand und gewinnen den 2.Satz überlegen und vollkommen relaxed 6:2. Das Schweizer Team feiert überglücklich den 3:2-Gesamtsieg und den Einzug in die zweite Runde der Weltgruppe.

Deutschland muss in die Relegation.

Die Niederlage ist zu verschmerzen. In Leipzig wurde über zwei Tage absolutes Weltklassetennis geboten.

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