Vor einem halben Jahr sind wir mit diesem Tennisblog angetreten, um Bewegung in das deutsche Tennis zu bringen. Von der stetig steigenden Zahl der Besucher waren wir Blogger dann angenehm überrascht., Das Internet sollte in unseren geheimsten Träumen aber auch dazu beitragen, eine Art Community, die aktiv mit neuen und frischen Ideen in das nationale Tennisgeschehen eingreift, in das Leben zu rufen. Unsere kühnen Erwartungen wurden bisher nicht erfüllt. Es waren nur wenige, die sich mit uns durch Kommentare oder E-Mail-Beiträge in Verbindung gesetzt und die starkes Interesse gezeigt hatten, dass „deutsche Tennisboot“ auf neuen zukunftsweisenden Kurs zu bringen. Einer dieser „Mitarbeiter“ war Nico Olguin, ein junger deutscher Ranglistenspieler, der aufgrund guter Kontakte in letzter Zeit tiefere Einblicke in das internationale Tennissystem gewinnen konnte. Er hatte Arbeitsaufträge bei verschiedenen Davis-Cup-Begegnungen, er hat an einem Vorbereitungscamp mit internationalen Spitzenstarsin Kenia teilgenommen, er stand einem jungen Profi aus der USA mehrere Wochen lang beratend zur Seite und er hatte zuletzt bei den Australian Open Gelegenheit, hinter die Kulissen des Showsports Tennis zu blicken.
Nico hatte uns jetzt einen Kommentar geschickt, der sich mit dem aktuellen Eklat anlässlich der Davis-Cup-Begegnung gegen Spanien auseinandersetzte.
Wir boten ihm an, seine Gedanken in dem heutigen Post unseres Blogs zu veröffentlichen. Wir hoffen, dass diese Entscheidung andere junge oder ältere Tennisenthusiasten dazu motiviert, ihre Ideen oder Kritiken noch engagierter in die Öffentlichkeit zu tragen
Vorhang auf! - für Nico Olguin:
„MITARBEITER“
Dieser sogenannte „Eklat“ im deutschen Tennis zeigt, dass in unserem deutschen Tennissystem etwas gewaltig schief läuft. Carsten Arriens hat gezeigt, was passiert, wenn man versucht gegen Windmühlen zu kämpfen. Der Wind, den unsere besten deutschen Tennisspieler selber erzeugt haben, pfiff Arriens im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren.
„Beiß nicht in die Hand, die dich füttert.“
Wer hatte eigentlich die Möglichkeit und die Muße unseren sogenannten TOP-Leuten zuerklären, dass wenn weder Haas noch „Kohli“ antreten, das Image des größten Tennisverbands der Welt zu Schaden kommt. Oder hat im Rausch der Freude niemand die Bedrohung gemerkt?
In dem Post “Viva Viver” (http://stop-lob-blog.de/?p=291) gibt es ein Beispiel für einen perfekten MITARBEITER im professionellen Tennis. Viver wusste, dass seine Aktion auf lange Sicht dem gesamten Tennissport dient, seine Entscheidung fair zu spielen, machte das gesamte UNTERNEHMEN (professionellesTennis) zu einem besseren UNTERNEHMEN. Er hat selber dafür gesorgt, dass das Klima am Arbeitsplatz angenehmer wird oder zumindest das gute Klima erhalten bleibt.
Arriens hat bewiesen, dass er auch in der Lage ist ein gutes Arbeitsklima herzustellen, siehe Doppel Haas und Kohli, aber…
Ein gutes Klima am Arbeitsplatz reicht nicht, wenn das Unternehmen pleite ist, denn dann gibt es keinen Arbeitsplatz mehr.
Vielleicht bedarf es einem „nicht Profi“, es den PROFIS zu erklären…
Als Hilfe:
Ein Profi, Kurzwort von veraltend Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilletanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt. (WIKIPEDIA)
Ich überspringe mal ein paar Gedankengänge und behaupte, dass es professionellen Tennissport nur deswegen gibt, weil es in unserer kapitalistischen Welt ein Angebot und eine Nachfrage danach gibt.
Wer es also geschafft hat, in diesem Tennissystem einen Platz zu finden, der sollte sich mal fragen, was passiert, wenn die Nachfrage nach diesem Produkt sinkt…
Eines BWL Studiums bedarf es sicherlich nicht, um diese Frage zu beantworten.
Mitarbeiter des Jahres sind: Rafael Nadal und Roger Federer
Nicht nur, dass die beiden die am besten bezahlten Tennisspieler des Planeten sind, sie sind auch die besten Botschafter für den Sport.
Wer die Gelegenheit hat, „Rafas“Auftreten in der Tennisszene zu verfolgen, kann schnell erkennen, dass er alles für seine eigene Entwicklung und für den Tennissport gibt. Rafa spielt auch für das Publikum, denn er weiß:
Umso größer der Hype um ihn ist - umso mehr Leute wollen ihn Tennisspielen sehen – um so mehr Leute wollen Tennis sehen - da das Interesse an Tennis immer größer wird, wollen mehr Sponsoren investieren - mehr Geld - bessere Chancen, Tennis nach außen noch attraktiver darzustellen - mehr Interessenten (Zuschauer, Sponsoren, Spieler…) - mehr Sponsoren - mehr Preisgeld - größere Sponsoren- Deals…
Und was machen unsere Jungs vom DTB? Die Aktion vom Wochenende ist ganz bestimmt nicht geeignet, in Deutschland einen neuen Tennishype auszulösen…