Deutschlands drei stärksten Spielerinnen traten bei dem Nürnberger Versicherungscup am Anfang dieser Woche als Topgesetzte an. Eine ideale Gelegenheit, Weltranglistenpunkte zu gewinnen und Selbstvertrauen für das Grand Slam Turnier in Paris in der kommenden Woche zu tanken.
Die an 2- gesetzte Angelique Kerber ging am Montag als erste gegen die schwedische Qualifikantin Rebecca Peterson auf den Platz. Die Kielerin gewann 7:5 und 6:4. In beiden Sätzen wurde sie nach klarer Führung etwas nachlässiger, setzte sich in den entscheidenden Phasen dann aber souverän durch.
Sabine Lisicki, an 3-gesetzt, bezwang dann Silvia Soler Espinosa mit 6:4 und 7:5, obwohl sie in beiden Sätzen mit einem Break zurück lag. „Mein Match war ganz in Ordnung. Es ist schon etwas ganz besonderes für mich ein Turnier in dem eigenen Land zu spielen.“, kommentierte sie ihren Auftritt. Die Aufschlag-Weltrekordlerin hatte ausgerechnet Probleme mit ihrem Service. Mit einer Verbesserung ihres Paradeschlags (neben der Vorhand) wird sie die auch in der nächsten Runde am Mittwoch gegen die 23-jährige Spanierin Arruabarrena bestehen können.
Die an 1-gesetzte Andrea Petkovic hat vor dem Turnier in Roland Garros eine Verletzungs- und Pechserie: „Ich fühle mich so wohl in Nürnberg, ich wäre so gerne bis zum Schluss hier geblieben!”, klagte sie. Doch dieser Wunsch half der 27-Jährigen nichts, als ihr nach einem Sprint zum Netz plötzlich ein Schmerz in den Oberschenkel schoss. Beim Stand von 0:5 trottete die sonst so aufopferungsvoll kämpfende Weltranglisten-Zehnte mit hängendem Kopf zum Netz und reichte ihrer Gegnerin Yulia Putintseva zur Aufgabe enttäuscht die Hand. „Ich hoffe, dass es nur eine Zerrung ist“, machte sie sich und uns Mut für ihren Start in Paris.
Carina Witthöft setzt nach dem Titelgewinn in Cagnes sur Mer ihre Siegesserie auch in Nürnberg fort. Nach hartem Kampf konnte die an 8-gesetzte Hamburgerin die Belgierin Van Uytvanck mit 6:7, 6:3 und 6:3 bezwingen.
In dem deutschen Erstrunden – Duell der Wild-Cards behauptete sich Anna-Lena Friedsam gegen Tatjana Maria mit 6:4 und 6:4. Am nächsten Tag traf Anna-Lena auf die an 6-gesetzte Karin Knapp. Knapp hatte in der ersten Runde die 18-jährige Antonia Lottner mit 6:2 und 7:5 geschlagen. Die Italienerin, Nr. 48 der WTA, präsentierte sich auch im Frankenland gegen Friedsam in guter Form und gab der zweiten Deutschen nacheinander bei ihrem 6:1,6:3-Sieg keine Chance.
Annika Beck schied in der 1.Runde des Nürnberger Turniers gegen Klara Koukalova mit 4:6, 6:7 aus.
Die Tschechin war dann am Dienstag in der 2.Runde des Turniers der nächste Gegner von Angie Kerber.
Die Kielerin gewann im ersten Satz mehr „Big Points“ und profitierte bei ihrem 6:1-Gewinn von dem noch „wackeligen“ Aufschlag ihrer Gegnerin. Koukalova servierte im 2.Satz trotz weiterer Doppelfehler besser, Angie verlor mehr und mehr ihre Souveränität und lag plötzlich 1:4 und dann 2:5 im Rückstand. Gegen Kerber hat man erst gewonnen, wenn der letzte Punkt gespielt ist – das weiß die Weltspitze aus bitterer Erfahrung. So auch in Nürnberg: Angie holt Spiel auf Spiel auf und gewinnt den 2.Satz und das Match in dem Tiebreak mit 7:6 (2). Im Viertelfinale gegen die Japanerin Misaki Doi geht die Kielerin als Favoritin in das Match.
Das Publikum in Nürnberg ist bisher begeistert von dem Auftreten der deutschen Spielerinnen und leidet mit der verletzten „Petko“ mit.