Nach dem turbulenten Vortag gingen am Donnerstag in Moskau, Stockholm und Luxemburg vier deutsche WTA- und ATP-Profis an den Start, die sich trotz der Widrigkeiten durchgekämpft hatten.
Der Tag begann mit einer Sensation: Carina Witthöft (WTA 73) hatte sich in Luxemburg schon am Dienstag für das Viertelfinale qualifiziert und spielte zur Mittagszeit gegen die an 2-gesetzte Kiki Bertens (WTA 30). Die 22-jährige Hamburgerin startete aggressiv in die Partie, machte dabei kaum Fehler und gab der Niederländerin beim 6:1-Gewinn des 1.Satzes keine Chance. Sie verteilte auch im 2.Satz keine Geschenke und fegte die holländische Favoritin mit 6:2 vom Center Court. Der sensationelle Einzug in das Semifinale zählt zu den größten Erfolgen Carinas in ihrer jungen Profikarriere.
In der Damenkonkurrenz des „VTB Kremlin Cups“ hatte die an 4-gesetzte Julia Görges (WTA 27) sich bisher souverän durchgesetzt. Im Viertelfinale traf Jule auf die Ukrainerin Lesia Tsurenko (WTA 50). Bis zum Stand von 2:2 war die Partie ausgeglichen. Dann gewann die Bad Oldesloerin zwei Spiele in Folge und entschied am Ende den 1.Satz mit 6:3 für sich. Bis zur 4:2-Führung im nächsten Durchgang dominierte Görges weiterhin die Partie. Dann unterliefen ihr leichte Fehler und die nervige Ukrainerin, die permanent Entscheidungen gegen sich anzweifelte, glich zum 4:4 aus. Jule wurde wieder entschlossener und setzte sich anschließend gegen die Nervensäge 6:4 durch.
Im Semifinale des WTA-Turniers in Moskau wird sie gegen die junge Russin Natalia Vikhlyantseva spielen.
Der in Moskau geborene Mischa Zverev hatte Stockholm seiner Geburtsstadt vorgezogen und sein Auftaktmatch nach hartem Kampf gewonnen. Im Achtelfinale wartete mit Viktor Toicki ein Spieler auf ihn, der in den letzten Wochen für einige positive Überraschungen gesorgt hatte. Der 30-jährige Hamburger ging konzentriert an seine Aufgabe und erspielte sich eine 4:1-Führung. Er brachte sicher seine Aufschlagspiele im typischen „Serve und Volley-Stil“ durch und entschied den 1.Satz deutlich mit 6:2 für sich. Der Linkshänder aus der Hansestadt blieb weiterhin fokussiert, gab dem Serben kaum eine Chance bei eigenem Aufschlag, und sicherte sich den 2.Satz souverän mit 6:3.
Im Viertelfinale wird Mischa Zverev gegen den an Position 1 gesetzten Grigor Dimitrov spielen.
Am späten Abend ging Jan-Lennard Struff (ATP 47) auf den Center Court, um gegen die an 4-gesetzte Publikumsattraktion Juan Martin del Potro (ATP 19) zu bestehen. Zu Beginn war der Respekt des Warsteiners vor dem ehemaligen US-Open-Sieger noch zu groß: Er wurde zwei Mal gebreakt und verlor den 1.Satz 2:6. Struffi wurde selbstbewusster und hielt im 2.Satz ebenbürtig mit dem Argentinier mit. Er spielte offensiv, servierte zahlreiche Asse und ließ kein Break bis zum 6:6 zu. Im Tiebreak war Delpo eine Nuance besser, setzte sich 8:6 durch und sorgte für die erste deutsche Niederlage am Tag.
Die wohltuende Bilanz am Donnerstag aus deutscher Sicht: Drei Siege und eine sehr gute Leistung trotz des Ausscheidens von Struff.