In dieser Woche startete die deutsche Tenniselite – bis auf Alexander Zverev (ATP 4), der sich vorzeitig für die im November stattfindenden ATP-Finals qualifiziert hat – bei den Turnieren auf europäischen Boden.
Bei den BNP Paribas Luxemburg Open, die mit 226750 Dollar Preisgeld dotiert sind, gingen fünf deutsche Damen an den Start.
Die 22-jährige Carina Witthöft (WTA 73) sorgte am Montag für den ersten deutschen Erfolg. Die Hamburgerin behielt in einem dramatischen Match gegen Varvara Lepchnko (WTA 61) die Nerven und setzte sich gegen die US-Amerikanerin mit 7:6, 2:6, 7:6 durch.
Etwas überraschend kam dann am Mittwoch die Niederlage von Tatjana Maria (WTA 49). Die 30-Jährige schied gegen Naomi Broady (WTA 129) aus England mit 2:6, 2:6 kurz und schmerzvoll aus.
Andrea Petkovic (WTA 94) hatte vom Veranstalter eine Wildcard erhalten und nutzte ihre Chance: Die 30-jährige Darmstädterin zeigte im Tenniskrimi gegen die Kroatin Petra Martic (WTA 9) starke Nerven und jubelte ausgelassen nach ihrem 6:1, 3:6 und 7:6- Auftaktsieg.
Auch Sabine Lisicki (WTA 262) hatte eine Wildcard erhalten. Gegen die Rumänin Mihaela Buzarnescu WTA 89), die nach vielen Verletzungen in diesem Jahr positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte, startete Bine wie die Feuerwehr, ging sofort 3:0 in Führung und verlor ganz schnell drei Spiele in Folge zum 3:3. Bis zum Tiebreak des 1.Satzes konnte sich keine Spielerin einen entscheidenden Vorteil herausarbeiten. In der Satzentscheidung war Lisicki nervenstark und setzte sich entschlossen 7:4 durch. Auch der nächste Durchgang wurde in einem Kampf auf Augenhöhe im Tiebreak entschieden. Auch dieses Mal setzte sich Sabine Lisicki durch, gewann 7:3 und zog mit 7:6, 7:6 als dritte deutsche Spielerin in das Achtelfinale des WTA-Turniers in Luxemburg ein.
Angelique Kerber (WTA 11) hatte sich spät für die Teilnahme in Luxemburg entschieden, sie nahm kurzfristig ein Wildcard-Angebot an und war dann an Position 1 bei dem WTA-Turnier in unserem Nachbarland gesetzt.
In ihrer Erstrundenpartie am Dienstagabend kam es für Angie dann gegen Monica Puig (WTA 69) aus Costa Rica zu einer Revanche für das Finale der Olympischen Spiele 2016. In Rio hatte Puig sensationell gewonnen.
Die 29-jährige Kielerin startete sehr verhalten – fast verunsichert – in das Match und lag früh 1:4 zurück. Sie konnte im 1.Satz keine Wende herbeiführen und unterlag 3:6. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs wirkte Kerber nicht selbstbewusst, geriet erst 1:3, dann 3:5 in Rückstand. Sie gewann noch ihr Aufschlagspiel, konnte den 6:4-Gewinn des 2.Satzes der Olympiasiegerin nicht verhindern und schied in der ersten Runde der BNP Paribas Luxemburg Open aus.
Die Weltranglistenerste des Vorjahres hat ihren Nimbus bei den Konkurrentinnen verloren. Alle Gegnerinnen wittern ihre Chance und schlagen erbarmungslos zu.
Bei dem mit 790208 Dollar dotierten Kremlin Cup trat als einzige deutsche Spielerin Julia Görges an. Die an 7-gesetzte Bad Oldesloerin (WTA 27) setzte sich in ihrem Auftaktmatch gegen die russische Qualifikantin Polina Monova (WTA 186) überlegen mit 6:0, 6:3 durch.
Drei unserer Herren gingen bei den European Open in Antwerpen in das Rennen. Am Dienstag verloren zwei von ihnen gleich ihre Auftaktmatches: Peter Gojowczyk (ATP 68) schied unglücklich 6:4, 6:7, 6:7 gegen den Belgier Ruben Bemelmans (ATP 90) aus, Florian Mayer (ATP 66) unterlag dem 19-jährigen US-Boy Frances Tiafoe (ATP 79) deutlich 3:6, 4:6.
Cedric Marcel Steebe wird erst Mittwoch seine Erstrundenpartie gegen den Lokalmatador und deutschen Angstgegner Steven Darcis spielen.
Mischa Zverev und Jan-Lennard Struff nehmen wie Julia Görges bei dem Kremlin Cup in Moskau teil. Sie werden ihre Auftaktmatches im Hauptfeld auch erst am Mittwoch austragen.