Wimbledon vor der Tür

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Am 23.062014 beginnt das renommierteste Tennisturnier der ATP- und WTA-Tour in London: die Wimbledon Championships. Die Spieler und Spielerinnen haben gleich nach den French Open ihre Vorbereitung auf Rasen aufgenommen und bei den Vorbereitungsturnieren auf Grass ihre Form für das Großereignis getestet.

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Vom Rasenturnier in Halle haben wir ausführlicher berichtet. Als wichtigste Erkenntnis in Hinsicht auf die inoffizielle Weltmeisterschaft der Tennisprofis ist festzustellen, dass der Sieger von Halle, Roger Federer, auf dem besten Weg ist, in Topform in London anzutreten. Aus deutscher Sicht ist festzuhalten, dass Philipp Kohlschreiber sein hohes Niveau in den letzten Wochen auch auf dem Rasen gehalten hat. Wir können solide Leistungen von ihm im Tennismekka erwarten –  ein Halbfinal- oder sogar Finaleinzug ist ihm aber wohl noch nicht zuzutrauen.

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Besonders Dustin Brown hat spektakuläres Tennis in Westfalen geboten. Er schlug die Nr.1 der Weltrangliste, Rafael Nadal, und hat auf dem Rasen von Halle durchgängig vielversprechende Auftritte gezeigt. Auf jeden Fall hat er das Zeug, in Wimbledon an einem guten Tag alle Spieler der absoluten Weltspitze zu schlagen. Es wäre aber ein Wunder, wenn er über zwei Wochen in einem Grand Slam Tag für Tag Höchstleistungen abrufen könnte und damit in die Endrunden des Turniers vordringen kann. Bei unserem Paradiesvogel ist aber nichts unmöglich. Da ist immer auch ein Wunder „drin“…Rafa Nadal wird sich sicherlich in einer Woche hochmotiviert präsentieren – die Gelegenheit Matchpraxis auf Grass zu gewinnen, hat ihm „Dreddy Brown“ eindeutig verdorben.

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In Queens hat der Bulgare Grigor Dimitrov in der vergangenen Woche mit seinem Sieg bewiesen, dass er sich Schritt für Schritt in die absolute Weltspitze spielt. Die Art, wie er Stan Wawrinka im Halbfinale dominierte (6:2, 6:4) und welche Nervenstärke er im Finale gegen den Spanier Fernando Lopez beim 7:6, 6:7 und 7:6 bewies, machen ihn zu einem Geheimfavoriten für das Rasen-Grand Slam-Turnier.

Der Tscheche Tomas Berdych schwächelt auf höchstem Niveau bei seinen bisherigen Auftritten auf  Grass und Andy Murray scheint noch nicht wieder ganz fit zu sein. In Queens verlor er früh gegen Radek Stepanek 6:7, 2:6. Der Zeitraum, um für eine Titelverteidigung in London optimal gerüstet zu sein, wird knapp.

Nole Djokovic hat sich noch nicht auf Rasenturnieren präsentiert. Vielleicht ist seine Strategie, sich zu erholen und neue Energien für die Championships zu gewinnen, das richtige Erfolgsrezept.

Für alle unsere weiblichen User: wir hatten versprochen, ausgewogen zu berichten und die hervorragenden Leistungen unserer deutschen Mädchen angemessen zu dokumentieren. Unsere deutsche Frauenpower macht sich aber rar auf den Rasenturnieren. Zum Glück ist jetzt Angie Kerber in Eastbourne angetreten und wir können die erfreuliche Nachricht posten, dass die Kielerin ihr Auftaktspiel gegen das US-Girl Riske mit 7:6 und 6:4 gewonnen hat. Bine, Petko, Julia, Mona und Annika haben sich den Djoker zum Vorbild genommen und bereiten sich in aller Ruhe – ohne den Turnierstress – auf Wimbledon vor.

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Um unseren Post ein Happy End“ zu geben, müssen wir doch wieder zu den Herren zurückkehren: Tobi Kamke hat sich in Eastbourne erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft und sich dann in seiner ersten Hauptfeldrunde gegen den „local hero“, Daniel Evans, mit 6:2, 6:3 durchgesetzt.

Zur gleichen Zeit schaltete Ben Becker im niederländischen Hertogenbosch den an 4-gesetzten Spanier Granollers mit 4:6, 6:3 und 6:4 aus.

Die deutschen Tennisstars sind gut gerüstet für das legendäre Turnier in London. Machen wir uns unbeliebt, wie Fußballcoach Klinsmann in den USA, wenn wir ankündigen, dass es trotzdem nicht für einen Titel in den Einzelkonkurrenzen reichen wird?       

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