Roger Federer – die große Persönlichkeit des Tennissports

| Keine Kommentare

Roger Federer gehört zu den größten Tennisspielern aller Zeiten. Auf allen ATP-Turnieren ist der „Maestro“ ein Zuschauermagnet. Selbst wenn er gegen einen einheimischen Star antritt, fasziniert er das Publikum, das sogar sein Ausscheiden befürchtet, weil es seine Tenniskunst in den nächsten Tagen nicht mehr miterleben könnte.

Roger Federer ist die große Persönlichkeit des Profitennis.

Tennis Gerry Weber Open  2012

Er hat mit 35 Jahren ein Alter erreicht, dass für viele Beobachter ungewöhnlich für Spitzenleistungen ist. Nach jeder Niederlage hört er die obligatorische Frage der Journalisten nach seinem Rücktritt.

In diesen Tagen hat sich der Schweizer deutlich und hoffentlich verständlich zu diesen nervigen Nachfragen geäußert: „Ich höre das Rücktrittsgerede seit 2009, als ich die French Open gewonnen habe und die Leute sich gedacht haben, wofür ich noch spiele. Ich frage mich, was ist falsch mit euch Leuten? Versteht ihr nicht, dass Tennis spielen großer Spaß ist? Ich brauche nicht drei Slams pro Jahr zu gewinnen, um zufrieden zu sein. Wenn der Körper, mein Geist nicht mehr möchte, wenn meine Frau und meine Kinder es nicht mehr möchten, dann höre ich morgen auf. Überhaupt kein Problem. Aber ich liebe Tennis so sehr, dass ich mich nicht darum kümmere, dass ich nicht mehr so viel gewinne. Für mich ist das irrelevant.“

Tennis Gerry Weber Open  2012

In unserer Zeit wird Sport kaum noch als Erlebnis begriffen, sondern fast nur an Ergebnissen gemessen. Gegen diese Reduzierung des Sportgedankens wehrt sich der Champion zu Recht und führt weiter aus:

„Heute habe ich eine tiefere Liebe zum Spiel. Zuvor habe ich einen Traum gejagt. Nun lebe ich den Traum und schätze es, dass ich es noch immer tun kann. Es ist ein wunderbares Gefühl“, erklärte Federer, der in seiner Karriere  88 Titel auf der ATP-Tour gewonnen hat und immer noch Freude daran hat, seine Leistung mit Konkurrenten zu messen.

Federer ist nicht nur ein Tennisästhet, ein absoluter Weltklassespieler, er ist ein Mensch, der sich Gedanken über seinen Sport gemacht hat und jetzt vorbildlich tiefere Einblicke in dem Sinn des Tennisspiels und des Sports im Allgemeinen vermittelt.

Im Tennis geht es nicht allein um das Siegen gegen Konkurrenten. Im Tennis kann man eigene Leistungen realisieren, die Selbstvertrauen schaffen, die einen glücklich machen können.

Der mehrfache Grand Slam-Gewinner hatte Spaß am Tennis und liebte seinen Sport. Dieser Spaß und diese Liebe gaben ihm nachhaltig die Kraft und das Durchhaltevermögen, erfolgreich zu werden. Er hat es geschafft, seinen Traum zu verwirklichen. Ein Privileg, dass er zu schätzen weiß und dass dazu geführt hat, dass er Verantwortung für seine Sportart übernimmt.

Tennis Gerry Weber Open  2012

Seine Erfahrungen, sein Wissen teilt er jetzt der Öffentlichkeit mit. Einerseits um kurzsichtige Medienvertreter aufzuklären, andererseits, um den Tennis begeisterten Jugendlichen – und ihren Trainern – den Weg zu weisen.

Seine Liebe zum Tennis hat wirklich Tiefe gewonnen.

Hinterlasse eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.