Deutsche Damen im Abstiegskampf – in Monte Carlo ist nach Djokovic auch Federer ausgeschieden!

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Das deutsche Damenteam steht vor der realen Möglichkeit des Abstiegs im Relegationsmatch der Fed Cup-Weltgruppe 1 gegen die starken Rumäninnen. Die Sorgen wurden noch größer, als unsere Grand Slam-Siegerin Angie Kerber bei ihrem letzten Turnier im Halbfinale ermüdet aufgeben musste. Die Kielerin versuchte dann, sich in Polen bei den Großeltern zu erholen und reiste zwei Tage später an als ihr Team.

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„Die innere Ruhe, die ich in Australien gezeigt habe, ist wieder da. Und den Willen habe ich sowieso”, erklärte die Weltranglistendritte nach ihrer Ankunft in der rumänischen Stadt Cluj.

Kerber absolvierte an ihrem ersten Tag eine einstündige Einheit auf dem Sandplatz in der Sala-Polivalenta-Arena.  „Ich freue mich, endlich beim Team zu sein. So richtig Zeit zum Entspannen hatte ich nicht, aber nach der langen Amerika-Reise taten mir die zwei Tage zu Hause gut”, sagte die 28-Jährige nach dem Training. Auf Nachfrage schätzte sie die Siegchancen ihres Teams auf 50 Prozent ein.

Ihre Teamkolleginnen bereiteten sich im Zentrum Transsilvaniens gut vor. Mit Horror-Szenarien beschäftigt sich das deutsche Team in dem Land des Grafen Dracula in diesen Tagen nicht.  Das Abstiegsgespenst wird so weit wie möglich verdrängt. „Ich versuche mir positive Gedanken zu machen und mir nicht irgendwelche Schreckensszenarien auszumalen”, sagte Andrea Petkovic.

Die deutsche Nummer 2  will den Druck vielmehr als  Motivation nutzen. „Es treibt mich eher an, noch härter zu arbeiten, damit wir am Wochenende gewinnen”, meinte “Petko”, die sich in Siebenbürgen auf dem „geliebten Sand” bisher in guter Form präsentierte.

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Am Freitag entschied sich Barbara Rittner für einen Einsatz der Darmstädterin als zweite Einzelspielerin. Julia Görges und Annika Beck werden wohl ihre Chance im Doppel erhalten. Angie Kerber trifft am Samstag in Cluj zunächst auf  Irina-Camelia Begu. Anschließend stehen sich Andrea Petkovic und Simona Halep gegenüber. Am Sonntag kommt es zum Duell der Spitzenspielerinnen zwischen Kerber und Halep. Danach treten Petkovic und Begu gegeneinander an.

Während bei den Damen wegen der Fed Cup-Partien keine großen Turniere angesetzt sind, spielt die komplette Weltelite der Herren auf Sand bei den „Monte-Carlo Rolex Masters“.

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Nach dem Ausscheiden von Novak Djokovic witterten die anderen Topfavoriten ihre Chance auf einen Titelgewinn und setzten sich fast ausnahmslos zumindest bis zum Viertelfinale durch.

Der Weltranglistenzweite Andy Murray steigerte sich in Monaco von Spiel zu Spiel. Im Achtelfinale kämpfte er den Franzosen Benoit Paire (ATP Nr.18) 2:6, 7:5,7:5 nieder, fegte dann den Milos Raonic (ATP Nr.12) im Viertelfinale 6:2 und 6:0 vom Platz. Im Achtelfinale hatte der Kanadier bei seinem 6:3, 4:6, 7:6-Sieg schon große Mühe mit Damir Dzumhur (ATP Nr.94), der vorher Tomas Berdych (ATP Nr.6) ausgeschaltet hatte.

Schon bei den Turnieren auf dem amerikanischen Kontinent hatte der Weltranglistenfünfte  Rafael Nadal aufgezeigt, dass er auf Sand in diesem Jahr wieder an seine größten Erfolge anknüpfen könnte. Gegen den Aufsteiger aus Österreich, Dominik Thiem (ATP Nr.14), hatte sich der Spanier im Achtelfinale 7:5, 6:3 nach mehr als 2 Stunden Spielzeit durchgesetzt. Im Viertelfinale kam es zu der Begegnung mit dem Weltranglistenvierten Stan Wawrinka, der in der Runde zuvor den Franzosen Gilles Simon (ATP Nr. 15) bei dem 6.2, 6:1-Sieg keine Chance gegeben hatte. Der Spanier begann fehlerlos gegen den Sieger des Turniers im Jahr 2014 aus der Schweiz. Er gewann den 1.Satz souverän 6:1 und erreichte das Semifinale mit einem 6:4 im umkämpften 2.Satz.

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Im Halbfinale in Monte-Carlo kommt es am Sonnabend jetzt zur legendären Auseinandersetzung zwischen Rafael Nadal und Andy Murray.

Der Weltranglistendritte Roger Federer zeigte sich im Fürstenstaat nach der zehnwöchigen Verletzungspause bestens erholt. Der Schweizer konnte in seinem Auftaktmatch überzeugen und bezwang im Achtelfinale den Spanier Bautista-Agut (ATP Nr.17) souverän 6:2, 6:4. Im Viertelfinale kam es zum Clash mit Jo-Wilfried Tsonga (ATP Nr.9), der zuvor seinem aufstrebenden 21-jährigen Landsmann Lucas Pouille (ATP Nr. 87) mit 6:4 und 6:4 in seine Schranken verwiesen hatte. Im ersten Satz startete der FedExpress durch und Roger gewann nach 2 Breaks 6:3. Im 2.Satz verlor Federer gleich sein erstes Aufschlagspiel, lief dem Vorsprung des Franzosen vergeblich hinterher und verlor 2:6. Im 3.Satz steigerte sich das Niveau der Partie zu einem Kampf auf des Messers Schneide. Bei 5:5 gelang der französischen Nr.1 das erste Break zur vorentscheidenden 6:5-Führung. Tsonga servierte durch, entschied  den Satz 7:5 für sich und erreichte das Semifinale von Monte-Carlo. Gentleman Roger verlor die Contenance, knallte einen Ball frustriert und wütend auf die obersten Ränge der Tribüne.

Gael Monfils (ATP Nr. 16) gab bei seinem 6:1, 6:2-Sieg über den Djokovic-Bezwinger Jiri Vesely (ATP Nr.58) im Achtelfinale nicht den Hauch einer Chance. In der Runde der letzten Acht traf er auf Marcel Granollers (ATP Nr.67), der in der Qualifikation ausgeschieden war, dann aufgrund der Absage David Ferrers in das Hauptfeld als Lucky Looser rückte und seine unverhoffte Chance mit Erfolgen über  Sascha Zverev und David Goffin genutzt hatte. Der französische Paradiesvogel spielte von Beginn an fehlerlos, ihm gelangen auch krachende Gewinnerschläge und er gewann den1.Satz souverän 6:2. Im ersten Durchgang top, im zweiten zu Beginn ein Flop: Monfils streute die Bälle plötzlich kreuz und quer über den Platz, der Spanier ging schnell 3:0 in Führung. Dann fing sich der Franzose, gewann Spiel auf Spiel und auch den 2.Satz 6:4.

Mit Monfils und Tsonga stehen sich zwei Franzosen im Semifinale der oberen Tableauhälfte am Sonnabend gegenüber.

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