Ganz Lettland fieberte mit, als der neue Nationalheld Ernests Gulbis zu dem Semifinale gegen den an 2-gesetzten Novak Djokovic – um 13 Uhr Ortszeit bei sengender Hitze – in Roland Garros antrat. „Hurricane – Ernie“ zeigte keine Nervosität, servierte wieder wie „Billy the Kid“ gegen das Returnwunder aus Serbien. Beim dritten Servicegame des Balten gelang dem „Djoker“ das erste Break. Der Serbe zieht seine Aufschlagspiele souverän durch, nimmt am Ende des Satzes dem Letten noch einmal das Aufschlagspiel ab und gewinnt den ersten Durchgang mit 6:3. Beide Kontrahenten hatten noch nicht ihre Höchstform erreicht – unnötige Vorhandfehler bei Ernie, leicht vergebene Punktchancen von Nole. Gulbis wirkte unruhig, gab seinen Waffen die Schuld an den „Fehlzündungen“ und wechselte drei Mal den Schläger in diesem Satz.
Im zweiten Satz setzt sich die Dominanz des Djokers fort: ihm genügt diesmal ein Break, um den Durchgang erfolgreich mit 6:4 zu beenden. Wenn die Anhänger des Letten auf die obligatorische „Nachlässigkeitsphase“ des Serben hofften, hatten sie richtig gelegen. Novak ließ etwas nach, Gulbis fand ins Spiel und setzte sich im dritten Satz mit 6:3 durch. Im vierten Durchgang zog die Nr.2 der Weltrangliste wieder an, gewann den letzten Satz wieder mit 6:3 und hat seinMindestziel, das Erreichen des Finales der French Open 2014, erreicht.
Im zweiten Showdown auf dem Court Philippe Chartrier kam es dann zum Duell zwischen den Grand Slam – Legenden Rafa Nadal und Andy Murray. Der Brite hatte sich tapfer durch die Vorrunden geschlagen, aber gegen die Nr.1 der Weltrangliste stand er von Anfang an auf verlorenem Posten. Total fokussiert schoss Rafa seinen – doch deutlich strapazierten – Gegner kurz und schmerzlos mit 6:3, 6:2 und 6:1 vom Platz.
Wir können uns auf ein Herrenfinale in Paris am Sonntag freuen, in dem die beiden herausragenden Spieler dieses Grand Slam-Turniers, Rafael Nadal und Novak Djokovic, zum „Final-Shoot-Out“ aufeinandertreffen.