Das Fed Cup-Match Deutschlands gegen die USA auf der Paradiesinsel Hawaii begann und endete als Albtraum.
Es begann mit der Absage unserer Ausnahmespielerin Angelique Kerber. Auf die strapaziöse Anreise folgte der Eklat um die Nationalhymne bei der Eröffnungszeremonie. Petkovic verlor dann das erste Einzel gegen Allison Riske trotz zahlreicher Siegchancen. Im zweiten Einzel verletzte sich Julia Görges schwer, konnte nach dem wegen starken Regens abgebrochenen Duell am nächsten Tag nicht wieder antreten.
Am Sonntag entschied schon das dritte Einzel über Sieg und Niederlage.
Nachdem am ersten Tag stürmischer Regen den Wettbewerb bestimmte, schien am zweiten Tag die Sonne. Hoffnung keimte auf.
Andrea Petkovic startete auch entschlossen in das vorentscheidende Partie gegen Coco Vandeweghe, die bei den Australian Open Kerber geschlagen hatte.
Immer wieder angefeuert mit „Super, Petko“-Rufen von der kleinen Schar der rund 20 angereisten deutschen Fans, erwies sich die Darmstädterin als erhoffte ebenbürtige Gegnerin der Australian-Open-Semifinalistin. Nach 41 Minuten Spielzeit entschied die Hessin den 1. Satz mit 6:3 für sich.
Die „zickige“ und impulsive Vandweghe schimpfte wie ein Rohrspatz und verschwand erst einmal in der Kabine.
Nach ihrer Rückkehr kassierte die Amerikanerin gleich ein Break. Dann begann ein kurioses Schauspiel auf dem Center Court. Vandeweghe hatte sichtlich körperliche Probleme, konnte teilweise kaum noch aufschlagen und humpelte über den Platz. Beim Stand von 2:3 aus ihrer Sicht ließ sie sich mit einem Handtuch über dem Kopf und Eisbeuteln an den Beinen kurz behandeln: Bei 2:4-Rückstand nahm sie eine Auszeit. Petkovic hatte wenig später einen Breakball zum möglichen 5:2, vergab diesen jedoch. Danach geriet sie jedoch unerklärlicherweise völlig aus dem Konzept. Ihr gelang nichts mehr. Sie wirkte komplett verunsichert und wie gelähmt. Coco Vandeweghe machte Punkt auf Punkt und konnte den 2.Satz noch mit 6:4 für sich entscheiden.
Im entscheidenden 3.Satz setzte sich bei Petko der rätselhafte Leistungsabfall fort. Sie gewann kein einziges Spiel mehr und musste sich 0:6 geschlagen geben.
„Es ist enttäuschend. Wenn ich in meinen beiden Matches meine Chancen nutze, kann es 2:1 stehen“, kommentierte Petkovic ihre Leistung und fügte selbstkritisch hinzu: “Diese Niederlage geht absolut auf meine Kappe.”
Der 0:3-Rückstand im Royal Lahaina Resort auf der Insel Maui besiegelte das Ausscheiden in der ersten Runde des Fed Cups. Dass im abschließenden Doppel – das vierte Einzel wurde nicht mehr gespielt – die angeschlagene Laura Siegemund an der Seite von Carina Witthöft beim Stand von 1:4 gegen Bethanie Mattek-Sands und Shelby Rogers aufgeben musste, passte in die Serie von Hiobsbotschaften bei dem Auftritt des deutschen Fed Cup-Teams.
Statt am 22./23. April in einem Halbfinale Titelverteidiger Tschechien zu Hause zu empfangen, muss das Team von Barbara Rittner wie 2016 in einem Relegationsduell um den Verbleib in der Weltgruppe der besten acht Nationen kämpfen. Gegen Russland, die Ukraine, Slowakei oder Belgien geht es dann gegen den Abstieg in die Zweitklassigkeit.