Angie Kerber wird die Nr.1 der Weltrangliste!

| Keine Kommentare

Ladies Day am Donnerstag in Flushing Meadow: die Semifinalmatches der Damen fanden in New York statt.

US_Open

In der ersten Begegnung standen sich die aktuelle Weltranglistenerste Serena  Williams und Karolina Pliskova (WTA Nr.11) im Arthur Ashe Stadium gegenüber. Serena hatte sich im Viertelfinale in drei Sätzen gegen Simona Halep (WTA Nr.5) durchgesetzt. Die Tschechin hatte keine Probleme mit der 18-Jährigen Ana Konjuh in der Runde der letzten Acht und fertigte die kroatische Turniersensation  in zwei klaren Sätzen ab. Sie begann das Match gegen den Publikumsliebling im Arthur Ashe Stadium offensiv und kompromisslos, schlug außerordentlich gut auf. Die US-Amerikanerin zeigte Wirkung und verlor den 1.Satz nach 24 Minuten chancenlos 2:6. Ruhig und entschlossen setzte Pliskova im nächsten Durchgang ihre aggressive Spielweise fort, die aktuelle Weltranglistenerste setzte mit Siegeswillen und Power dagegen. Bis 2:2 fand ein Match auf Augenhöhe statt. Bei eigenem Aufschlag wurde Williams hektischer, streute einige Bälle weit in das Aus und fing das Break. Unter dem Jubel des Publikums gelang der Amerikanerin das Rebreak – auch weil der Tschechin plötzlich die ersten leichten Fehler unterliefen. Bis zum Tiebreak konnten beide Kontrahentinnen ihre Aufschlagspiele gewinnen. In dem Showdown am Satzende servierte Serena Williams einen Doppelfehler und Karolina Pliskova zog sensationell mit 6:2, 7:6  in das Finale der US Open ein.

Karolina Pliskova reacts during play against Ana Konjuh in the Women s Quarter Finals of the US Open

So ganz nebenbei: Mit dem Ausscheiden Serena Williams wird Angelique Kerber in der nächsten Woche auf Rang 1 der WTA-Weltrangliste geführt werden.

Die zukünftige Weltranglistenerste aus Kiel ging nach dieser Partie im zweiten Semifinalmatch gegen Caroline Wozniacki (aktuell WTA Nr.74)auf den Court im Arthur Ashe Stadium. Die 26-Jährige Dänin war 2010 schon Weltranglistenerste, stand 2009 und 2014 im Finale der US Open. Im November 2014 nahm sie am New York City Marathon teil – übrigens mit einer sehr guten Zeit. In den Jahren 2015 und 2016 rutschte sie in der Weltrangliste stetig ab. Ihr Vater, ehemaliger Fußballprofi und früherer Coach von Caroline, führte diese Leistungskrise auf die zu hohe Belastung und den starken Energieverlust beim Marathon zurück. Im September 2016 scheint sich die Kopenhagenerin endlich von diesen Strapazen erholt zu haben: Auf ihrem Weg in das Semifinale von Flushing Meadow schlug sie als Ungesetzte die Topgesetzten Kuznetsova (WTA Nr.10) und Madison Keys (WTA Nr.9) in zwei glatten Sätzen und gab auch bei ihrem souveränen Erfolg über die Lettin Sevastova im Viertelfinale keinen Satz ab.

Caroline

Die Dänin ist sehr gut mit ihrer heutigen Gegnerin Angelique Kerber befreundet. Das hängt sehr viel mit ihren gemeinsamen polnischen Wurzeln zusammen. Die beiden sprechen auf der Tour auch weder Englisch, noch Deutsch (Caroline spricht sehr gut Deutsch, auch weil ihr Vater lange Zeit in der deutschen Fußball-Bundesliga bei Waldhof Mannheim tätig war) miteinander, sondern  quatschen aus vollem Herzen und voller Stolz polnisch.

Ihrer Freundschaft wurde im Arthur Ashe Stadium dann erst einmal eine Auszeit gewährt: Vom ersten Ball an entwickelte sich ein gnadenloser Kampf, der geprägt ist von langen Grundlinienduellen. Angie spielte eine Nuance offensiver, sie konnte der Dänin gleich das erste Aufschlagspiel abnehmen. In den nächsten  Spielen trat die Norddeutsche sehr selbstbewusst und fast fehlerlos auf  und zog mit 4:0 davon. Wozniacki erhöhte bei eigenem Aufschlag das Tempo ihrer Schläge noch einmal, gewann ihr erstes Spiel zum 1:4 und verkürzte nach einem Doppelfehler der Kielerin auf 2:4, dann auf 3:4. Angelique gewann die Kontrolle und die Oberhand zurück, vergab zwar zwei Satzbälle, setzte sich dann aber mit 6:4 im 1.Satz durch.

angie

Im 2.Satz übernahm die deutsche Linkshänderin gleich wieder die Initiative, gewann die ersten beiden Spiele, bevor ihre Gegnerin mit der Wahlheimat New York bei eigenem Aufschlag auf 1:2 aufholte. Angie blieb unbeirrt, baute sogar den Vorsprung nach einigen tollen Ballwechseln auf 5:1 aus. Die Dänin stemmte sich gegen die Niederlage, verkürzte auf 3:5. Unsere Angie blieb entschlossen, brachte den 2.Satz mit 6:3 unter Dach und Fach und steht jetzt im Finale des Grand Slams von New York.

Das war schon jetzt Weltspitze, Angelique!

 

 

 

Hinterlasse eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.