Am kommenden Wochenende kann Deutschland wieder – vier Monate nach dem Erfolg unserer Fußballnationalelf – Weltmeister werden. Das Fed-Cup-Team um Coach Barbara Rittner steht im Finale der inoffiziellen Teamweltmeisterschaft in Prag und tritt gegen die starke Auswahl Tschechiens an.
Der Gastgeber hat 2011 und 2012 die begehrte Silbertrophäe gewonnen. Die letzten deutschen Siege liegen mehr als ein Jahrzehnt zurück. Angeführt von Steffi Graf hatten die Deutschen 1987 und 1992 den Titel gewonnen. Mit dabei war auch Barbara Rittner. Sie weiß also, wie man Weltmeister werden kann.
Die Situation bei den deutschen Siegen war damals allerdings anders als heute: Mit Steffi hatten wir eine absolute Spitzenspielerin und einen Punktgaranten. Diese Spitzenspielerin vertritt in dem aktuellen Finale aber die tschechischen Fahne: Wimbledonsiegerin Petra Kvitova tritt als Nr.1 für ihr Land an.
Im Unterschied zu Graf zeigt die Tschechin allerdings sehr schwankende Leistungen. An einem schlechten Tag kann sie von den beiden deutschen Einzelspielerinnen Kerber und Petkovic besiegt werden. Die zweite Einzelspielerin der Tschechinnen, die Wimbledon-Halbfinalistin Lucie Safarova, liegt in der Weltrangliste knapp hinter unseren beiden Vertreterinnen. Da können wir Matches auf Augenhöhe erwarten.
Zum deutschen Team ist, aufgrund ihrer positiven Leistungen in den letzten Wochen und Monaten, wieder Sabine Lisicki gestoßen. Sie wird wahrscheinlich an der Seite von Julia Görges im Doppel für Deutschland antreten. Nach der Papierform haben die Tschechinnen aber gerade hier die größten Vorteile.
Aus unserer Sicht ist der Teamgeist, der im Fed Cup- Team herrscht, die stärkste Waffe auf deutscher Seite. Er kann auch entscheidend zum Erfolg in Prag beitragen.
“Sie haben alle mein Vertrauen, und sie haben in diesem Jahr so viele positive Emotionen im Fed Cup erlebt”, sagte Rittner, die in hervorragender Art und Weise gerade diesen Teamgeist gefördert hatte, über ihre beiden Spitzenspielerinnen Kerber und Petkovic. Die beiden Freundinnen haben beim Erstrunden-Sieg in der Slowakei und beim Final-Einzug in Australien kein Einzel verloren und sich dabei gegen Kontrahentinnen wie Samantha Stosur oder Dominika Cibulkova nervenstark durchgesetzt.
Das Endspiel am Wochenende ist eine große Chance für das deutsche Tennis. Es steht im Blickpunkte des internationalen Interesses und es hat auch national große Erwartungen ausgelöst. Auch die deutsche Sportprominenz fiebert mit unseren Mädchen mit: „Die Zeit ist reif für den zweiten WM-Titel”, erklärte Fußball-Weltmeister Manuel Neuer in einem von ran.de und tennis.de veröffentlichten Video-Interview.
Auch unser Basketball-Superstar Dirk Nowitzki setzt seine Hoffnungen auf das deutschen Damentennis-Team und wünscht ihnen viel Glück: „Die Fußballer haben vorgelegt und sind Weltmeister geworden. Mädels, jetzt legt ihr nach. Holt euch den Fed Cup in Prag. Ich drück’ euch die Daumen”.
Wir schließen uns seinen Worten an.