Während die topgesetzte Angelique Kerber (WTA 2) bei dem „Porsche Tennis Grand Prix“ sich in wohl verdienter Ruhe auf ihren ersten Einsatz am Donnerstag vorbereitete, hatte ein anderer Star der WTA-Tour in Stuttgart seinen ersten großen Auftritt nach einer Dopingsperre : Maria Sharapova hatte vom Veranstalter eine kontrovers diskutierte Wildcard erhalten und trat am Mittwoch zu ihrem Auftaktmatch gegen Roberta Vinci (WTA 36 ) an. Wir wollen an dieser Stell nicht über Sinn und Unsinn dieser Aktion diskutieren, sondern berichten sachlich kurz von dem Ausgang dieser Unternehmung: Die russische Tennisdiva musste sich erst auf die ungewohnte Wettkampfsituation einstellen, lag schnell 0:2 gegen die Italienerin zurück, konnte dann – nach Abwehr von Spielbällen ihrer 35-jährigen Gegnerin – auf 1:2 verkürzen. Im weiteren Verlauf der Begegnung kam Sharapova immer besser in das Match, gewann die Partie mit 7:5 und 6:3.
Tamara Korpatsch (WTA 140) ist noch keine Showgröße im internationalen Damentennis. Die 19-jährige Hamburgerin hat aber auch in Stuttgart mit guten sportlichen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Sie hatte sich erfolgreich durch die Qualifikation geschlagen und spielte am Mittwoch ihr Auftaktmatch im Hauptfeld gegen Carla Suarez Navarro (WTA 25). Im 1.Satz war der Respekt vor der Spanierin noch zu groß – Korpatsch unterlag 2:6. Im nächsten Durchgang hielt sie besser mit, schied aber mit 4:6 im 2.Satz aus dem Turnier aus.
Während Alexander Zverev sich am Mittwoch von seinem Marathonmatch gegen den Spanier Almagro erholen konnte, hatte der an 12-gesetzte Philipp Kohlschreiber (ATP 31) sein erstes Match gegen den südkoreanischen Qualifikanten Hyeon Chung (ATP 94) bei den „Barcelona Open Bank Sabadell“. In den ersten sieben Spielen gewannen beide Spieler – ohne einen einzigen Breakball zuzulassen – ihre Aufschlagspiele souverän. Dann breakte der 20-jährige Koreaner Kohlschreiber, servierte anschließend zum 6:3-Gewinn des 1.Satzes durch. Im nächsten Durchgang war die Partie wieder bis 4:4 ausgeglichen. Es brauchte allerdings detektivischer Fähigkeiten, um bei Kohlschreiber entschlossenen Siegeswillen zu erkennen. Auch das Break von Chung zum 4:5 nahm er gleichgültig hin. Ohne große Gegenwehr gewann dann der Außenseiter aus Korea sein Aufschlagspiel zum 6:4-Gewinn des 2.Satzes und des gesamten Matches.
Eine vermeidbare Niederlage unseres deutschen Davis Cup-Spielers.
Jan-Lennard Struff (ATP 52) musste sich mit dem an 6-gesetzten Roberto Bautista Agut (ATP 18) auseinandersetzen, um das Achtelfinale des Turniers zu erreichen. Einen Tag nach seinem 27.Geburtstag wurde dem Warsteiner von dem Spanier nichts geschenkt: Bautista Agut lag nach 24 Minuten Spielzeit 5:0 in Führung und sicherte sich später den 1.Satz mit 6:1. Im 2.Satz spielte der Deutsche von Beginn an auf Augenhöhe. Beim Stand von 2:2 dauerte das Aufschlagspiel Struffis länger als 10 Minuten - er wehrte einige Breakbälle ab und ging 3:2 in Führung. Das Match wurde durch den stark einsetzenden Regen bei diesem Stand unterbrochen.
Bei Wiederaufnahme der Partie wurde Jan-Lennard Struff kalt erwischt. Er gewann kein einziges Spiel mehr, musste das 3:6 im zweiten Durchgang und den Abschied vom ATP-Turnier in Barcelona hinnehmen.