Kohlschreiber im Semifinale von Rotterdam!

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Im Februar 2016 haben sich die deutschen Herren seit langer Zeit wieder als das starke Geschlecht im deutschen Tennis präsentiert. In der letzten Woche hatten Dustin Brown und Alexander Zverev mit aufsehenerregenden Erfolgen in Montpellier das Semifinale des Turniers erreicht. In dieser Woche steht Alexander „Sascha“ Zverev, nachdem er den an 3-gesetzten Gilles Simon eliminiert hatte, neben Philipp Kohlschreiber im Viertelfinale des mit 1.9 Millionen Preisgeld dotierten Events in Rotterdam. Die beiden Deutschen standen allerdings vor schweren Aufgaben in der niederländischen Hafenstadt.

Der Augsburger Kohlschreiber (ATP Nr.32) trat in der Runde der letzten Acht gegen den an 2-gesetzten Marin Cilic (ATP Nr.13)an. Sein junger Kollege Zverev hatte in Montpellier vorgemacht, wie man den Favoriten aus Kroatien stürzen kann. Kohli lässt sich aber früh breaken und muss den 1.Satz mit 3:6 abgeben. Er steigert sich im zweiten Durchgang, breakt Cilic bei 4:3-Führung zum ersten Mal und serviert zum 6:3-Gewinn des 2.Satzes durch.

kohli

Jetzt hat unsere Nr.1 Lunte gerochen: im ersten Aufschlagspiel des kroatischen Riesen erspielt er sich im dritten Durchgang gleich zwei Breakbälle in Folge, vergibt sie zwar, verwandelt aber den dritten Spielball und erkämpft sich den wichtigen 1:0-Vorsprung. Kohli spielt jetzt entschlossen und souverän weiter, gibt kein eigenes Aufschlagspiel mehr ab und marschiert mit 6:4 im 3.Satz in das Semifinale des „ABN AMRO World Tennis Tournaments“ in Holland.

Der Aufschwung der deutschen Herren setzt sich fort!

Der 18-jährige Alexander Zverev (ATP Nr.70) traf anschließend in Rotterdam auf den französischen Paradiesvogel Gael Monfils (ATP Nr.18). Der Hamburger Schlaks kennt keine Angst vor großen Namen. In einem Match auf Augenhöhe mit langen Grundlinienduellen gewannen beide Spieler bis 3:3 ihre Aufschlagspiele. Dann wurde Sascha gebreakt. Er blieb gelassen und konzentriert und breakte bei 4:5 zurück. Der Tiebreak entschied dann das ausgeglichene Match. Hier setzte sich der Franzose dank seiner überragenden Aufschläge 7:4 durch. Im zweiten Satz dominiert der französische „Sliderman“ das Geschehen – auch weil dem Deutschen nach seinem dreistündigen Mitternachtsmatch im Achtelfinale, das sich bis in den Freitag hinzog, jetzt ab und zu eine gewisse Müdigkeit anzumerken war. Unser Hoffnungsträger musste sich dem beeindruckend aufspielenden Monfils mit 3:6 im zweiten Durchgang geschlagen geben.

Gael Monfils 3

Trotz der Niederlage: Alexander Zverev hat in den letzten Wochen noch einmal einen Quantensprung nach vorn gemacht.

Benjamin Becker (ATP Nr. 107) traf im Viertelfinale der Memphis Open im Bundesstaat Tennessee auf die 18-jährige US-Hoffnung Taylor Fritz (ATP Nr. 145). Der Kalifornier hatte eine Wildcard vom Veranstalter erhalten und erreichte zum ersten Mal in seiner jungen Karriere das Viertelfinale eines ATP Major Events. Der 34-jährige Deutsche erwischte einen schwachen Start, lag schnell 0:3 und 1:4 in Rückstand  – auch weil der US-Boy ihm humorlos ein Ass nach dem anderen um die Ohren haute. Bei 2:4 gelang dem Routinier dann doch ein Break, er glich später aus, musste aber den 1.Satz nach einem Doppelfehler zum falschen Zeitpunkt 4:6 abgeben. Im 2.Satz lag Becker nach einem frühen Break schnell wieder 1:3 zurück. Dem Kämpfer aus Merzig gelang aber gleich ein Rebreak und er drehte darauf den Spieß mit einem 7:5-Erfolg im zweiten Durchgang noch um.

benni

Im entscheidenden Durchgang gings es zu Beginn drunter und drüber – kein Spieler konnte sich einen vorentscheidenden Vorsprung sichern. Am Ende siegte  die Jugend über das Alter und die Routine:  Taylor Fritz setzte sich in einem nervenzerfetzenden Tennisthriller mit 7:5 im Tiebreak des 3. Satzes durch. Bad luck, Benni.

 

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