In seinem ersten Match im neuen Jahr 2017 hatte Jan-Lennard Struff (ATP Nr.63) bei den „Qatar Open“ in Doha gleich einen schweren Brocken zugelost bekommen: Der 28-jährige Warsteiner musste in seinem Auftaktmatch gegen den Weltranglistenzweiten Novak Djokovic antreten. Der Serbe hat sich für 2017 mit seinem neuen Guru Pepe Imaz in der Players Box viel vorgenommen – und wurde gleich im ersten Spiel von „Struffi“ gebreakt. Der „Djoker“ verlor vor den gelassenen Augen seines Betreuers auch die nächsten drei Spiele zum 0:4-Rückstand, bevor er sein erstes Aufschlagspiel gewann und auf 1:4 verkürzte. Bei 5:2-Führung servierte Struff zum Satzgewinn – dem Serben gelang sein erstes Break. Der Deutsche wurde hektischer bei seinen Entscheidungen, verlor die nächsten drei Spiele und Djokovic erkämpfte sich mit dem 6:5 seinen ersten Vorsprung. Er kassierte noch den Ausgleich, sicherte sich aber überlegen mit 7:1 den Gewinn des 1.Satzes im Tiebreak. Im nächsten Durchgang konnte Jan-Lennard Struff den mehrfachen Grand Slam-Sieger nicht mehr gefährden und schied mit 6:7 und 3:6 in der ersten Runde von Doha aus.
„Es war das erste Match in der neuen Saison und man weiß nie so richtig, wie man nach einer langen Wettkampfpause in Form ist“, kommentierte Djokovic die Schwächen zu Beginn seiner Auftaktpartie bei den „Qastar Open“.
Dustin Brown (ATP Nr. 72) startete im arabischen Wüstenstaat gegen den Argentinier Facundo Bagnis (ATP Nr.56) furios. Er entschied den 1.Satz souverän mit 6:1 für sich. Bagnis kam im 2.Satz besser mit der unorthodoxen und aggressiven Spielweise des Deutsch-Jamaikaners zurecht und konnte den Durchgang glücklich im Tiebreak gewinnen. Rastaman Brown wurde im fünften Spiel des entscheidenden Durchganges gebreakt, ihm gelang aber sofort das Rebreak. Am Ende erreichte der Tenniszauberer aus Niedersachsen mit 6:1, 6(3):7 und 6:4 die zweite Runde der Qatar Open. Eine nervenstarke Leistung von „Dust in the wind-Brown“!
Als dritter Deutscher ging Florian Mayer (ATP Nr.50) in Doha in das Rennen. Der 33-jährige Bayreuther hatte sich gegen den Argentinier Horacio Zeballos gute Chancen für den ersten Sieg im neuen Jahr ausgerechnet. Er konnte sich in einem Kampf auf Augenhöhe auch mit 7:3 im Tiebreak des 1.Satzes durchsetzen. Das argentinische Tennis ist seit dem Gewinn des Davis Cup-Titels im vergangenen Jahr im Aufwind. Das galt auch für Zeballos im 2.Satz, den er 6:4 gewann. Der Kampf auf Messers Schneide setzte sich im entscheidenden Durchgang fort. Der nervenzerfetzende Tennisthriller wurde im Tiebreak entschieden. Beide Spieler vergaben Matchbälle, am Ende war der Argentinier mit 11:9 in der Entscheidung des 3.Satzes der glückliche Gewinner. Bad luck, Flo!
Philipp Kohlschreiber ist in Doha an Position 7 gesetzt. Der Augsburger wird am heutigen Tag sein erstes Match im neuen Jahr gegen den Tunesier Malek Jaziri bestreiten.
Mischa Zverev kann in Brisbane für den nächsten Sieg der deutschen Herren in seinem Erstrundenmatch gegen den australischen Qualifikanten Alex de Minaur sorgen.
Nachdem Antonia Lottner ihr Auftaktmatch im Hauptfeld verloren hatte, konnte Mona Barthel (WTA Nr.157) die letzte Runde der Qualifikation gegen die Slowenin Jakupovic 6:2, 6:1gewinnen und konnte als vierte Deutsche im Hauptfeld der ASB Classic in Auckland antreten. Am Dienstag spielte sie im Hauptfeld gegen die 34-jährige Kroatin Mirjana Lucic-Baroni (WTA Nr. 79). Die Neumünsteranerin verlor den 1.Satz 3:6, weil sie etwas zu viele Fehler machte. Kompromisslos setzte sie ihr Spiel fort, traf besser und gewann den 2.Satz 6:3. Im 3.Satz produzierte sie wieder mehr Fehler und schied mit 3:6 aus dem Turnier aus.
Annika Beck (WTA Nr.51) trat auch am Dienstag zu ihrer Auftaktpartie gegen die 19-jährige Japanerin Naomi Osaka (WTA Nr.48). Die 22-jährige Gießenerin war chancenlos gegen die Japanerin im 1.Satz und unterlag 2:6. Sie steigerte sich im 2.Satz, verlor ihn aber 4:6 und kassierte die dritte deutsche Niederlage in Auckland in Folge.
Die Bad Oldesloerin Julia Görges (WTA Nr. 53), die jetzt seit einiger Zeit in Bayern trainiert, kann jetzt als erste die Niederlagenserie der deutschen Damen in Neuseeland stoppen. Sie trifft in der ersten Runde der „ASB Classic“ auf die aufstrebende Russin Anastasia Pavlyuchenkova (WTA Nr.27).
Bei den „Brisbane International“ hat die frischgebackene deutsche Meisterin Carina Witthöft (WTA Nr.88) den Einzug in das Hauptfeld verpasst. Die 21-jährige Hamburgerin unterlag in der letzten Runde der Qualifikation der aktuellen australischen Juniorinnenmeisterin Distanee Aiava überraschend klar mit 1:6 und 1:6.
Die größten Hoffnungen der deutschen Damen können wir uns in diesen Tagen wieder bei Angelique Kerber ausrechnen. Angie wird erst am Mittwoch bei den „Brisbane International“ ihr erstes Match im neuen Jahr bestreiten.
Wir werden zeitnah berichten.