Die Brüder Zverev schlagen sich auf getrennten Wegen in das Semifinale durch!

| Keine Kommentare

Die nationale Tennis-Community ist es seit Jahren gewohnt, dass die Damen für die außergewöhnlichen internationalen Erfolge sorgen. Im Jahr 2017 hat sich das etwas geändert. Die deutschen Herren – mit ihrem Ausnahmetalent Alexander Zverev an der Spitze – konnten aufsehenerregende Turniersiege erringen und laufen der deutschen Frauenpower immer mehr den Rang ab.

männergesellschaft

In Stuttgart bei den mit 700 000 Euro dotierten Mercedes Open hatten sich drei unserer Herren in das Viertelfinale vorgekämpft.

Als Erster des Trios ging Philipp Kohlschreiber (ATP 52) in sein Match gegen den an-4 gesetzten Lucas Pouille (ATP 16) auf den Center Court in Stuttgart. Der Franzose hatte mit viel Glück – und akrobatischen Reaktionsvermögen – in einem Tennis-Thriller Jan-Lennard Struff im Achtelfinale besiegt. Auf dem schnellen Rasen gewannen die beiden Kontrahenten bis zur 5:4-Führung des 24-jährigen Franzosen ihre Aufschlagspiele. Der Augsburger verkrampfte etwas unter dem Druck und wurde von Pouille zum 4:6 im 1.Satz gebreakt. Im 2.Satz spielte Kohli wieder frei auf, breakte den Franzosen gleich zu Beginn zwei Mal hintereinander und ging 5:0 in Führung Er verlor dann zwei Aufschlagspiele,  brachte den 2.Satz aber noch mit 6:2 unter Dach und Fach. Im entscheidenden Durchgang wurden die ersten drei Aufschlagspiele souverän gewonnen. Dann gelang Pouille das Break und er baute den Vorsprung bei eigenem Aufschlag auf 4:1 aus. Er servierte sicher durch und erreichte mit dem 6:3-Gewinn des 3.Satzes das Semifinale der Mercedes Open.

Tröstend nach dieser Niederlage Kohlschreibers war die Tatsache, dass zumindest ein deutscher Spieler im Stuttgarter Semifinale stehen würde: Parallel zu seinem Bruder Sascha, der in den Niederlanden zur gleichen Zeit spielte, trat  Mischa Zverev (ATP 31) in Stuttgart zu dem mit Spannung erwarteten deutschen Duell gegen Altmeister Tommy Haas (ATP 302) an. Haas, der gebürtige 39-jährige Hamburger mit Wohnsitz Florida,  hatte sich von Turnier zu Turnier auf seiner diesjährigen ATP-Abschiedstournee gesteigert und in Stuttgart sensationell den topgesetzten Roger Federer im Achtelfinale geschlagen. Mischa Zverev startete entschlossen und energisch in die Partie und nahm Tommy, der das Match ruhiger angehen ließ, früh das Aufschlagspiel ab und ging schnell 3:1 in Führung. Da beide im weiteren Verlauf souverän ihre Servicegames durchbrachten, gewann der 29-jährige Linkshänder aus Hamburg nach 34 Minuten Spielzeit den 1.Satz mit 6:4. Bis zur 4:3-Führung von Haas gewannen die beiden Hanseaten ihre Aufschlagspiele im nächsten Durchgang souverän.  Dann erspielte sich Haas bei Aufschlag Zverev drei Breakbälle in Folge. Tommy vergab sie, Mischa glich aus und breakte anschließend seinen Gegner zum 5:4. Er setzte bei eigenem Aufschlag seine Serve-und Volley-Taktik  ohne Probleme durch, gewann den 2.Satz mit 6:4 und wird am Sonnabend in dem Semifinale der Mercedes Open antreten.

mischa

Alexander Zverev (ATP 10) setzte sich bei den Ricoh Open in s-`Hertogenbosch im Viertelfinale mit dem Lucky Looser Julien Benneteau (ATP 94) auseinander. Der 20-jährige Hamburger ging fokussiert in die Partie, verschaffte sich in kurzer Zeit eine 4:0-Führung. Nach weniger als 19 Minuten Spielzeit hatte er den 1.Satz 6:0 gewonnen. Bei eigenem Aufschlag konnte der 35-jährige Franzose im nächsten Durchgang das erste Spiel für sich entscheiden. Sascha genügte dann im weiteren Verlauf ein einziges Break, um den 2.Satz 6:4 zu gewinnen und in das Semifinale der Ricoh Open einzuziehen. In seinem Auftaktmatch hatte Zverev 54 Minuten für den Sieg benötigt, die Viertelfinalpartie dauerte  56 Minuten. Der 20-jährige Hamburger erarbeitet sich in den Niederlanden einen ziemlich üppigen Stundenlohn.

Tennis Gerry Weber Open 2016

Seitdem Angelique Kerber und auch Andrea Petkovic mehr oder minder in die Krise geraten sind, springt Carina Witthöft (WTA 66) in den letzten Monaten in die Bresche. Bei den Ricoh Open hatte sie wieder das Viertelfinale erreicht und versuchte am Freitag gegen Anett Kontaveit (WTA 49) in das Semifinale vorzustoßen.  Der 22-jährigen Hamburgerin  unterliefen zu Beginn des Matches  zu viele Fehler, sie geriet gegen die extrem hart aufschlagende Estin  2:5 in Rückstand, als die Begegnung unterbrochen werden musste. Nach der Wiederaufnahme der Partie konnte die junge Deutsche ihre Konkurrentin gleich breaken, verkürzte auf 3:5, kassierte aber postwendend das Rebreak und musste den 3:6-Verlust des 1.Satzes hinnehmen. Auch im nächsten Durchgang überließ die 21-Jährige aus Tallinn ihrer Gegnerin nicht die Initiative. Ohne Chancen verlor Witthöft den 2.Satz 1:6 und schied aus den Ricoh Open aus.

Hinterlasse eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.