Der Fedexpress rollt in das Finale von Wimbledon!

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Alle Augen in Wimbledon sind am Freitag der zweiten Turnierwoche auf Roger Federer gerichtet, der in diesem Jahr zum achten Mal den Titel des Grand Slams gewinnen kann.

wimbledon

Der Schweizer äußerte sich in London vor den Semifinalpartien über die Turnierkonkurrenten, die ihm auf seinem Erfolgsweg entgegenstehen:

„Die haben alle Big Serves. Alle drei sind größer und stärker als ich. Ich muss mir überlegen, wie ich mich auf meinem Weg durchschlängeln kann, mit meinen Slice- und meinen Spinnschlägen – vielleicht auch mit meiner Konstanz.“

Das klingt nach Davids Kampf gegen Goliath, das wirkt sehr bescheiden. Vielleicht ist es aber auch Federers Art, sich zu großen Druck vor wichtigen Entscheidungen zu nehmen.

Die Statistik spricht eher für die Stärke des Schweizers: In den 34 Matches, die der Maestro gegen die anderen Semifinalisten bisher auf der ATP-Tour gespielt hat, konnte er 27 gewinnen!

Die Schweizer Presse ist sich schon jetzt sicher, dass ihr Champion das Turnier erfolgreich beenden wird: „Wer sollte denn diesen starken Bär schlagen können?“, stellte zum Beispiel die Boulevard-Zeitung „Blick“ eine rein rhetorische Frage.

Bevor Federer zu seinem Halbfinalmatch antrat, spielten Marin Cilic (ATP 6) und Sam Querrey (ATP 28) auf dem Centre Court um den Einzug in das Finale. Von Anfang an dominierten die von Federer so befürchteten „Big Serves“ die Begegnung. Folgerichtig wurde der Durchgang im Tiebreak entschieden. Beim Stand von 6.6 und einer kurzen Unterbrechung verkrampfte der Kroate, ihm unterliefen zwei leichte Fehler und der 29-jährige Kalifornier setzte sich mit 7:6 im 1.Satz durch.  Zu Beginn des nächsten Durchgangs erspielte sich Cilic die ersten Breakbälle, konnte sie aber nicht verwerten. Im weiteren Verlauf gelang ihm dann das Break und er entschied den 2.Satz mit 6:4 für sich. Im 3.Satz verloren beide Spieler nach 1:1 jeweils ein Aufschlagspiel, am Ende setzte sich Marin Cilic mit 7:4 im Tiebreak durch. Im 4.Satz schien Querrey das Match wieder drehen zu können, ging 3:1in Führung, musste aber später den 4:4-Ausgleich von Cilic hinnehmen. Bei 6:5-Führung breakte der Kroate Sam Querrey wieder, gewann den Satz 7:5 und das Match mit 6:7, 6:4, 7:6 und 7:5.

Marin Cilic, der US-Open Sieger 2014, steht zum ersten Mal im Finale von Wimbledon.

cilic

Der Finalgegner des 28-jährigen Kroaten wurde dann im zweiten Semifinalduell  zwischen Roger Federer (ATP 5) und Tomas Berdych (ATP 15) ausgefochten. Von den bisherigen 24 Begegnungen auf der ATP-Tour hatte Federer 18 Matches gewonnen, der Tscheche 6 Matches. Die sieben letzten Partien hatte allesamt der Schweizer für sich entscheiden können.

Der Champion aus Basel trat dann auch selbstbewusst auf. Im gelang ein frühes Break, er wurde bei 4:3-Führung aber selbst zum 4:4-Ausgleich gebreakt. Obwohl der Maestro nicht mehr ganz so souverän im Semifinale agierte, wie in den Runden zuvor, setzte er sich am Ende des 1.Satzes mit 7:4 im Tiebreak durch.

Die geballte Faust und die Anfeuerung „Kumm jätzt“ nach verwandeltem Satzball waren ein dezenter Hinweis darauf, dass der 35-jährige  Schweizer unter besonderer Anspannung stand.

In den ersten beiden Aufschlagspielen des Tschechen im 2.Satz konnte Berdych  erfolgreich vier Breakbälle abwehren. Der 31-Jährige spielte längst auf Augenhöhe mit dem 35-jährigen Favoriten. Wieder musste der Tiebreak entscheiden. Mit einigen knallharten Vorhand-Winnern punktete Federer und entschied den zweiten Durchgang mit einem 7:4-Sieg in der Satzentscheidung.

roger

Roger hatte noch immer keinen einen einzigen Satz in Wimbledon 2017 abgeben müssen –  obwohl Berdych zwei Mal dicht an einem Satzgewinn dran war.

Im 3.Satz  breakte Federer seinen Gegner beim Stand von 3:3 zur 4:3- Führung. Er servierte souverän durch, gewann 6:4 und zog mit 7:6,7:6 und 6:4 zum elften Mal (!) in das Finale von Wimbledon 2017 ein.

 

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