Die Streichliste der Kandidaten für das Teilnehmerfeld bei den ATP Finals in London vergrößert sich. Nachdem alle vier Franzosen in dieser Woche ihre Hoffnungen begraben mussten, ist jetzt auch der letzte Amerikaner aus dem Rennen. Im Viertelfinale der „China Open“ verlor Aufschlagriese John Isner gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic mit 2:6 und 2:6.
Im Semifinale traf der Serbe auf David Ferrer. Der Spanier hat wieder fleißig Punkte gesammelt und scheint auf gutem Weg in die O2-Arena. Der Djoker thront gegenwärtig über dem Rest der Welt. Das musste auch der Kämpfer aus Javea erfahren. Die Nr.1 der Weltrangliste ließ nie Zweifel an seiner Dominanz aufkommen und rauschte mit 6:2 und 6:3 in das Finale der China Open.
Im zweiten Halbfinale von Peking trat Fabio Fognini gegen Rafael Nadal, der auch auf dem besten Weg ist London zu erreichen, an. Der Italiener ist alles andere als der beste Freund von Rafa auf der Tour. Die letzten beiden Partien hatte Fognini unter dramatischen Umständen für sich entscheiden können. Der Spanier hat mit London ein klares Ziel vor Augen. In Peking setzte er sich mit einem 7:6, 6:3-Sieg über seinen Erzrivalen durch und erreichte das Endspiel gegen den alten Rivalen Djokovic.
In Tokio spielte der topgesetzte Stan Wawrinka im ersten Semifinale gegen Gilles Muller, der in Japan zum Franzosenkiller mutiert ist. Der Schweizer beendete die Siegesserie des Luxemburgers und zog mit einem 6:4 und 7:6(5) in das Finale ein.
Im zweiten Halbfinale der Japan Open standen sich der Franzose Benoit Paire und der „local hero“ Kei Nishikori gegenüber. Der Japaner wird mit großer Wahrscheinlichkeit der fünfte Spieler nach Djokovic, Murray, Federer und Wawrinka sein, der sich endgültig für die ATP-Finals qualifizieren wird. Im 1.Satz, den Nishikori mit 6:1 gewann, lief noch alles erwartungsgemäß. Im 2.Satz setzte sich der Franzose mit 6:4 durch und ging im entscheidenden 3.Satz zum Entsetzen des Publikums mit 4:1 in Führung. Paire nutzte kompromisslos seine Chance und besiegte den Titelverteidiger mit 6:3. Kei Nishikori muss noch für einen gesicherten Platz bei den ATP-Finals in den nächsten Wochen kämpfen.
Bei den Damen hat Ana Ivanovic in Peking bisher erfolgreich versucht, das Unmögliche noch wahr zu machen und alles getan, um doch noch die WTA Finals zu erreichen. Im Semifinale der „China Open“ setzte sie sich mit Timea Bacsinszky auseinander. Auch die Schweizerin ist noch nicht ganz abgeschlagen im Rennen nach Singapur. Die Serbin gewann den 1.Satz mit 7:5. Im zweiten Satz behielt Bacsinszky mit 6:1 die Oberhand. Im 3.Satz war der Widerstand von Ivanovic gebrochen, Timea Bacsinszky setzte sich mit 6:1 durch und erreichte erstmalig in ihrer Karriere das Finale eines großen WTA-Turniers.
Der Traum von Singapur ist für Ana Ivanovic wohl erledigt.
Garbine Muguruza hat durch ihre Siege in Peking endgültig die Ziellinie für den abschließenden Höhepunkt der Saison überschritten. Im zweiten Halbfinale spielte sie gegen Agnieszka Radwanska, der eine rasante Aufholjagd beim Race to Singapore in den letzten Tagen und Wochen gelungen war. Trotz 4:2-Führung der Spanierin gelang es der taktisch versierten Polin noch den 1.Satz mit 6:4 für sich zu entscheiden. Im 2.Satz schlug Muguruza, die WTA-Aufsteigerin des Jahres 2015, zurück und entschied den Durchgang mit 6:3 für sich. Auch im 3.Satz dominierte die in Venezuela geborene Spanierin und ging 5:2 in Führung. Noch ist Polen nicht verloren: Radwanska holte auf 4:5 auf. Mit einem Break zum 6:4 beendet Muguruza das Match nach mehr als 2 Stunden Spielzeit. Radwanska muss in den nächsten beiden Wochen noch punkten, um sicher im Feld von Singapur zu stehen.
Trotz der Viertelfinalniederlage gegen Radwanska in Peking haben sich die Aussichten für Angelique Kerber in Hinsicht auf die WTA-Finals nicht unbedingt verschlechtert. Anfang nächster Woche erscheint die aktuelle Liste der „Road to Singapore“.