Großkampftag für die deutschen Tennisasse am Mittwoch, dem dritten Tag der Wimbledon Championships: 10 deutsche Tennisprofis wurden in das Rennen geschickt – unter dem berechtigten Vorbehalt, dass das Wetter bei dem Turnier mitspielt…
Vier Spieler und Spielerinnen aus dem nationalen Aufgebot mussten ihre am Vortag unterbrochenen Partien am Mittwoch fortsetzen und gingen in der ersten Spielrunde am späten Vormittag auf den Platz.
Andrea Petkovic stand gegen Nao Hibino mit 3:6, 7:5 und 5:1 kurz vor dem Sieg, als der Regen ihr den endgültigen Erfolg vermasselte. Petko schaffte es dann am folgenden Tag, innerhalb von vier Minuten noch schnell das letzte Spiel vor dem einsetzenden Regen zu gewinnen und zog mit 6:2 im 3.Satz in die zweite Runde von Wimbledon ein.
Alexander Zverev setzte seine Begegnung mit Paul-Henri Mathieu nach 6–stündiger Wartezeit beim Stand von 6:3, 6:4 und 3:0 fort. Bei Wiederaufnahme der Begegnung wehrte Sascha Breakbälle ab und baute die Führung auf 4:0 aus. Er gewann unbekümmert seine weiteren Aufschlagspiele und erreichte als zweiter deutscher Tennisprofi mit 6:2 im 3.Satz die zweite Runde des Rasen-Grand Slams.
„Wir müssen starten, stoppen, starten und wieder stoppen. Letztes Jahr hatten wir 35 Grad und Sonnenschein an jedem Tag. Ich bin froh, dass ich das Match jetzt zu Ende bringen konnte,“ mit diesen Worten kommentierte der 19-jährige Hamburger nach dem Match seine Erlebnisse in den ersten Tagen des Wimbledon-Turniers 2016.
Florian Mayer und Dominic Thiem könnten von ähnlichen Erfahrungen berichten: Der Regen vertrieb die beiden am Dienstag, bevor sie warm geworden waren, vom Platz. Beim Stand von 1:1 setzten sie ihr Match am Mittwoch fort. Die beiden lieferten sich den erwarteten harten Fight bis 4:4, dann sorgte die Nässe dafür, dass sie sich in Ruhe und Trockenheit im Clubhaus auf die Fortsetzung vorbereiten konnten. Nach der Wiederaufnahme der Partie konnte der Österreicher den 1.Satz mit 7:5 für sich entscheiden. Ein einziges Break reichte Thiem, um den 2.Satz mit 6:4 zu gewinnen. Auch im 3.Satz war der Wiener der aggressivere Spieler, ihm gelang die Revanche für das Finale von Halle mit 6:4 im dritten Durchgang.
Thiem schlug 43 „Winner“ im Match – Mayer 12. Nach Kohlschreiber und Becker schied der Bayreuther damit als dritter Spieler des deutschen Herren-Aufgebots in der ersten Runde des Grand Slams aus.
Tatjana Marias Begegnung mit der US-Amerikanerin Julie Boserup war am Vortag bei 3:4 im ersten Durchgang einem Wolkenbruch zum Opfer gefallen. Bei der Wiederaufnahme des Matches am Mittwoch verlor die Deutsche den 1.Satz 4:6, ging im 2.Satz 2:0 in Führung, als das Wetter die Spielerinnen vom Platz vertrieb. Sechs Stunden später gewann unsere Qualifikantin vier Spiele in Folge und den 2.Satz mit 6:0. Bis 2:2 wurde im entscheidenden Durchgang auf ebenbürtigem Niveau gespielt, dann verlor Maria vier Spiele in Folge und konnte mit 2:6 im 3.Satz die erste Runde des Wimbledonturniers nicht überstehen.
Auch Annika Beck (WTA Nr.43) musste zu ihrem Erstrundenmatch gegen Heather Watson (WTA Nr.43) am Mittwoch antreten. Bis 2:1 für die Engländerin rutschten die Spielerinnen einige Minuten auf dem Grass herum, dann konnten sie sich nach der Dusche im Umkleideraum abtrocknen und im gemütlichen Players Center abwarten. Bei der Fortsetzung der Partie war Watson sofort hellwach und sicherte sich den 1.Satz mit 6:3. Im zweiten Durchgang erlebte man das Comeback von Beck: die 22-Jährige aus Bonn spielte aggressiv- entschlossen auf und konnte sich klar mit 6:0 im 2.Satz behaupten. Im entscheidenden Durchgang setzte Annika ihr bravouröses Spiel bis 1:0 und 30:0 fort, rutschte dann auf dem feuchten Rasen aus und musste sich medizinisch am Knöchel behandeln lassen. Nach dem Schrecken und dem „medical timeout“ Becks unterbricht die Schiedsrichterin die Partie wegen des Regens – eine viel zu späte und damit unverantwortliche Entscheidung!
Das Match wurde für Mittwoch um 20 Uhr Ortszeit abgesagt und wird Donnerstag fortgesetzt werden.
Die Zweitrundenmatches-Matches von Angie Kerber, Mona Barthel, Sabine Lisicki, Anna-Lena Friedsam und Carina Witthöft wurden schon am frühen Nachmittag von der Turnierleitung „gecancelled“.