Der „bet at home Open“-Turnierdirektor Michael Stich schaute am Donnerstag nicht nur sorgenvoll in den grauen Wolkenhimmel über Hamburg, er wartete auch gespannt auf das Zweitrundenmatch zwischen Florian Mayer und Andrea Seppi.
Der Bayreuther ist der letzte verbliebene deutsche Teilnehmer in dem ATP World Tour-Event.
Von Anfang an bot diese Partie attraktives Sandplatztennis: Knallharte Aufschläge und Returns, messerscharfe Slices, gefühlvolle Stopps und kluge Winkelschläge prägen die Begegnung. Das Publikum ist dankbar und begeistert.
Bis zum 3:3 ist das Match ausgeglichen. Dann gelingt dem Deutschen das erste Break. Bei 5:4 hat er drei Satzbälle in Folge, nutzt den dritten Setpoint und gewinnt den 1.Satz unter dem Jubel der Zuschauer mit 6:4.
Der Kampf auf Augenhöhe setzt sich auch im 2.Satz fort. Seppi erobert sich aber Schritt für Schritt die Oberhand. Bei 3:2-Führung gelingt ihm ein Break. Er gewinnt auch die nächsten beiden Spiele und den zweiten Durchgang mit 6:2.
Seppi dominiert auch zu Beginn des entscheidenden Satzes und geht 3:0 in Führung, baut den Vorsprung auf 4:0 aus. Der Konditionsrückstand nach der Verletzung scheint sich beim Bayreuther bemerkbar zu machen. Mayer lässt sich nicht unterkriegen, verkürzt auf 2:4. Die Nummer 22 der Weltrangliste aus Bozen behält das Heft in der Hand und gewinnt den dritten Durchgang und das Match mit 6:3.
Florian Mayer hat eine gute Vorstellung geboten. Er ist kein Popstar des internationalen Tennis – er ist ein Akteur für den feinen Geschmack. Wer variantenreiches Tennis bevorzugt und intelligentes taktisches Verhalten schätzt, der wird dem Bayern mit Begeisterung zuschauen.
Jetzt ist der letzte Deutsche aus dem Rennen.
Das Publikum am Rothenbaum– und der Hamburger Michel – freuen sich jetzt auf Rafael Nadal.
Der Spanier erreichte dann auch dass Viertelfinale. Der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Spanien besiegte den Tschechen Jiri Vesely mit 6:4 und 7:6 (7:2) und trifft am Freitag auf Pablo Cuevas aus Uruguay, der Nummer fünf der Setzliste.
Auch die Franzosen Paire und Pouille, die Italiener Fognini und Bolelli sowie der Brite Bedene spielten sich in die Runde der letzten Acht.