Wir hatten unsere Aufmerksamkeit in den letzten Tagen auf den Saison- Abschluss-Höhepunkt der WTA in Singapur konzentriert. Zur gleichen Zeit spielten die Herren bei den ATP-Turnieren in Wien und in Basel – mit interessanten Ergebnissen und Entwicklungen.
Aus deutscher Sicht haben in der nahen Vergangenheit die beiden Zverev-Brüder für positives Aufsehen gesorgt. Der 29-Jährige Mischa hat auch bei dem mit fast 2 Millionen Euro dotierten Turnier in Basel großartig aufgespielt. Nach zwei Siegen über Taylor Fritz (USA) und Guido Pella (Argentinien) schlug er im Viertelfinale den topgesetzten Lokalmatador Stan Wawrinka (ATP Nr.3) 6:2, 5:7, 6:1 und unterlag dem späteren Sieger Marin Cilic (ATP Nr.10) denkbar knapp 6:4, 5:7, 4:6 im Semifinale.
Mischa hat fast 60 Plätze übersprungen und rangiert aktuell auf Rang 53 der Weltrangliste.
Bei dem mit 3.8 Millionen Preisgeld dotierten „BNP Paribas Masters“ in Paris in dieser Woche, war der vom DTB für den Davis-Cup ausgebootete Hamburger direkt im Hauptfeld.
Das Turnier in der französischen Hauptstadt ist die letzte Station des „Race to London“, zu den ATP-Finals in der O2-Arena.
Novak Djokovic stand lange Zeit fast unschlagbar an der Spitze der ATP-Weltrangliste. Seitdem er etwas nachließ, hat Andy Murray die Gelegenheit genutzt, Boden gut zu machen in dem Kampf um die Weltspitze. In Wien, bei dem mit 1,9 Millionen Dollar Preisgeld dotierten ATP-Turnier hat der Schotte am letzten Sonntag das Finale gegen Jo-Wilfried Tsonga (ATP Nr.13), der in der zweiten Runde Philipp Kohlschreiber (ATP Nr.32) besiegte, gewonnen. Wenn Murray den Titel in Paris holt und der „Djoker“ vor dem Finale ausscheidet, ist der Olympia- und Davis Cup-Sieger aus Britannien die neue Nr.1 der ATP!
Drei deutsche Tennisprofis mischten auch in Paris mit.
Jan-Lennard Struff (ATP Nr. 91) hatte sich erfolgreich qualifiziert und setzte seinen Erfolgskurs auch im Hauptfeld fort. Der Warsteiner schickte den Ukrainer Ilya Marchenko (ATP Nr.69) am Montag gnadenlos mit 6:1, 6:1 nach Hause.
Am Mittwoch spielt Struffi gegen den an 3-gesetzten Stan Wawrinka.
Mischa Zverev griff am Dienstag-Vormittag gegen den US-Aufschlagtitanen John Insner (ATP Nr.27) in das Turniergeschehen in der französischen Hauptstadt ein. Bis zum 6:6 gab es nur einen einzigen Breakball, den Isner aber abwehren konnte. Im Tiebreak unterlag der 29-Jährige Hamburger dem 31-Jährigen aus Tampa/Florida trotz einiger Satzbälle unglücklich 8:10. Der US-Riese hatte bis dahin 8 Asse serviert. Im nächsten Durchgang wurde Mischa früh gebreakt, konnte nicht mehr ausgleichen und scheiterte mit 4:6 im 2.Satz an der Auftakthürde John Isner.
Am Dienstag-Nachmittag fand das zweite deutsch-amerikanische Duell zwischen Philipp Kohlschreiber (ATP Nr.32) und Jack Sock (ATP Nr.24) in Paris statt. Der Augsburger hatte zu Beginn einige Probleme mit dem Aufschlag und verlor den 1.Satz deutlich 2:6. Im nächsten Durchgang steigerte sich Kohli. Bis zum Tiebreak gewannen beide Kontrahenten ungefährdet ihre sechs Aufschlagspiele. In der Satzentscheidung hatte Jack Socks die besseren Nerven und entschied sie klar für sich. Mit 2:6, 6:7 schied Kohlschreiber als zweiter deutscher Spieler in Paris am Dienstag aus.