Teile der spanische Armada gehen in Paris unter – das deutsche Flagschiff hält weiter Kurs

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Nach der ersten Woche des Grand Slam-Turniers in Paris kann man feststellen, dass sich die Machtverhältnisse im internationalen Tennis verändert haben: Die ehemaligen Großmächte USA, Australien, Schweden – aber auch Deutschland, Großbritannien und Frankreich haben längst ihre überragende Stellung verloren. Keine dieser  Nationen hat noch mehr als einen Spieler im Turnierfeld, der um den Titel streiten kann. Von den drei erst genannten Ländern sind nach dem heutigen Tag sogar alle Repräsentanten schon ausgeschieden.

Während  bei den Herren die Spitzen der Weltrangliste sich grundsätzlich   durchsetzen, deutet sich bei den Damen eine Revolution an. Die drei Topgesetzten – Williams, Li Na und Radwanska – waren alle spätestens nach der dritten Runde ausgeschieden. Zwei  junge Spielerinnen, die vor dem Turnier nicht unter den Top 100 der WTA-Rangliste platziert waren, spielten sich in Roland Garros zumindest bis in das Achtelfinale.

Eine dieser aufstrebenden Newcomer ist die 22-jährige Niederländerin Kiki Bertens, die am Montag bei dem Auftaktmatch  auf dem Court Philippe Chartrier  gegen unsere letzte Hoffnung, Andrea Petkovic, um den Einzug in das Viertelfinale stritt. Die holländische Qualifikantin spielt unbeschwert auf, dominiert von Anfang an die Ballwechsel. Petko setzt ihre Matchhärte entgegen, ihre Grundschläge sind aber noch zu kurz. Folgerichtig geht Bertens 4:1 in Führung. Andrea zeigt erste Frustrationsreaktionen, produziert ungewöhnlich viele Vorhandfehler. Nach 34 Minuten Spielzeit muss sie sich im ersten Durchgang 1:6 geschlagen geben. Im zweiten Satz lässt sich die Darmstädterin erwartungsgemäß nicht hängen. Bei der Niederländerin schleichen sich erste Fehler ein, ihr System beginnt zu bröckeln, sie verliert häufiger die Contenance. Unsere Kämpferin nutzt diese Schwächephase und schließt den zweiten Durchgang  erfolgreich mit 6:2 ab. Im ersten Spiel des entscheidenden Satzes breakt sie gleich ihre Kontrahentin. Aus heiterem Himmel hat die Deutsche eine Schwächephase. Rebreak! Andrea verschlägt wieder zu viele leichte Vorhände, Kiki gleicht aus. Mit „Hängen und Würgen“ versuchen die Konkurrentinnen jetzt, die Oberhand zu gewinnen. Auf diesem Feld ist Petkovic auch an diesem Tag die bessere Wahl. Sie gewinnt den Kampf mit 7:5. Gratulation! Anerkennung der mentalen Stärke Petkos! Sie wird den Ruhetag nutzen, um das leichte Fieber der letzten Tage wieder in den Griff zu bekommen.   

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Ihre Gegnerin  im Viertelfinale wurde in der Begegnung zwischen der  Italienerin Sara Errani und  der an 6-gesetzten Serbin Jelena Jankovic ermittelt. Ein spannendes Match auf Augenhöhe war auf dem Court Suzanne Lenglen zu erwarten. Nach verbissenem Kampf gewann die Italienerin den ersten Satz im Tiebreak. Damit war der Widerstand der leicht verletzten Serbin gebrochen. Die variantenreiche Errani ließ sich den Erfolg nicht mehr nehmen und beendete die Partie mit einem 6:2 im zweiten Satz.   

Die Russin Svetlana Kusnetzova und die Tschechin Lucie Safarova betraten spätabends den Platz. Die vier Plätze niedriger gesetzte Kusnetzova (Nr.  27) hatte den besseren Tag erwischt und besiegte ihre Kontrahentin mit 6:3 und 6:4.

Die inzwischen zur zweiten Turnierfavoritin (nach Sharapova) avancierte Rumänin Simona Halep, setzte sich unter Beobachtung ihrer „berühmt-berüchtigten“ Landsleute Tiriac und Nastase gegen die Amerikanerin Sloane Stevens  mit 7:5 und 6:3 durch. Damit ist auch der letzte Teilnehmer aus den USA ausgeschieden.

Das gleiche traurige Schicksal hätte auch Frankreich treffen können. Aber Gael Monfils gab Guillermo Garcia-Lopez vor ausverkauften Plätzen und begeistertem heimischen Publikum kaum eine Chance: Nach seiner 6:0, 6:2 –Führung ließ die Konzentration der „französischen Gummiwand mit ständigen Überraschungen“ im dritten Satz kurz nach, dann drehte er wieder auf und sorgte mit dem 7:5 dafür, dass die Pariser weiter ein „Fest fürs Leben“ feiern können. 

Die spanische Tennis-Armada hatte in Paris  ihre ersten Verluste zu vermelden.

Erwartungsgemäß hatten vorher die Landsleute von Garcia Lopez, Rafa Nadal (gegen den Serben Dusan Lajovic 6:1, 6:2, 6:1) und David Ferrer (gegen den Südafrikaner Kevin Anderson 6:3, 6:3,6:7, 6:1), fast  unangefochten das Viertelfinale erreicht.

So ganz nebenbei: David Ferrer hat mit seinem Sieg zum zehnten Mal nacheinander das Viertelfinale eines Grand-Slams erreicht – ein Ausdruck exzellenter Solidität!

Andy Murray, von seinem Marathonmatch gegen Kohlschreiber erholt,  versetzte den stolzen Spaniern den nächsten tödlichen Stich: Mit seinem 6:4, 7:5,  7:6 -Sieg über Fernando Verdasco zog er ungehindert in das Viertelfinale ein. „Der Highlander“ bleibt in Paris ungeschlagen.

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Mit 2 Herren und 2 Damen (Suarez-Navarro und Muguruza – unsere ganz geheime Favoritin für den Turniersieg!) im Viertelfinale von Roland Garros, stellen die Iberer bei den French Open aber immer noch das stärkste Landeskontingent. 

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