Eine Tragikomödie, eine mysteriöse Aufgabe, vergebene Matchbälle, eine misslungene Rache – und einige Erfolge!

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Die ersten beiden Matches unserer Tennisdamen bei den großen europäischen Turnieren am Mittwochvormittag, machten Hoffnung auf einen erfolgreichen Tag  unserer Tennisprofis.

Die 22-jährige Carina Witthöft (WTA 73) stürmte in Luxemburg mit einem souveränen 6:2, 6:3-Sieg über die Russin Evgenya Rodina (WTA 86) in die Runde der letzten Acht der BNP Paribas Open.

Mit ähnlicher Überlegenheit zog  Julia Görges (WTA 27) in das Viertelfinale des Kremlin Cups in Moskau ein. Die Norddeutsche, die in Regensburg ihr Trainingsdomizil gefunden hat, schlug im Achtelfinale die 22-jährige Moskowiterin Yulia Putintseva (WTA 53) 6:3, 6:3.

jule

Am frühen Nachmittag ging Andrea Petkovic (WTA 94) in Luxemburg in ihr Achtelfinalmatch gegen Kiki Bertens (WTA 30). Die kraftvolle Niederländerin übte im 1.Satz zu starken Druck aus und setzte sich klar mit  6:2 durch. Nach dem Satzverlust ließ sich die Darmstädterin auf der Bank medizinisch behandeln und beraten. Sie kehrte auf das Spielfeld zurück, musste aber beim Stand von 1:2 im 2.Satz aufgeben. Ihre Antwort auf die Erkundigungen der Presse nach dem Grund ihrer Aufgabe, ließ noch mehr Fragen offen: „Mir geht’s momentan nicht so gut, gesundheitlich und privat. Ich bin momentan nicht in irgendeiner Verfassung, Tennis zu spielen.” …

petko

Im Anschluss an die Aufgabe Petkos spielte Sabine Lisicki (WTA 262) gegen Naomi Broady aus England. Bine wirkte gelöst, ihr gelangen einige wunderbare Gewinnschläge, sie servierte zahlreiche Asse und verschlug dann auch immer wieder leichteste Bälle. Im 1.Satz setzte sie sich 6:4 durch. Bis zur 5:3-Führung im nächsten Durchgang hatte sie die Partie eigentlich sicher im Griff. Dann riss aus heiterem Himmel ihr Spielfaden  und sie verlor vier Spiele nacheinander zum total unnötigen 5:7-Verlust des2.Satzes. Sie verlor auch die nächsten drei Spiele im entscheidenden Durchgang. Am Ende hatte Bine den 3.Satz mit 3:6 verspielt.

Welche Verschwendung eines außergewöhnlichen Talents musste man mit erleiden…

Der Mittwoch schien nicht zu halten, was er am Morgen versprochen hatte.

Philipp Kohlschreiber (ATP 32) ist in der  russischen Hauptstadt in der Herrenkonkurrenz des Kremlin Cups an Position 4 gesetzt.  Der 34-jährige Augsburger hatte in der ersten Runde ein Freilos  und spielte am Mittwochabend sein Auftaktmatch gegen Andreas Seppi (ATP 88) aus Italien. Die Partie begann ausgeglichen. Kohli konnte knapp mit 7:6 den 1.Satz für sich entscheiden. Auch der nächste Durchgang war von hochklassigen Ballwechseln geprägt. Der Italiener wehrte bei 5:6-Rückstand drei Matchbälle ab, rettete sich in den Tiebreak, den er klar für sich entschied. Im entscheidenden 3.Satz spielte Seppi fast fehlerlos auf und entschied die Partie mit dem 6:3-Gewinn für sich.

Der in Moskau geborene Mischa Zverev (ATP 30)  ist bei den Stockholm Open  an Position 7 gesetzt. Der 30-jährige Hamburger traf in der ersten Runde auf die schwedische Nachwuchshoffnung Mikael Ymer (ATP 397). Der 19-jährige Stockholmer, der wie sein älterer Bruder aus Äthiopien stammt, hatte vom Veranstalter eine Wildcard erhalten.

Überrascht von dem starken Auftritt des dunkelhäutigen Youngsters war Mischa anfangs „völlig von der Rolle“ und verlor den 1.Satz 1:6. Im  2.Satz stellte er sich besser auf seinen Gegner ein und konnte 4:2 in Führung gehen. Dem Schweden gelangen einige bemerkenswerte Passierschläge und er glich auf 4:4 aus. Der Deutsche brachte seine Aufschlagspiele durch, breakte Ymer noch ein Mal und setzte sich 7:5 im 2.Satz durch. Im 3.Satz brachte Mischa Zverev das Match mit 6:4 unter Dach und Fach und zog in das Achtelfinale ein.

mischa

Jan-Lennard Struff (ATP 49) hatte sich vorher in seinem Erstrundenmatch  in einem wahnwitzigen Tennisthriller gegen den Rumänen Marius Copil (ATP 74) 6:7, 6:4 und 7:6 durchsetzen können und damit das Achtelfinale in Stockholm erreicht. Der Warsteiner hatte drei Matchbälle abwehren müssen und gewann den Tiebreak im entscheidenden Durchgang 14:12!

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In Antwerpen hatte Cedric Marcel Stebe (ATP 78) die Aufgabe, in seinem Erstrundenmatch gegen den Lokalmatador Steven Darcis (ATP 65) Revanche für die vielen diesjährigen Niederlagen deutscher Spieler gegen den 33-jährigen Belgier zu nehmen. Die Rache misslang: Der 27-jährige Deutsche trumpfte im 1.Satz zwar mit seinem 6:4-Gewinn auf, gab den 2.Satz aber mit 4:6 ab und musste bei 0:1-Rückstand im 3.Satz verletzt aufgeben.

Dieses Ausscheiden war symptomatisch für einen kuriosen Arbeitstag der deutschen Tennisprofis.

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