In unserem Bemühen, das deutsche Tennis wieder stärker in der Öffentlichkeit zu verankern, strecken wir unsere Fühler auch immer wieder in das aktuelle Geschehen. Zum Jahresausklang, zu einem Zeitpunkt, an dem die Profis sich von ihrer langen Saison erholen und die internationale Tour in den Winterschlaf fällt, spielt die Musik nur noch in heimischen Gefilden.
Vergangenes Wochenende wurden die deutschen Hallenmeisterschaften 2013 der Damen und Herren in Biberach ausgespielt. Bei den Damen setzte sich Anna-Lena Friedsam in einem überaus spannenden Finale gegen Carina Witthöft mit 6:3 / 4:6 / 7:6 durch. Bei den Herren konnte sich Daniel Brands, der in diesem Jahr schon R. Federer bezwang, gegen Andreas Beck behaupten und gewann das Endspiel 6:4 und 7:6.
Soweit so gut.
Wer aber war über die Deutsche Tennis-Meisterschaft informiert? Wer hat sich über das Wochenende die Ergebnisse angesehen und mit seinen Clubkameraden und –innen über die Favoriten und deren Leistungen diskutiert? Wer wusste überhaupt, dass die Deutschen Meisterschaften stattfinden?
Unabhängig davon, dass die absolute Spitze bei diesem nationalen Event seit Jahren meist mit Abwesenheit glänzt, hat dieses Turnier doch einen besonderen Stellenwert – es geht immerhin um den nationalen Meistertitel! DTB Sportdirektor Klaus Eberhard zur Bedeutung dieser Veranstaltung: „Zum Jahresabschluss bilden die deutschen Meisterschaften den Höhepunkt im nationalen Turnierkalender.“
Wenn das so ist, dann fragt man sich, warum diese Meisterschaft vor der Öffentlichkeit versteckt worden ist. Wir sind zwar nicht mit den lokalen Medien in Biberach vertraut, aber in unseren norddeutschen Breiten konnten wir keinerlei Berichterstattung finden. Informationen über die Teilnehmer, Ergebnisse oder Überraschungen sind lediglich über Turnierportale oder die Website des DTB zu bekommen.
Bei den deutschen Tennis-Meisterschaften, die jetzt zum sechsten Mal in Biberach ausgetragen wurden, trat auf jeden Fall die Creme des deutschen Nachwuchses auf, die noch auf dem Sprung zur Weltspitze steht. Sie maßen sich mit den etablierten Konkurrenten/innen und versuchten, auf ihr Potential aufmerksam zu machen.
Ein schwieriges Unterfangen, wenn es keiner bemerkt.
Wir erwarten keine Vorankündigung in den TV-Sendern, keine Live-Fernsehübertragung in den Hauptsendern, kein „Public Viewing“ und auch keine Bilder von den Feiern der deutschen Titelträger auf dem Rathausbalkon ihrer jeweiligen Heimatstadt. Aber eine Vorankündigung in der lokalen Presse über die Teilnehmer aus der jeweiligen Region, ein Ergebnisticker und vielleicht sogar ein aktueller TV-Zusammenschnitt mit den besten Szenen der Wettkämpfe, wäre nicht nur wünschenswert, sondern im unbedingten Interesse des deutschen Tennis gewesen!
Ist das zu viel verlangt? Ist das nicht die Hauptaufgabe der PR-Abteilung eines jeden Unternehmens, das sich in der Öffentlichkeit gut präsentieren will?
Eine vergebene Chance.
Wir gratulieren Anna Lena Friedsam und Daniel Brandts von Herzen zum Titel! Wir freuen uns über die Vizemeisterschaft der jungen und vielversprechenden Carina Witthöft und von Andreas Beck. Wir erkennen die Leistungen – über die wir per Hörensagen informiert wurden – von Michael Berrer, Nils Langer, Anna Zaya, Tayisiya Mordenger und allen anderen, die ihr Bestes gegeben haben, an.
Wir haben uns bemüht, im Anschluss an diesem Text, einige Video-Szenen von den deutschen Meisterschaften zu präsentieren.
Vergeblich. Über die Gründe haben wir oben berichtet.
Deshalb würdigen wir jetzt die erfolgreichsten Teilnehmer der Deutschen Tennis Meisterschaften – anstelle der bunten Bilder – mit einem für uns ungewöhnlichen Ergebnisdienst:
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