Mischa triumphierte, Mona verlor und Angie enttäuschte!

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Drei deutsche Tennisstars haben 2017 den Weg in das Achtelfinale der Australian Open gefunden. Alle drei hatten die Ehre, am Sonntag in der ehrwürdigen Rod Laver-Arena ihre Partien auszutragen.

melbourne

Am frühen Nachmittag machte sich Mona Barthel auf den Weg, gegen Venus Williams (WTA Nr.17) ihre sensationelle Siegesserie – von der Qualifikation bis in das Achtelfinale – in Melbourne fortzusetzen. Die 36-jährige US-Amerikanerin hat in ihrer Karriere schon alle Grand Slam-Titel, mit Ausnahme der Australian Open gewonnen. In Melbourne hatte sie bisher nur das Finale erreicht. Zu Beginn der Partie kam Mona schwer in das Match, geriet schnell in Rückstand. Venus Williams agierte aggressiv und entschossen. Die Neumünsteranerin fand zwar besser in das Match, spielte jetzt sicherer, aber auch zu vorsichtig und verlor den 1.Satz 3:6. Im nächsten Durchgang spielte Mona entschlossener. Bis 5:5 entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe. Venus Williams gelang dann ein vorentscheidendes Break, sie brachte ihren Aufschlag sicher durch, gewann den 2.Satz 7:5 und erreichte das Viertelfinale in Melbourne. nach einer Stunde und 36 Minuten Spielzeit besiegelte ein Vorhand-Fehler Mona Barthels die erste Niederlage nach zuvor sechs Siegen in Folge bei den Australian Open.

venus

Im Anschluss an Barthels Match stand Mischa Zverev (ATP Nr.50) vor der Herkules-Aufgabe, den Weltranglistenersten Andy Murray Paroli zu bieten. Der 28-jährige Hamburger begann unbekümmert und spielte ebenbürtig. Er gewann den kuriosen 1.Satz, der von zahlreichen Aufschlagspielverlusten geprägt war, mit dem dritten (!) Break 7:5. Im 2.Satz spielte der Schotte offensiver, jammerte über seine ungewöhnlich zahlreichen Doppelfehler, pöbelte seine Coaches in der Box an, konnte aber mit 7:5 den Satzausgleich herstellen. Der deutsche Linkshänder blieb unbeirrt. Er spielte weiter offensiv – oft auch „Serve and Volley“ – und holte sich den 3.Satz mit 6:2. Murray konnte das Match nicht mehr drehen: Mit dem 6:4-Gewinn des 4.Satzes hatte Mischa Zverev die Sensation geschafft, den Topgesetzten zu schlagen und zum ersten Mal in seiner Karriere in das Viertelfinale eines Grand Slams vorzudringen.    

mischa-zverev

Nach seinem Sensationssieg war Mischa Zverev erst einmal fassungslos und schlug dann vor lauter Glück einen Ball in den blauen Sommerhimmel von Melbourne. „Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe”, rang der Hamburger  anschließend um Worte, „aber ich war im Tunnel, habe Aufschlag und Volley gespielt. Trotzdem weiß ich nicht, wie ich manche Punkte gewonnen habe, aber irgendwie hat es geklappt”.

Eine bravouröse Leistung des älteren Zverev-Bruders.

Für Roger Federer (ATP Nr.17) war jetzt nach seiner langen Auszeit durch das  Ausscheiden von Murray und Djokovic die Tür zum Grand Slam-Gewinn zumindest einen Spalt geöffnet. In der ersten Partie der Night-Session der machte der Schweizer seinen nächsten Schritt zum Ziel und bezwang in einer Weltklassepartie Kei Nishikori (ATP Nr.5) 6:7, 6:4, 6:1, 4:6 und 6:2.

roger

Danach war „Kerunch Time“ in der Rod Laver Arena: Die Weltranglistenerste Angelique Kerber trat zu ihrer Achtelfinalbegegnung mit Coco Vandeweghe (WTA Nr. 35) an. Die 25-jährige aus Kalifornien spielte vom ersten Ball an offensiv, versuchte jede Chance zum Punkten zu nutzen. Die Weltranglistenerste wirkte etwas verhalten, hielt bis zum 2:2 mit. Dann dominierte die US-Amerikanerin gegen eine zu defensiv und zu unplatziert agierende Kerber, gewann vier Spiele in Folge und den 1.Satz mit 6:2.

Eurosport-Kommentator Boris Becker bekam nach eigener Aussage Bauchschmerzen angesichts der Leistung unserer Nr.1.

Vandeweghe unterlaufen am Anfang des nächsten Durchganges zu viele unnötige Fehler, die immer noch zu passiv agierende Kielerin ging 2:0 in Führung. Die Amerikanerin verkürzte auf 1:2. Angie ergriff jetzt mehr die Initiative, erhöhte das Tempo. Ihr gelangen jetzt einige Winner und sie baute bei eigenem Aufschlag die Führung auf 3:1 aus. Im Anschluss fiel sie wieder in ihre Passivität zurück, verlor drei Spiele in Folge zum 3:4. Die negative Körpersprache Angies machte in dieser kritischen Phase nicht unbedingt Zuversicht. Die Titelverteidigerin ergab sich am heutigen Tag ihrem Schicksal, verlor auch die nächsten beiden Spiele und schied mit 3:6 im 2.Satz im Achtelfinale des Grand Slams in Melbourne aus.

Muguruza,  Pavlyuchenkova,  Wawrinka und Tsonga erreichten am Sonntag mit ihren Siegen das Viertelfinale der Australien Open.

 

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