Das erste große Sandplatzturnier findet in dieser Woche in Spanien statt. Die Elite der WTA und ATP hat sich bei den Mutua Madrid Open zur ersten Generalprobe für die French Open eingefunden. Nur Serena Williams und Roger Federer hatten ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt.
Unsere Spitzenspielerinnen Kerber und Petkovic hatten in der spanischen Hauptstadt – wie berichtet – ihre Auftaktmatches verloren. Am Dienstag trat Sabine Lisicki in ihrem Zweitrundenmatch gegen die an 8-gesetzte Carla Suarez-Navarro an und schied gegen die Spanierin klar mit 3:6 und 2:6 aus. Unsere Aufschlag-Weltrekordlerin hatte Probleme mit ihrer besten Waffe: Sie schlug kein Ass, servierte 4 Doppelfehler und kassierte 5 Breaks.
Laura Friedsam befindet sich in diesen Wochen auf dem Erfolgsweg. In der Abendvorstellung trat sie als letzte verbliebene deutsche Spielerin gegen Mirjana Lucic-Baroni (WTA Nr.74) zu ihrem Zweitrundenspiel an. Wie immer in den letzten Tagen und Wochen legte die Stuttgarterin los wie der Teufel, ging schnell 4:1 in Führung. Sie erlaubte der Kroatin dann noch einen Spielgewinn und gewann den 1.Satz mit 6:2. Ihr Elan ließ dann im nächsten Durchgang etwas nach, die Gegnerin kam immer besser in das Match und die 34-jährige Kroatin konnte den 2.Satz mit 6:3 für sich entscheiden. Trotz eines Breakballes brachte die Deutsche ihr erstes Aufschlagspiel durch. Lucic-Baroni servierte im nächsten Spiel zwei Doppelfehler. Siegemund nutzte die Chance und baute die Führung auf 2:0 aus. Bisher hatte Laura Siegemund 81 Prozent ihrer 1.Aufschläge erfolgreich in das Feld platziert. Sie behielt im nächsten Spiel diese gute Quote bei, verlor aber ihr Aufschlagspiel zum 2:1. Trotzdem behielt sie das Heft in der Hand, setzte sich mit 6:3 im 3.Satz durch und erreichte die dritte Runde der „Mutua Madrid Open“.
Im Herren-Hauptfeld tritt in Madrid als einziger deutscher Teilnehmer Philipp Kohlschreiber an. Matthias Bachinger scheiterte in der ersten Runde der Qualifikation an Denis Kudla, Benjamin Becker schied in der zweiten Quali-Runde gegen den US-Boy aus.
In seinem Auftaktmatch gegen Pablo Cuevas (ATP Nr. 27) litt der Augsburger Kohlschreiber, der aus der Kälte von München kam, an dem starken Klimawechsel im warmen Madrid. Kohli gab den 1.Satz 3:6 ab. Im 2.Satz steigerte sich unsere Nr.1, drehte den Spieß um und setzte sich 6:3 durch. Dann entwickelte sich im entscheidenden Durchgang ein Kampf auf Augenhöhe. Beide Kontrahenten gewannen ihre Aufschlagspiele, die spannende Partie musste im Tiebreak entschieden werden. Auch in der Satzentscheidung wurde um jeden Punkt gekämpft, ohne dass einer der Spieler einen entscheidenden Vorsprung bis 3:3 erspielen konnte. Dem Uruguayer gelang jetzt ein Mini-Break und er setze sich anschließend mit 7:4 im Tiebreak durch.
Kohlschreiber kann sich trösten. Sein Finalgegner bei den BMW Open, der Österreicher Dominic Thiem, schied auch in seinem Auftaktmatch aus. Er unterlag überraschend dem Argentinier Del Potro mit 6:7(5) und 3:6.
Bis auf Laura Siegemund sind alle deutschen Teilnehmer bei den Madrid Open früh ausgeschieden. Das ist ein leichter Rückschlag für das deutsche Profitennis, den wir noch mit Gelassenheit hinnehmen sollten.