Es stand viel auf dem Spiel in Santo Domingo. Das deutsche Davis Cup-Team kämpft gegen den Abstieg aus der Weltgruppe gegen die Dominikanische Republik. Nach dem ersten beiden Einzeln stand es Unentschieden. Das Doppel am Sonnabend konnte von richtungsweisender Bedeutung werden.
Teamchef Kohlmann hatte Philipp Petzschner und den Einzelsieger des Vortages, Philipp Kohlschreiber, nominiert. Die beiden Deutschen traten im Stadion von Santo Domingo gegen Hernandez-Fernandez und Estrella-Burgos zur Vorentscheidung an. Das Publikum aus dem Karibikstaat feuerte seine Tennisheroen an. Vergeblich im 1.Satz: Die deutsche Kombination setzte sich mit 6:3 durch. Auch im 2.Satz dominierten die beiden „Philipps“. Sie harmonierten sehr gut, munterten sich ständig auf und gewannen den Durchgang überlegen mit 6:2.
Auch im 3.Satz hatten Burgos und Hernandez keine Chance, den Spieß noch umzudrehen. Unser Doppel siegte mit 6:3 und brachte Deutschland mit 2:1 im Ländervergleich in Führung. Die kleine Touristengruppe aus der Heimat, die den Weg in das Tennisstadion gefunden hatte, schwenkte ihre mitgebrachten schwarz-rot-goldenen Fahnen.
Das Worst Case Scenario scheint nicht Realität zu werden. Deutschland wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Jahr 2016 in der Weltgruppe spielen.
Schon im 1.Einzel des Sonntags kann die Entscheidung fallen, wenn Kohlschreiber gegen Estrella-Burgos antritt. Die „Dominikaner“ gehen optimistisch davon aus, dass ihr Superstar auch gegen unsere Nr.1 ungeschlagen im Davis Cup vom Platz gehen wird. Nach den Eindrücken der ersten beiden Tage geht der deutsche Spitzenspieler aber wohl doch als Favorit in das Match.
Sollte sich wirklich der 35-jährige Oldtimer aus Santiago dos Caballeros durchsetzen, wird der Druck auf den zweiten Einzelspieler des Karibikstaats übermenschlich sein.
Einzige Gefahr: der zweite deutsche Einzelspieler wird den Herausforderungen des Siegen-Müssens und der kräftezehrenden Hitze nicht gewachsen sein.