Niederlagenserie der deutschen Tennisprofis in Katar und Rotterdam!

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Fünf deutsche Spitzenprofis gingen am Mittwoch bei den großen Turnieren der WTA und der ATP in Katar und den Niederlanden an den Start.

Bei den mit 710 000 Dollar Preisgeld dotierten „Qatar Total Open“ traf Laura Siegemund (WTA 41), die am vergangenen Sonntag im Fed Cup-Doppel auf Hawaii  noch verletzt aufgeben musste, auf die Olympiasiegerin Monica Puig (WTA 47). Sang- und klanglos unterlag die Deutsche der Puerto Ricanerin in ihrem Auftaktmatch 0:6 1:6.

Eine (rhetorische) Frage sei uns in aller Bescheidenheit erlaubt: War das eine kluge Entscheidung der Diplom-Psychologin, die Reisestrapazen in nicht gesundem Zustand auf sich zu nehmen?

Die in Katar topgesetzte Angelique Kerber (WTA 2) sollte  in ihrem Auftaktmatch im Achtelfinale gegen die junge Russin Daria Kasatkina (WTA 32) antreten. Keine leichte Aufgabe: Im letzten Duell im Januar 2017 hatte Angie in Sydney gegen Kasatkina in zwei Sätzen überraschend verloren.

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Das spät angesetzte Match wurde wegen des starken Regens nicht gestartet und am Abend auf Donnerstag verschoben.

Die deutschen Herren kämpften im Nachbarstaat Holland um Weltranglistenpunkte: Im Achtelfinale des Turniers in Rotterdam konnte sich Philipp Kohlschreiber nach seinem Auftakterfolg gegen den an 8-gesetzten Lucas Pouille gute Chancen für ein Weiterkommen in seiner Partie gegen den Titelverteidiger Martin Klizan (ATP 73) ausrechnen. Der Augsburger startete vielversprechend in die Partie und überzeugte vor allem bei eigenem Aufschlag. Er konnte den 1.Satz dann auch im Tiebreak für sich entscheiden. Im 2.Satz hatte Kohli einen leichten Leistungsabfall, der Slowake steigerte sich und gewann 6:3.  Nach dem Verlust des zweiten Satzes kam Kohlschreiber völlig aus dem Rhythmus, er konnte nur noch 13 Punkte für sich entscheiden und schied mit 7:6(5), 4:6, 1:6 aus.

Australian-Open-Viertelfinalist  Mischa Zverev begann großartig gegen den an 3-gesetzten Grigor Dimitrov (ATP 12). Er spielte aggressiv, servierte stark und  setzte sich auch im Tiebreak des 1.Satzes durch. Den 2.Satz entschied der Bulgare, der in der letzten Woche das Turnier in Sofia gewonnen hatte, mit 6:2 klar für sich.   Nach 1:56 Stunden Spielzeit zog der Favorit Dimitrov in einem ebenbürtigen Kampf mit seinem zweiten verwandelten  Matchball zum 6:4 im 3.Satz  in das Viertelfinale des „ATP World Tour 500“-Turniers ein.

Der 29-jährige  Hamburger zeigte eine starke Leistung, das Match gegen Dimitrov war aber in seinem zweiten Turnier nach dem Grand Slam in Melbourne seine zweite Auftaktniederlage in Folge.

Sein jüngerer Bruder Alexander (ATP 19) stand in seinem Auftaktmatch in Rotterdam auch vor einer schweren Aufgabe: Der 19-jährige Sieger von Montpellier trat gegen den guten Freund und an 2-gesetzten Österreicher Dominic Thiem (ATP 8) an.

Tennis Gerry Weber Open 2016

Sascha legte in der Ahoy-Arena einen Blitzstart hin. Das Ausnahmetalent aus Hamburg führte nach wenigen Minuten mit 4:0 und hatte Spielball zum 5:0. Thiem konnte zwar ein Break aufholen, war jedoch so frustriert über einen leichten Fehler, dass er seinen Schläger nach dem Spielverlust zum 2:5 zerstörte. Zverev ließ nichts mehr anbrennen und servierte bei eigenem Aufschlag zum 6:3-Gewinn des 1.Satzes durch.

Der Deutsche war auch im nächsten Durchgang der offensivere Spieler, aber mit zunehmender Spielzeit wurde Thiem nicht nur sicherer von der Grundlinie, sondern auch deutlich aggressiver. Ein Break zum 4:2 gab dem Österreicher neues Selbstbewusstsein und er entschied den 2.Satz mit 6:3 für sich.

Im entscheidenden dritten Durchgang holte Thiem sich mit starken Returns das Break zum 2:1. Zverev regierte darauf wutentbrannt mit dem Zerschmettern seines Schlägers. Trotzdem schlug der 19-jährige Deutsche umgehend mit einem Rebreak zurück und glich zum 2:2 aus. Im Schlussspurt wirkte Thiem frischer. Er nutzte seinen Breakball durch einen Vorhandfehler von Zverev zum 5:4, ließ sich bei eigenem Aufschlag den Gewinn des 3.Satzes mit 6:4 nicht mehr nehmen und zog in das Achtelfinale des „ABN Amro World Tennis Tournaments“ ein.

Alle deutschen Hoffnungsträger, die am Mittwoch zu ihren Matches antraten, waren nach Saschas Niederlage an diesem “Manic Wednesday” ausgeschieden.

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