Quo vadis deutsches Tennis?

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Die deutsche Fed Cup-Mannschaft hat nach einem großartigen Sieg über Australien das Halbfinale der Weltgruppe erreicht – endlich eine erfreuliche Nachricht in dem aus deutscher Sicht zäh anlaufenden Tennisjahr 2015.

Tage später findet man sich schnell auf dem Boden der grauen Realität wieder: bei „tennis- net.com“  wird ein Text über Carsten Arriens veröffentlicht, der jedes Maß an objektiver Berichterstattung außer Acht lässt und der den Eindruck erweckt, dass hier eine Auftragsarbeit unseres neuen Vizepräsidenten vorliegt.

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Unser Hamburger Michel äußert sich zu dem Thema „Entlassung des Davis Cup-Kapitäns“ anlässlich des „Sponsor`s Business Summit“ in Düsseldorf dann auch wenig profiliert: „ Der DTB spricht nicht mit einer Stimme. Das ist nicht gut für das Tennis“, statiert Michael Stich und gibt dann bekannt, dass er beim nächsten Mal unter Umständen wieder als potentieller Präsident kandidieren wird.

Boris Becker, der immer wieder – hier sogar zu recht – herausstellt, welch guten Job er als Coach von Novak Djokovic macht, meldet sich immer noch bei jeder passenden – oder besser nichtpassenden – Gelegenheit zu Wort. Erst fordert er, dass man im Davis Cup nicht auf die Nr.1 der Nation verzichten sollte, um nach der Entlassung Arriens sogleich zu verkünden, dass er als Nachfolger nicht zur Verfügung stehe, weil die Zeit für diesen Job einfach nicht vorhanden sei.

Man gewinnt den Eindruck, dass alle Protagonisten des deutschen Tennis nur „ihr eigenen Süppchen kochen“ –  dass die Verantwortung für die Zukunft des „bunten weißen Sports“ viel zu kurz kommt.

Dabei wird es endlich Zeit, gemeinsam daran zu arbeiten, dass das Schiff wieder auf Kurs kommt.

dtb

Wir sprachen früher bildlich davon, dass das deutsche Tennis “ins Schlingern gekommen ist“. Aktuell muss man sich Sorgen machen, dass es  “an den Klippen zerschellt”.

Ein aktuelles Beispiel gefällig? Vor dem Auftaktspiel unseres Fed Cup-Teams wurde in den Medien über Bundesliga-Fußball und Ski-Weltmeisterschaft ausführlicher berichtet. Biathlon und Skispringen fanden auch noch Erwähnung. Kaum eine Zeile erschien in den Printmedien unserer Region über das anstehende Match gegen Australien.

Bei einer privaten Umfrage in unserem am Tennis interessierten Umfeld über das nächste wichtige Tennisereignis auf deutschen Boden – wenige Tage vor der Veranstaltung  – konnte gerade jeder zehnte Befragte die  Fed-Cup-Begegnung nennen. Diese Kundigen waren verwandt oder befreundet mit Akteuren aus dem Fed-Cup-Team…

Sat1 hatte mit großem Aufwand und vielen Vorberichten auf das Fed-Cup-Finale in Prag aufmerksam gemacht. Vor dem Match in Stuttgart war nichts dergleichen zu sehen. Hatte die Quote nicht den Erwartungen entsprochen?

Geben diese Tatsachen nicht zu denken?

Sollte man nicht jetzt endlich einmal die Kräfte bündeln, anstatt sich permanent zu zerstreiten?

Wo ist die Person, die genügend Vertrauen und Anerkennung genießt, um diesen Prozess endlich einzuleiten?

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