Während unsere Fußball-Nationalelf bei der Europameisterschaft im Halbfinale ausschied, gelang es Angelique Kerber mit einem Sieg über Venus Williams das Finale der inoffiziellen Weltmeisterschaften im Tennis zu erreichen. Am Sonnabend trat sie zu ihrem Endspiel gegen Serena Williams im Tennismekka Wimbledon an.
Die deutsche Ausnahmespielerin hatte sich schon vor dem Sieg über Venus bei den Williams-Schwestern unbeliebt gemacht. Der aktuellen Weltranglistenersten Serena hatte sie schon bei den Australian Open im Januar dieses Jahres die Party verdorben, als sie mit ihrem sensationellen Sieg verhindert hatte, dass die US-Amerikanerin mit ihrem 22. Grand Slam-Titel als Rekordhalterin in der Geschichte des Damentennis mit Steffi Graf gleichgezogen wäre. Mit einem Sieg im Wimbledon-Endspiel am Sonnabend könnte sie der Powerfrau aus den USA ein zweites Mal in diesem Jahr in die Suppe spucken.
Angie wusste, wie schwer diese bedeutungsvolle Partie zu gewinnen sei: „Auf Rasen ist Serena immer gefährlich. Ich denke, sie hat hier schon so oft gewonnen, dass sie auch dieses Mal alles dafür gibt. Ich weiß, dass ich eines meiner besten Matches spielen muss, um morgen zu gewinnen“, hatte sie vor dem Finale der internationalen Presse mitgeteilt. Angie begann dann auch stark gegen eine wild-entschlossene Serena Williams. In einem ausgeglichenen Match gewannen beide Finalistinnen bis 5:5 ihre Aufschlagspiele. Dann gelang der US-Amerikanerin das erste Break und sie entschied den 1.Satz mit 7:5 für sich.
Im zweiten Durchgang wurde weiter auf Augenhöhe gekämpft. Bei 3:3 hatte Angie einen Breakball, Die Weltranglistenerste wehrte mit einem Ass ab, servierte anschließend noch ein Ass und gewann drei Spiele in Folge, den Satz mit 6:3 und das Match mit 7:5, 6:3. Serena Williams holte sich den Titel von Wimbledon 2016 und hat es endlich geschafft, den 22.Grand Slam-Titel in ihrer Karriere zu gewinnen und steht damit zusammen mit Steffi Graf an Position 1 in den Geschichtsbüchern der WTA.
Wir ziehen nicht gerne Statistiken zur Einschätzung eines Matches heran. Im heutigen Fall machte zumindest ein statistisches Kriterium den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage deutlich: Serena Williams servierte 13 Asse, Angelique Kerber gelang kein einziges Ass. Die Kielerin würdigte nach dem Match die Leistung ihrer Gegnerin: „Ich habe gegen eine sehr starke Serena verloren.” Sie fügte hinzu: „Ich habe gemerkt, wenn das Publikum auf meiner Seite war und mich angefeuert hat. Diese unglaubliche Atmosphäre habe ich wirklich genossen. Ich habe dieses Gefühl ‘Wimbledon-Finale’ sehr genossen. Und ich hoffe, dass ich nochmal die Chance bekomme, dort in einem Finale zu stehen – dann mit einem anderen Ausgang.”
Dem ist von unserer Seite nichts hinzuzufügen.