Andy Murray ist der König von Wimbledon!

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Bevor wir auf das Finale der Herren in Wimbledon an diesem Sonntag näher eingehen, soll die Leistung von Angelique Kerber bei dem Rasen-Grand Slam noch kurz gewürdigt werden.

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Die Kielerin hatte das deutsche Tennis mit ihrem Triumph bei den Australian Open wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Die Medien stürzten sich auf die bescheidene Kielerin, ein enormer Erwartungsdruck fokussierte sich auf Angie  – auch weil unsere anderen Spitzenspieler (auch das „German Wunderkind“  Sascha Zverev braucht noch Zeit) und Spitzenspielerinnen noch nicht das Potential für nachhaltige absolute Weltklasseauftritte besitzen. Die 28-jährige Linkshänderin erlitt in der Zeit nach Melbourne einige Rückschläge. Das machte den öffentlichen Druck nicht geringer. Umso bewunderungswürdiger war die Wiederauferstehung im Tennismekka im Juli 2016. Ohne Satzverlust kämpfte sich Kerber in das Finale von Wimbledon, begeisterte die internationalen Tennisfans und – fachleute und war in einem Endspiel auf höchstem Weltklasseniveau eine würdige und fast ebenbürtige Gegnerin der Weltranglistenersten Serena Williams. Nach Wimbledon ist unsere Nr.1 wieder auf Position 2 der WTA-Weltrangliste. Wir können stolz auf unsere „Angie“ sein. Und sollten nicht den Beitrag vergessen, den ihr Coach Torben Beltz in dieser schweren Zeit geleistet hat.

torben und angie

Ein ähnlicher Druck, wie in Deutschland auf Angelique Kerber, lastet auf   Andy Murray aus Großbritannien, dem Finalisten des heutigen Endspiels in der Herrenkonkurrenz. „Britannia rules the World“ – diese Zeiten sind in der internationalen Politik, in der Wirtschaft und im Fußball längst vorbei. Ein Wimbledonsieg des Schotten soll für neuen  Ruhm sorgen und dem britischen Nationalstolz Aufschwung in den Krisenzeiten geben.

Andy Murray

Vor dem Finale gegen Milos Raonic war der medienerfahrene und schlagfertige Murray selbstbewusst und  ironisch mit den Ansprüchen seiner Landsleute  umgegangen. Sein Gegner aus Kanada konnte unbeschwerter in das Finale in Wimbledon gehen: Er hatte mit dem erstmaligen Erreichen eines Grand Slam-Finales seiner Karriere neuen Glanz verschafft und in seinem Heimatland war man stolz auf diese Leistung – ein Triumph im Endspiel wäre nur das Sahnehäubchen auf den bewunderungswürdigen Auftritten in der englischen Hauptstadt gewesen. Raonic hatte weniger zu verlieren als der britische Wimbledonsieger von 2013.

milos_raonic

Andy Murray spielte dann aber von Anfang an im Finale entschlossen und unbeschwert auf. Milos Raonic schien einige Probleme mit dem Druck eines Grand Slam-Finales bei seiner Premiere zu spüren. Der gebürtige Montenegriner musste schon in seinem zweiten Aufschlagspiel einen Breakball abwehren, bei 3:3 gelang es dann Murray mit hervorragenden Returns dem Kanadier das Aufschlagspiel abzunehmen. Anschließend sicherte sich der Brite den 1.Satz mit 6:4. Im zweiten Durchgang gewann der Lokalmatador seine Servicegames ohne Probleme, Milos Raonic musste mehrere Breakbälle abwehren, bevor es in den Tiebreak ging. Hier dominierte Murray, ging schnell 6:1in Führung  und gewann dann mit 7:3 im Tiebreak auch den 2.Satz. Im 3.Satz konnten sich die beiden Finalisten bis 6:6 ohne Probleme in ihren Aufschlagspielen durchsetzen. Im Tiebreak war der brite überlegen, vergab bei 6:1 zwei Matchbälle, konnte sich aber am Ende mit 7:3 durchsetzen und holte sich zum zweiten Mal unter dem Jubel des britischen Publikums den Wimbledontitel mit 6:4, 7:6 und 7:6.

muray7

Britannia rules the World – aber nur für einen Tag und auch nur im Tennis.

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